2. Mannschaft Neunter Spieltag

Landesliga Nord 2 Staffel 2 - Verbandsrunde 2024/25

Absteiger aus Verbandsliga: -
Aufsteiger aus Bereichsklasse: SV Pfinztal, SV Calw, SC Niefern-Öschelbronn

Mannschaftsführer: Ralf Toth

Neunter Spieltag: 18.05.2025

SV Calw (N)

1776 -

SC Untergrombach II

1944

2 - 6

SF Forst 1859 - Karlsruher SF III 1845

4 - 4

SV Pfinztal (N) 1713 - SK Durlach 1902

2 - 6

SK Sandhausen   - SF Neureut  

- +

SC Ersingen 1842 - SC Niefern-Öschelbronn (N) 1902

2½ - 5½

Neunter Spieltag: Einzelergebnisse

Brett

SV Calw

DWZ  

SC Untergrombach II

DWZ

Ergebnis

1 Döhler, Tobias 2091 - FM Wiechert, Hans 2094

0 - 1

2 Blaich, Günther 1965 - Hayen, Andre 2048

½

3 Weisenburger, Horst 1994 - Uyar, Levin 1999

0 - 1

4 Schwalb, Manfred 1970 - Doll, Stefan 2070

0 - 1

5 Dr. Bogumil-Schott, Edgar 1770 - Zjajo, Almir 1955

½

6 Friebel, Klaus 1694 - Bopp, Sven 1874

½

7 Fronczek, Darius 1609 - Toth, Marc 1692

½

8 Djurovic, Stefan 1117 - Hayen, Kay 1816

0 - 1

Neunter Spieltag: Tabelle

Rang Mannschaft Spiele Punkte Brettpkt. BW DWZ-Schnitt

1.

SC Untergrombach II

9

18:0

54½

251½

2026

2. SF Forst 9 12:6 37 182 1886
3. Karlsruher SF III 9 11:7 38 155 1886
4. SC Niefern-Öschelbronn (N) 9 10:8 38½ 178½ 1892
5. SK Durlach 9 9:9 35 156½ 1886
6. SC Ersingen 9 8:10 34½ 145 1843
7. SV Calw (N) 9 8:10 34 153½ 1807
8. SV Pfinztal (N) 9 6:12 31½ 142½ 1803

9.

SF Neureut

9

5:13

34

161

1798

10.

SK Sandhausen

9

3:15

23

94½

1771

Spielbericht

Von Ralf Toth, Bilder von Serdal Uyar

Die zweite Mannschaft des SC Untergrombach trat als designierten Meister der Landesliga Nord Staffel 2 am letzten Spieltag in Calw an. Die Calwer hatten mit dem Abstieg nichts mehr zu tun, so dass es in dem Spiel um nichts mehr ging. Folglich wurde auf Untergrombacher Seite die Mannschaftsorder aufgehoben und alle Spieler konnten über Remisgebote oder deren Annahme selbst entscheiden. Kurzfristig musste Florian Simon aufgrund eines ungeplanten Krankenhausaufenthalts absagen, für ihn sprang Routinier Almir Zjajo in die Bresche. Dass FM Jochen Kountz nicht spielen konnte (privater Termin), war schon länger klar und so bekam Kay Hayen die Gelegenheit, mit seinem Filius Andre Hayen wieder einmal in der gleichen Mannschaft spielen zu können. Auf dem Papier war der SCU trotz der Ausfälle der klare Favorit. 

Der Kampf begann gut für die Gäste, denn Levin Uyar sammelte den vollen Punkt ein und konnte damit die Saison ungeschlagen mit sagenhaften 6,5 aus 7 Punkten beenden. Uyar ging mit Weiß gegen die Philidor-Verteidigung von Beginn an aggressiv zu Werke und gewann früh einen Bauern. Nach einem schwarzen Fehlgriff kippte die Stellung komplett und im zwanzigsten Zug musste der Calwer bereits die Partie aufgeben. 


Levin Uyar setzte sich mit Weiß mit zwei taktischen Schlägen klar durch und gewann sein Spiel. 

In der Folge kam es zu einigen Kurzremisen. Ziemlich erfreut über das Ergebnis dürfte Andre Hayen am zweiten Brett gewesen sein, der in der Abtauschvariante in der Caro-Kann-Verteidigung nach fünfzehn Zügen bereits in gefährliches Fahrwasser geraten war. In der Schlussstellung war Weiß klar am Drücker und hätte gefahrlos auf Sieg spielen können. 


Nicht unglücklich über die Punkteteilung war Andre Hayen mit Schwarz am zweiten Brett.

Ziemlich friedlich und unspektakulär trennte sich Sven Bopp ebenfalls nach fünfzehn Zügen unentschieden von seinem Gegner. In der Rubinstein-Variante der Sizilianischen Verteidigung war alles noch offen, aber angesichts der Bedeutungslosigkeit der Begegnung ist die frühe Punkteteilung mehr als verständlich. 


Ein friedfertig gestimmter Sven Bopp nahm mit Schwarz die Punkteteilung mit. 

Den gleichen Gedanken hatte Marc Toth ein Brett tiefer am siebten Brett. Nachdem sein Gegenüber wiederholt Remis geboten hatte, ging der Untergrombacher darauf ein. Gespielt waren zehn belanglose Züge in der Skandinavischen Verteidigung. 


Das Kurzremis Nummer 2 entstand durch Marc Toth mit den weißen Steinen. 

Von ganz anderem Kaliber war die Partie am Spitzenbrett. Hier sah sich Theorieexperte FM Hans Wiechert mit einem aggressiven Gambit von Schwarz konfrontiert und konterte diesen auf dessen heimischen Terrain klassisch und gekonnt aus. Die starken weißen Züge hinterließen auf dem Brett eine schwarze Trümmerlandschaft und die Partie erreichte nicht einmal den zwanzigsten Zug. Es war wieder einmal ein ganz starker Vortrag von Untergrombachs Spitzenspieler,der in neun Begegnungen am ersten Brett ungeschlagen blieb und mit 7 aus 9 eine exzellente Bilanz aufzuweisen hat. 


FM Hans Wiechert konterte seinen Gegner gekonnt aus. 

Eine sehr spannende Partie produzierten Almir Zjajo und sein Gegner Dr. Bogumil-Schott. Die mit der Skandinavischen Verteidigung begonnene Partie transponierte ins Morra-Gambit und Almir Zjajo war in seinem Element. Beide Spieler schenkten sich nichts, objektiv gesehen war die schwarze (=Calwer) Stellung im Mittelspiel allerdings zu bevorzugen, wobei nach wie vor alle Optionen auf dem Tisch lagen. In sehr scharfer Stellung bot Schwarz ein Qualitätsopfer an, was der Untergrombacher ablehnte. Nur wenige Züge später stand das Opfer noch immer auf dem Brett und beide Spieler einigten sich überraschend auf Remis zum 2:4-Zwischenstand. 


Almir Zjajo steuerte mit Weiß ein Kampfremis zum Gesamtergebnis bei. 

Den Mannschaftssieg sicherte Kay Hayen mit seinem Schwarz-Sieg am achten Brett. Weiß hielt hier bis ins Mittelspiel gut mit, hatte sogar die Gelegenheit, einen starken Angriff gegen den unrochierten schwarzen König zu starten. Nachdem Schwarz lang rochieren konnte, kippte die Partie jedoch: Die sich öffnende d-Linie nahm Schwarz in Beschlag und übernahm das Kommando und sammelte zwei Bauern ein. Weiß hatte genug gesehen und gab die Partie auf. 


Kay Hayen (Schwarz) schraubte seine Landesliga-Blianz mit dem Sieg gegen Calw auf 75% hoch.

Am längsten spielte an diesem Spieltag Stefan Doll, der einfach nicht bereit war, sich mit einer Punkteteilung zu arrangieren und wieder einmal großen Kampfgeist bewies. Gespielt wurde die Schottische Partie und Doll zeigte sich mit Schwarz sattelfest in dieser Eröfffnung, kam sogar mit leichtem Vorteil aus der Eröffnung. Schon früh bekam die Partie Endspielcharakter und Schwarz hatte einen Joker in Form einer Baurrnmehrheit am Damenflügel (beide Spieler hatten kurz rochiert). Bis zur Zeitkontrolle hatte der Untergrombacher einen Bauern eingesammelt, war aber in einem remisträchtigen Turmendspiel gelandet. Dieses vermeintlich tote Endspiel knetete Doll bis zum 65. Zug, in dem Weiß tatsächlich ein Fehler unterlief, der sofort die Partie kostete. 


Seine Hartnäckigkeit und sein Kampfgeist zahlten sich für Stefan Doll (Schwarz) am Ende aus. 

Der Spieltag endete mit einem 2:6-Auswärtssieg für den SCU. Damit gelang der Mannschaft ein glatter Durchmarsch: Alle neun Spiele wurden gewonnen und auch wenn es manches Mal knapp war: Am Ende einer überragenden Saison steht die Meisterschaft und der Aufstieg in die Verbandsliga für den SC Untergrombach in den Büchern. Damit wird der Abstand zu ersten Mannschaft auf nur noch zwei Ligen verkleinert, was enorm wichtig für das Mannschaftsgefüge innerhalb des Vereins ist. 

Überragende Bilanzen haben Jugendspieler Levin Uyar (6,5 aus 7) und Neuzugang Florian Simon (6,5 aus 7) aufzuweisen. Am Spitzenbrett wusste FM Hans Wiechert mit 7 aus 9 zu glänzen. Den Vogel schoß jedoch Routinier Stefan Doll ab, der Untergrombacher Jugendtrainer holte mit 7,5 aus 8 die meisten Punkte und hat auch mit 94% die insgesamt beste Performance im Team. Ungeschlagen blieb auch FM Jochen Kountz, dessen 6 aus 8 Punkte auch eine ganz deutliche Sprache sprechen. Nicht nur für die Überflieger, sondern auch für nachrückende Jugendspieler und Neuzugänge wird es natürlich erheblich attraktiver, in der kommenden Saison in der Verbandsliga "eine Etage" höher zu spielen, wo man natürlich auch bessere Gegenspieler bekommt. 

Der SCU 2 profitiert von einer insgesamt sehr positiven Entwicklung innerhalb des Vereins und drei Jahre nach dem Aufstieg in die Landesliga geht es nun noch einmal nach oben. Die Mannschaft wusste dies bei der Aufstiegsfeier auch zünftig zu feiern. Nun geht es in die Sommerpause und wenn die Wechselfristen abgelaufen sind und man klarer sehen kann, werden auch für die kommende Saison die Ziele formuliert.