1. Mannschaft Fünfter Spieltag

Oberliga Baden-Württemberg - Saison 2024/2025

Aus der 2. Schachbundesliga: SV Walldorf, Heilbronner SV, SK Schmiden/Cannstatt
Aus den Oberligen: SC Untergrombach, Karlsruher SF, SK Ettlingen, OSG Baden-Baden III, SC Brombach, SK Schwäbisch Hall, SV Jedesheim, SK Bebenhausen, SF Deizisau II

Mannschaftsführer: IM Heinz Fuchs

Fünfter Spieltag: 12.01.2025

Doppelspieltag 4 und 5

In Brombach

SC Untergrombach

2209

-

OSG Baden-Baden III

2300

3½ - 4½

SV Walldorf 2376 - SC Brombach 2296

3 - 5

In Ettlingen

SK Schmiden/Canstatt

2197

-

SK Ettlingen

2251

1½ - 6½

SF Deizisau II 2245 - Karlsruher SF 2188

5 - 3

In Jedesheim

Heilbronner SV

2325

-

SV Jedesheim

2236

4 - 4

SK Schwäbisch Hall 2257 - SK Bebenhausen 2163

4½ - 3½

Fünfter Spieltag: Einzelergebnisse

Brett

SC Untergrombach

ELO  

OSG Baden-Baden III

ELO Ergebnis
1 FM Dauner, Benedikt 2333 - GM Milov, Vadim 2599

½

2 Nied, Pascal 2202 - GM Schlosser, Philipp 2483

½

3 FM Raupp, Thomas 2243 - IM Kachiani-Gersinska, Ketino 2300

0 - 1

4 Doll, Alexander 2207 - FM Dobrosmyslov, Artem 2293

½

5 IM Fuchs, Heinz 2226 - IM Kühn, Peter 2324

½

6 FM Dr. Podat, Vladimir 2237 - Semling, Julius 2205

½

7 FM Schneider, Bernd 2153 - Semling, Johannes 2161

½

8 Hayen, Andre 2045 - Muller-Moingt, Bastien 2040

½

Fünfter Spieltag: Tabelle

Rang

Mannschaft

Spiele Punkte BP BW ELO-Schnitt

1.

SC Brombach

5

8:2

25½

119½

2273

2. SK Ettlingen 5 8:2 23½ 111

2249

3. OSG Baden-Baden III 5 7:3 21½ 99½

2319

4. SV Walldorf 5 6:4 21 99

2335

5. SK Schwäbisch Hall 5 6:4 18½ 82

2283

6. Heilbronner SV 5 5:5 29 99

2313

7. Karlsruher SF 5 4:6 20 88½

2223

8. SF Deizisau II 5 4:4 19 85½

2206

9. SV Jedesheim 5 4:4 18½ 92

2259

11.

SC Untergrombach

5

3:7

18

72

2221

11.

SK Schmiden/Canstatt

5

3:7

14½

63

2194

12.

SK Bebenhausen

5

2:8

17

69

2173

Spielbericht

von Ralf Toth

Nach der Niederlage am Vortag gegen die Gastgeber wollte der SC Untergrombach gegen den "alten Bekannten" OSG Baden-Baden III Wiedergutmachung leisten. Auch wenn die Kurstädter nach ELO klar favorisiert waren, gegen diese Mannschaft ist immer etwas möglich.

Zum Auftakt gab es eine kleine Überraschung, denn FM Dr. Vladimir Podat gelang es, sogar noch vor IM Heinz Fuchs ein Remis zum Gesamtergebnis beizusteuern. Während der Ukrainer nur 12 Züge benötigte, wurden am Brett des Untergrombacher Mannschaftskapitäns immerhin 15 Züge gespielt.


Blick in den Turniersaal. (Foto mit freundlicher Genehmigung von Uwe Hecht.)

Gute praktische Gewinnchancen hatte Alexander Doll der seinem Gegner zunächst einen Bauern entwenden konnte und dann in undurchsichtiger Stellung einen Qualitätsgewinn forcierte, anstatt an dem Mehrbauern festzuhalten. Erstaunlicherweise führte der Qualitätsgewinn wieder zu einer mehr oder weniger ausgeglichenen Stellung, die der Franzose in Baden-Badener Diensten zu halten wusste. Am Ende nur Remis.


Am Brett: Alexander Doll (Weiß). (Foto: Heinz Fuchs).

In der Partie am achten Brett blieb in der Abtauschvariante der Französischen Verteidigung eigentlich alles immer im Gleichgewicht. Während Andre Hayen nach der Eröffnung minimal besser stand, konnte der Baden-Badener im Mittelspiel einen leichten Vorteil erarbeiten. Am Ende gelang es keinem der beiden Protagonisten, die Partie aus dem Gleichgewicht zu bringen.


Andre Hayen vermochte die Partie nicht entscheidend aus dem Gleichgewicht zu bringen. (Foto: Heinz Fuchs).

Zur tragischen Figur des Mannschaftskampfes wurde ohne Zweifel FM Thomas Raupp, der mit Schwarz in der Abtauschvariante im Damengambit seine Gegnerin - immerhin Internationale Meisterin - Zug um Zug überspielte. Raupp gewann einen Bauern und drückte auf den Sieg. Im sechsunddreissigsten Zug, vier Züge vor der Zeitkontrolle, ließ der Untergrombacher die Zeit ablaufen und brachte sich selbst damit um die Früchte seiner harten Arbeit. Der nach der Partie untröstliche Spieler musste erst von seinen Mannschaftskameraden wieder aufgebaut werden. Am Ende gewinnt oder verliert man immer als Mannschaft, so auch an diesem Tag.

Am Spitzenbrett erkämpfte FM Benedikt Dauner mit Schwarz ein Remis gegen den 2600er GM Milov, auch wenn Dauner im Mittelspiel ordentlich unter Druck kam, verteidigte er zäh, tauschte in den richtigen Momenten ab und konnte nach 55 Zügen die Punkteteilung verbuchen.


FM Benedikt Dauner erkämpfte am Spitzenbrett ein Remis mit Schwarz gegen 250+ ELO-Übermacht. (Foto: Heinz Fuchs).

Fast schon sensationell war am Ende das Remis von Pascal Nied gegen Großmeister Schlosser. Gegen Nieds 1. e4 wählte Schlosser die Paulsen-Variante in der Sizilianischen Verteidigung. Nied, der mit 0 aus 4 in die Saison gestartet war, war sichtlich bemüht, mit Weiß den Druck rauszunehmen und in Richtung Punkteteilung zu steuern. Allerdings ging im Mittelspiel ein Bauer verloren und fortan wurde es schwierig für den jungen Untergrombacher. Als nach etwas über 50 Züge ein weiterer Bauer verloren ging, erwartete der Großmeister die Aufgabe und Nied erntete ungläubige Blicke, weil er einfach hartnäckig weiterspielte. Immerhin waren da zwei ungleichfarbige Läufer auf dem Brett, dummerweise hatte jeder der beiden Spieler noch einen Turm. Diesen tauschte Schlosser ohne Not nach 65 Zügen ab und nun war die Stellung auf einmal gar nicht mehr so einfach gewonnen. Nied klammerte und hielt seinen Laden weiter hartnäckig zusammen und am Ende gelang die Sensation und der Baden-Badener Großmeister musste ins Remis einwilligen.


Sein Kampfgeist wurde belohnt: Pascal Nied knöpfte mit Weiß GM Philip Schlosser ein Remis ab. (Foto: Heinz Fuchs).

Satte 90 Züge lang musste sich FM Bernd Schneider den Angriffsbemühungen seines Gegenübers erwehren. In der Caro-Kann-Verteidigung konnte sich Weiß einen Freibauern auf der a-Linie schaffen, der aber nicht zum Sieg ausreichte. Trickreich verteidigte FM Schneider seine Stellung und nahm nach langem Kampf einen halben Punkt mit.


Harter Arbeitstag: FM Bernd Schneider musste über die volle Distanz gehen für die Punkteteilung. (Foto: Heinz Fuchs).

Am Ende ging der Kampf bei sieben Remis denkbar knapp 3,5:4,5 verloren und Untergrombach rutscht auf einen Abstiegsplatz. Noch sind aber drei Doppelspieltage zu absolvieren und noch hat der SCU personell nicht aus dem Vollen geschöpft, so dass durchaus berechtigte Hoffnung auf das Erreichen des Saisonziels "Klassenerhalt" besteht,

Partien

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12.01.2025