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FM Hans Wiechert für Zwischenrunde bei Deutscher Internetmeisterschaft qualifiziert

Hauchdünner Wertungsvorsprung reicht zur Qualifikation | Vogel, Meier, Kollars und Blübaum Sieger der vier Vorrundenturniere

von FM Hans Wiechert

Ich kann es immer noch nicht fassen: Am Montagabend nach einem spielerisch enttäuschenden Auftritt mit 5 Punkten aus 9 Partien auf Rang 109 der 350 (!!!) teilnehmenden Schachfreunde beim letzten der insgesamt vier Vorrundenturniere zur Deutschen Internetmeisterschaft 2020 auf dem ChessBase-Server playchess gelandet, erschien das Aus nach der Vorrunde eine ausgemachte Sache – zu unwahrscheinlich war eine Qualifikation bei einer solchen Platzierung. Pustekuchen! Eigentlich hätten ja laut Reglement nur 10% der teilnehmenden Spieler pro Vorrundenturnier - also 35 in diesem Falle - die Qualifikation zur Zwischenrunde schaffen sollen, aber man musste noch zusätzlich berücksichtigen, dass auch bereits vorberechtigte Titelträger (GMs, IMs, WGMs und WIMs) sowie die Qualifikanten der drei vorherigen Vorrundenturniere, die aus Spaß an der Freud einfach noch einmal teilnahmen, wegzurechnen waren, was dann zwangsläufig zur Qualifikation weiter hinten platzierter Schachfreunde führen musste. Dass das dann aber so weit ging, dass man sich im letzten Vorrundenturnier sogar bis zu Rang 110 (!!!) für die Zwischenrunde qualifizieren konnte, hätte ich nie und nimmer gedacht. Einfach nur Wahnsinn! So wandelte sich meine Stimmung von „zu Tode betrübt“ am Montagabend zu „himmelhochjauzend“ am Mittwochnachmittag.

Dabei hätte ich es doch viel einfacher haben können: Nachdem ich mich am 7. März kurzfristig zur Teilnahme an der nach einer fünfzehnjährigen (!!!) Pause wiederaufgelegten Deutschen Internetmeisterschaft entschlossen hatte, lief es beim ersten Vorrundenturnier am Samstagabend ab 20 Uhr zwar durchwachsen, aber mit am Ende 6 von 9 möglichen Punkten verpasste ich nur wegen zu schlechten Ergebnissen zu Beginn des Turniers und der damit verbundenen suboptimalen Bochholzsummenwertung die Qualifikation zur Zwischenrunde: Ich landete auf dem 31. (bzw. 30. nach Disqualifikation eines Cheaters) Schlussrang bei immerhin 177 Teilnehmern, Platz 28 (bzw. 27) hätte zur Quali gereicht. Sieger dieses Turniers wurde der Dresdner IM Roven Vogel. Meine beste Partie war die der letzten Runde gegen IM Christian Köpke.

Beim zweiten Vorrundenturnier am Montag, den 16. März war ich ziemlich von der Rolle und landete mit nur 50% der Punkte unter ferner liefen auf Platz 122 bei nunmehr schon 272 Teilnehmern. Einziger Lichtblick war der (für Blitzverhältnisse)  spielerisch sogar recht annehmbare Sieg in der ersten Runde gegen DSB-Präsident Ullrich Krause (siehe Partie). Sieger wurde diesmal GM Georg Meier.

Das dritte Turnier am Samstag, den 21. März gestaltete sich für mich wiederum recht holprig, teilweise ordentlichen Partien standen leider auch einige Blackouts mit unerklärlichen Figureneinstellern gegenüber. Mit fünf Punkten und Platz 108 von 329 Teilnehmern konnte ich nicht zufrieden sein. Meine beste Partie war die feine Positionspartie gegen FM Hendrik Reichmann, das Turnier gewann GM Dmitrij Kollars.

Ja, dann die vierte und letzte Runde am vorgestrigen Montag, die letzte Chance für mich zu qualifizieren mit dem bekannten Ende (Sieger des Turniers wurde übrigens GM Matthias Blübaum) – dennoch war es spielerisch wieder ein Auf und Ab, es gelang mir einfach nicht, Konstanz in mein Spiel reinzubringen und die komplett unnötigen Einsteller und suboptimalen Züge in oftmals klar besseren Stellungen abzustellen, wobei mir immerhin gegen Nachwuchsstar Jonas Eilenberg ein hübscher Schwarzsieg im Damenbauernspiel gelang.

Am Ende dann eben die superknappe Quali für die Zwischenrunde (hier der Ergebnislink mit der Liste der Qualifikanten), die am nächsten Samstag, den 28. März ab 16 Uhr wie gewohnt auf dem ChessBase-Server im Raum mit dem schönen Namen „Emanuel Lasker Arena“ vom Stapel läuft. 13 Runden werden gespielt, zu den bisher 159 Qualifizierten kommen noch KaderspielerInnen des DSB hinzu. Es geht um die Qualifikation zur Endrunde am 9. Mai in Magdeburg (gemäß Planung vor Ausbruch der Corona-Pandemie, da wird sich daher sicher noch etwas ändern). SCU-Fans und natürlich auch alle sonstigen Schachbegeisterten sind herzlich eingeladen, sich reinzuklicken und die Daumen zu drücken– man braucht zum Kiebitzen meines Wissens lediglich einen normalen playchess-Account.

Einige Schachfreunde, z.B. die Werdertigers mit IM Jonathan Carlstedt und FM Olaf Steffens an vorderster Front sowie GM Georg Meier hatten bei den Vorrunden bisher auf Twitch gestreamt, eventuell wird dies auch nächsten Samstag wieder der Fall sein, dazu einfach mal bei den entsprechen Twitch-Accounts bzw. alten Aufnahmen der Vorrundenturniere reinschauen. Links: Werdertigers bzw. Georg Meier

Im Folgenden können noch meine vier besten Vorrundenpartien (von jedem Turnier eine) nachgespielt werden.

von Ralf Toth

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