2. Mannschaft Aktueller Spieltag

Landesliga Nord 2 Staffel 2 - Verbandsrunde 2023/24

Absteiger aus Verbandsliga: SF Forst
Aufsteiger aus Bereichsklasse: SK Durlach, SF Conweiler

Mannschaftsführer: Ralf Toth

Achter Spieltag: 17.03.2024

SC Ersingen

1849 -

SC Untergrombach II

1909

3 -5

SSV Bruchsal 1960 - Karlsruher SF III 1848

6 - 2

SF Neureut 1861 - SF Forst (A) 1812

4½ - 3½

SK Sandhausen 1957 - SF Conweiler (N) 1766

7½ - ½

SF Birkenfeld 1837 - SK Durlach (N) 1875

1 - 7

Achter Spieltag: Einzelergebnisse

Brett

SC Ersingen

DWZ  

SC Untergrombach II

DWZ

Ergebnis

1 Naß, Maximilian 2051 - FM Wiechert, Hans 2144

0 - 1

2 Waidelich, Dominik 2037 - Doll, Stefan 2095

0 - 1

3 Scheuer, Adrian 1714 - FM Dr. Sieglen, Joachim 2084

1 - 0

4 Joao, Carlos 1922 - Hayen, Andre 2022

0 - 1

5 Wolf, Heinz 1900 - Uyar, Levin 1861

0 - 1

6 Güttinger, Bernd 1831 - Toth, Marc 1663

0 - 1

7 Ruf, David 1571 - Toth, Luca 1691

1 - 0

8 Sonntag, Uwe 1763 - Toth, Ralf 1713

1 - 0

Achter Spieltag: Tabelle

Rang Mannschaft Spiele Punkte Brettpunkte BW DWZ-Schnitt

1.

SSV Bruchsal

8

13:3

40½

177

1942

2. SC Untergrombach II 8 11:5 41 193½ 1962
3. SK Sandhausen 8 11:5 37½ 170½ 1933
4. SF Neureut 8 9:7 29½ 120½ 1861
5. SC Ersingen 8 8:8 35 138½ 1830
6. SK Durlach (N) 8 8:8 32 146 1885
7. SF Forst (A) 8 8:8 31½ 141 1838
8. Karlsruher SF III 8 7:9 27½ 122½ 1853

9.

SF Birkenfeld

8

4:12

26½

127

1839

10.

SF Conweiler (N)

8

1:15

18

82½

1785

Die Auf- und Abstiegsregeln in der Landesliga Nord ergeben sich aus den höheren Ligen. Der Meister steigt sicher auf. Die beiden letztplatzierten Mannschaften steigen ab. Wenn in die beiden Landesligen Nord nur eine oder gar keine Mannschaft absteigt, erhöht sich die Anzahl der Aufsteiger entsprechend. An jedem Spieltag sind die Auf- und Abstiegsplätze farblich markiert.

Spielbericht

Von Ralf Toth

Am vorletzten Spieltag der Landesliga Nord hatte Untergrombachs Oberligareserve das Auswärtsspiel beim SC Ersingen zu bestreiten. Untergrombach musste auf Almir Zjajo verzichten, außerdem spielte Rebecca Doll in der Oberligamannschaft. So kam es an den letzten drei Brettern zum Einsatz der Schachfamilie Toth. Untergrombach ging dennoch als leichter Favorit in die Begegnung und war gewillt, den Druck auf den Tabellenführer Bruchsal aufrechtzuerhalten. Ersingen hielt mit einer sehr guten Aufstellung dagegen.


Youngster Levin Uyar besorgte mit einer eindrucksvollen Vorstellung die Führung für Untergrombach.

Überraschend früh besorgte Levin Uyar die Führung zum 1:0. Schwarz spielte eine fragwürdige Nebevariante in der Najdorf-Variante der Sizilianischen Verteidigung und geriet früh unter Druck. Nach achtzehn Zügen war die Partie im Grunde genommen gelaufen, weil Uyar einen unabwehrbaren Angriff gegen den unrochierten König startete, der auch voll durchschlug. Eine eindrucksvolle Vorstellung des Untergrombacher Top-Talents!


Andre Hayens Angriff gegen die weiße Stellung war erfolgreich.

Auch der zweite in Untergrombach ausgebildete Jugendspieler Andre Hayen holte einen Punkt mit brachialem Angriff gegen die gegnerische Königsstellung. Gegen die weiße Réti-Eröffnung fand Hayen probate Mittel und startete gut aus der Eröffnung. Ohne den weißen Springer auf f3 zur Verteidigung des kurz rochierten Königs benöigte Hayen ein paar kluge Angriffszüge, um die gegnerische Festung zu zerschmettern. Wie auch zuvor bei Levin Uyar war dieser Angriff stark vorgetragen!


Marc Toth (Schwarz) behielt kühlen Kopf in scharfer Stellung und sammelte den Punkt für Untergrombach ein.

Ein weiterer Untergrombacher Jugendspieler besorgte die Führung zum 0:3, es war Marc Toth an Brett 6. In der unorthodox behandelten Zukertort-Eröffnung enstand scharfes Spiel, beide Spieler wollten die Entscheidung erzwingen. In scharfer Stellung witterte Schwarz einen Bauerngewinn, übersah dabei jedoch einen Qualitätsverlust. Im 27. Zug hätte Schwarz in ein Dauerschach abwickeln sollen und hatte Glück, dass Weiß eine Gewinnvarinte übersah. Danach war die schwache weiße Königsstellung der Schlüssel zum Sieg und die Partie endete in einem ungewohnten Mattbild:

Güttinger - M. Toth, Stellung nach dem 37. Zug.

Wer dachte, nun sei der Kampf entschieden, der irrte, denn Ersingen kam noch einmal zurück.


Mannschaftsführer Ralf Toth unterschätzte mit Schwarz einen Angriff am Königsflügel.

Eine seltsame Partie spielten die beiden Protagonisten am letzten Brett. Was bei gegenläufigen Rochaden wie beidseitig geradliniges und schnörkelloses Spiel auf die jeweilige gegnerische Königsstellung aussah, offenbart sich in der Engine-Analyse als endlose Aneinanderreihung von Ungenauigkeiten, vor allem auf schwarzer Seite. Weiß übersah eine starke Taktik mittels Läuferopfer auf h7, hatte aber dennoch keine Probleme den Angriff am Laufen zu halten. Im zwanigsten Zug übersah Schwarz die rettende Verteidigung. Ab diesem Moment spielte dann Weiß tadellos und brachte seinen Angriff letztlich verdient zu Ende.


Spielt trotz der Niederlage in Ersingen eine gute Saison: FM Dr. Joachim Sieglen (Weiß).

Am dritten Brett gab FM Dr. Joachim Sieglen mit Weiß früh einen Bauern, die Partie blieb im Gleichgewicht, da Weiß im Gegenzug über Raumvorteil und das Läuferpaar verfügte. Nach einem sorglosen schwarzen Zug kippte die Partie in Richtung des Untergrombachers, allerdings waren zur Fortsetzung des Angriffs schwierige Züge zu finden. Dies gelang nicht wie erwünscht und der weiße Angriff fiel zusammen, zurück blieb eine Stellungsruine, die sich FM Dr. Sieglen nicht weiter antun wollte. Ersingen hatte auf 2:3 verkürzt und zu diesem Zeitpunkt stand lediglich FM Wiechert am Spitzenbrett auf Gewinn, die beiden übrigen Partien (Doll / L. Toth) waren unklar.


Machte den Sack zu: Stefan Doll gewann mit Schwarz die Partie im Endspiel.

Stefan Doll am zweiten Brett spielte Gründfeld-Indisch und kam sehr gut aus der Eröffnung heraus. Dabei sprang ein Mehrbauer heraus, der duch eine Unachtsamkeit aber ein paar Züge später wieder verlorenging. Es kam zu einigen Abtäuschen und in der Folge entstand eine völlig ausgeglichene Stellung. Doll lehnte dennoch ein Remisangebot ab und kämpfte weiter. Im Endspiel mit schwarzem Läufer gegen weißen Springer war dann eine präzise Verteidigung durch Weiß erforderlich, um die Partie im Gleichgewicht zu halten. Weiß griff nur ein einziges Mal fehl, dies genügte Stefan Doll jedoch, um das Endspiel zu verwerten. Damit war der Mannschaftssieg unter Dach und Fach gebracht, denn FM Hans Wiechert war der Sieg nicht mehr zu nehmen.


FM Hans Wiechert gewann erneut und hat bereits sechs Punkte aus acht Partien eingesammelt.

FM Hans Wiechert erweist sich in der laufenden Saison als absolut würdiges Spitzenbrett. Er überzeugt nicht nur durch eine formidable Punkteausbeute, sondern auch durch die Art und Weise, wie diese Punkte zustande kamen. Im Kampf gegen Ersingen kann seine Partie als Spiegelbild der laufenden Saison gelten: Bestens vorbereitet auf den Gegner nutzt FM Wiechert kleinste Unachtsamkeiten des Gegners konsequent aus. Nach nur zwölf Zügen war eine für Schwarz bereits kritische Stellung entstanden, der Fehlgriff 12. ... g6 wurde von FM Wiechert umgehend bestraft. Mit einer Mehrfigur gegen zwei Bauern war gute Technik gefragt. Schwarz half kräftig mit und gab noch eine Qualität hinterher. Nun verteidigte sich Schwarz noch lange und zäh, aber FM Wiechert war der Sieg nicht mehr zu nehmen. Auch zwei verbundene schwarze Freibauern konnten nichts mehr ändern, der weiße Angriff drang zum schutzlosen schwazen König durch. 5:2 war der neue Spielstand aus Untergrombacher Sicht.


Am längsten spielte Luca Toth, leider ohne zählbaren Erfolg.

Luca Toth hatte mit Weiß am siebten Brett aus der Sizilianischen verteidigung heraus eine seltsame Stellung produziert: Beide Spieler hatte je einen gedeckten Freibauern: Weiß auf der e-Linie, Schwarz auf der d-Linie. Beide hatten Schwerfiguren und das Läuferpaar. Nun ging es darum, die jeweils gegnerische Stellung aufzuknacken und da war Schwarz einen Tick schneller und auch geschickter. Weiß gelang unter Druck einige Abtäusche, es ergab sich jedoch ein Läuferendspiel mit gleichfarbigern Läufern bei einem Mehrbauern für Schwarz. Die zunächst gewonnene Stellung verdarb Schwarz zu einer ausgeglichenen Stellung, aber Weiß gab das Geschenk zurück, nahm den falschen Bauern und so war das Endspiel wieder gewonnen. Obwohl Schwarz noch einmal wackelte, ließ er sich letztlich nicht mehr die Butter vom Brot nehmen.

Die Begegnung endet mit einem verdienten 3:5-Auswärtssieg für Untergrombach 2, damit wird auch der Druck auf den Tabellenführer Bruchsal aufrechterhalten, die am letzten Spieltag selbst nach Ersingen reisen müssen. Ein Unentschieden dort genügt Bruchsal allerdings für die Meisterschaft und den Aufstieg. Untergrombach empfängt am letzten Spieltag Birkenfeld, die nach aktuellem Stand als Absteiger feststehen.

Alle Fotos mit freundlicher Genehmgung von Serdal Uyar.