1. Mannschaft Aktueller Spieltag

Oberliga Baden - Saison 2023/2024| Oberliga 2023/2024 im BSV-Ergebnisdienst

Absteiger aus der 2. Schachbundesliga: -
Aufsteiger aus den Verbandsligen: SC Emmendingen | SC Pforzheim | SV Walldorf II

Mannschaftsführer: IM Heinz Fuchs

Siebter Spieltag: 25.02.2024

Karlsruher SF

2234

-

SC Untergrombach

2293

3½ - 4½

SK Ladenburg 2102 - OSG Baden-Baden III 2314

3 - 5

SV Walldorf II (N) 2191 - SC Pforzheim (N) 2059

5 - 3

SV Hockenheim 2264 - SC Brombach 2159

2½ -5½

SK Ettlingen 2258 - SC Emmendingen (N) 2151

5 - 3

Siebter Spieltag: Einzelergebnisse

Brett

Karlsruher SF

ELO  

SC Untergrombach

ELO Ergebnis
1 FM Dauner, Benedikt 2366 - GM Solodovnichenko, Yuri 2481

½

2 Fidlin, Simon 2100 - IM Ider, Borya 2485

0 - 1

3 IM Arnold, Lothar 2306 - GM Rogic, Davor 2418

0 - 1

4 Pfatteicher, Lukas 2220 - Nied, Pascal 2099

1 - 0

5 Joeres, Stefan 2227 - Doll, Alexander 2159

½

6 FM Pfrommer, Christoph 2278 - FM Podat, Vladimir 2211

1 - 0

7 Schlager, Thomas 2179 - FM Raupp, Thomas 2259

0 - 1

8 Vinke, Andreas 2197 - IM Fuchs, Heinz 2230

½

Siebter Spieltag: Tabelle

Rang

Mannschaft

Spiele Punkte BP BW ELO-Schnitt

1

OSG Baden-Baden III

7

14:0

36

167½

2296

2

SC Brombach

7

12:2

35

157½

2222

3

SC Untergrombach

7

10:4

30½

130

2246

4

SK Ettlingen

7

9:5

30

119

2232

5 SV Walldorf II (N) 7 7:7 27½ 122½

2198

6 Karlsruher SF 7 6:8 29½ 124

2249

7 SK Ladenburg 7 5:9 28 136

2112

8 SV Hockenheim 7 5:9 25½ 131

2221

9 SC Emmendingen (N) 7 2:10 22 101

2157

10

SC Pforzheim (N)

7

0:14

16

71½

2096

Die Auf- und Abstiegsregeln in der Saison 2023/24 sind kompliziert aufgrund der Einführung der neuen dritten Liga zur Spielzeit 24/25. Von der Turnierleitung kam folgende Information:

1. Die Anzahl der Aufsteiger in die BW-Liga ergibt sich aus den Ergebnissen der 2. Bundesliga und der Relegationsspiele zur 2. Bundesliga. Der Meister der Oberliga nimmt an den Relegationsspielen teil und hat damit die Chance, sich für die neue zweigleisige 2. Bundesliga zu qualifizieren. Insgesamt werden 3-5 Mannschaften aufsteigen können, wobei  die Anzahl 3 relativ unwahrscheinlich ist und der 5.Platzierte nur über ein eventuell anzusetzendes Entscheidungsspiel gegen den 5. aus Württemberg aufsteigen kann.

2. Der TOA hat die Anzahl der Absteiger aus der Oberliga für die Saison 23/24 auf fest 1 festgelegt.

Spielbericht

von Ralf Toth

Am siebten Spieltag der Oberliga Baden stand für den SC Untergrombach das Auswärtsspiel bei den Karlsruher Schachfreunden auf dem Programm. Bereits vor der Saison war die Begegnung als ein Spiel auserkoren, dass gewonnen werden musste, um das Ziel "Dritte Liga" zu erreichen. Entsprechend war die Untergrombacher Aufstellung und man ging als Favorit in die Begegnung.

IM Borya Ider besorgte mit Schwarz den ersten Punkt, als dessen Gegner in der Französischen Verteidigung einen der Stellung unangemessenen Damenausfall mit vermeintlichem Angriff am Königsflügel probierte. Ider konterte kühl, behielt die gegnerischen Drohungen stets im Blick und sammelte unentwegt Material ein, bis es Zeit war, den eigenen Mattangriff zu starten, der dann im Gegensatz zu den weißen Plänen auch durchschlug.

Den zweiten Punkt besorgte GM Davor Rogic. Dessen Gegner IM Lothar Arnold spielte die Eröffnung (ebenfalls Französische Verteidigung) ziemlich clever und kam mit einer ordentlichen Stellung ins Mittelspiel. Die Stellung kippte in komplizierter Stellung, als der Karlsruher einen taktischen Einfall des kroatischen Großmeisters übersah und gleich eine ganze Figur verloren ging. Danach war die Partie natürlich gelaufen und es stand 0:2 für den SCU.

Am achten Brett sorgte IM Heinz Fuchs für eine recht spektakuläre Punkteteilung. Ein Remis, bei dem alle auf den Geschmack kamen. Weiß opferte in fragwürdiger Weise einen Bauern für Angriff. IM Fuchs nahm den Bauern und hielt seinen Laden zunächst zusammen. In der Folge sorgten einige ungenaue schwarze Züge für eine entblösste schwarze Königsstellung. Der weiße Druck nahm zu und der Karlsruher Spieler setzte kompromisslos auf Sieg. In immer noch komplizierter Stellung mit allen Schwerfiguren hatte nun Weiß einen Mehrbauern, aber Schwarz einen weit vorgerückten gefährlichen Freibauern und beide Spieler etschieden sich, keine weiteren Risiken einzugehen und willigten in Zugwiederholung durch Dauerschach ein.

In der Folge verkürzte der Karlsruher Vereinsvorsitzende FM Christoph Pfrommer mit einem Sieg gegen FM Dr. Vladimir Podat auf 1,5:2,5. Zwar verlief die Partie lange in ausgeglichenen Bahnen, doch als Dr. Podat zunächst einen weißen Freibauern auf der a-Linie zuließ und kurz darauf gefährliche Mattdrohungen am Königsflügel, war die verteidigende schwarze Dame überlastet und die Stellung hoffnungslos verloren. Sehenswert sind die beiden letzten weißen Züge 34. h5! und 35. a5! (Partien unten zum Nachspielen), danach gab der Untergrombacher auf.

Nun wurde es richtig dramatisch, denn Karlsruhe konnte durch die Niederlage von Pascal Nied am vierten Brett sogar ausgleichen. Zwar gewann Nied einen Bauern, ließ jedoch weiße Angriffschancen zu, diese nutzte der Karlsruher Spieler weidlich aus. Die offene schwarze Königsstellung wurde zum entscheidenden Merkmal in der Partie. Taktisch schenkten sich beide Spieler nichts, doch der weiße Angriff schlug voll durch und  am Ende der Partie war der Verlust der schwarzen Dame nicht mehr aufzuhalten.

Zum Glück hatte Untergrombach seinen Top-Scorer FM Thomas Raupp in der Aufstellung. Raupps Züge gegen die Anti-Meraner Variante im Damengambit waren aufreizend lässig und verleiteten den Gegner zu einem Figurenopfer, in dessen Folge die Partie objektiv immer noch ausgeglichen war. Jedoch verzieh die Stellung keine Ungenauigkeiten, genau diese leistete sich der angreifende Karlsruhe Spieler. Dennoch boten sich defensive Möglichkeiten für Schwarz, eine davon verpasste der Karlsruher. FM Raupp hatte genauer gerechnet und plötzlich verpuffte der schwarze Angriffsschwung und zurück blieb die materielle Überlegenheit des Untergrombacher Spielers, der letztlich nicht unverdient den vollen Punkt einsammelte - einen ganz wichtigen Punkt, wie sich im weiteren Verlauf zeigen sollte.

Das Spitzenbrett mündete früh in ein ausgeglichenes Endspiel und auf Untergrombacher Seite mühte sich GM Yuri Solodovnichenko gegen den Karlsruher Spitzenspieler FM Benedikt Dauner um den Nachweis einer weißen Überlegenheit,  jedoch, Dauner ließ nichts zu. Da noch die Schwerfiguren auf dem Brett waren, probierten es beide Spieler noch eine ganze Weile, bis nach dem Damentausch endgültig die Luft raus war. Am Ende standen die blanken Könige auf dem Brett und das Remis war voll ausgekämpft.

Als letztes spielte noch Alexander Doll und an ihm hing nun alles, ob der Kampf ein Erfolg oder ein grandioser Mißerfolg werden würde. Doll kam mit Weiß gut aus der Eröffnung, Schwarz spielte mit dem isolierten Damenbauern und es wurde früh einiges Material weggetauscht. Jedoch ging bei dem Untergrombacher ein Bauern verloren und im Endspiel Turm und Leichtfigur und drei gegen vier Bauern, darunter ein schwarzer Freibauer auf der a-Linie, konnte nur noch der Kalrsruher auf Sieg spielen. Allein, ein Unentschieden reichte zum Auswärtssieg. Doll ließ den Bauern bis nach a3 vorrücken, ehe er die Leichtfiguren tauschen konnte. Schwarz übersah den Gewinnzug 56. ... Tb4! danach war die Luft raus und das Endspiel war tot. Am Ende standen sogar drei weiße Bauern gegen den einsamen Turm, der weiße Bauer auf h7 ließ jedoch nur noch ein Dauerschach zu und der Kampf war gewonnen.

Untergrombach nimmt diese ganz wichtige Hürde auf dem Weg in die Dritte Liga mit einer Portion Glück, aber am Ende des Tages zählt nur das nackte Ergebnis. Gegen Tabellenführer OSG Baden-Baden kann der SCU am achten Spieltag auch eine Niederlage in Kauf nehmen. Entscheidend ist, dass am letzten Spieltag gegen Emmendingen (Vorletzter) gepunktet wird, dann sollte nach Stand der Dinge in der kommenden Saison die Dritte Liga auf dem Untergrombacher Programm stehen.

Partien

-
25.02.2024