1. Mannschaft Zehnter Spieltag

Oberliga Baden-Württemberg - Saison 2024/2025

Aus der 2. Schachbundesliga: SV Walldorf, Heilbronner SV, SK Schmiden/Cannstatt
Aus den Oberligen: SC Untergrombach, Karlsruher SF, SK Ettlingen, OSG Baden-Baden III, SC Brombach, SK Schwäbisch Hall, SV Jedesheim, SK Bebenhausen, SF Deizisau II

Mannschaftsführer: IM Heinz Fuchs

Zehnter Spieltag: 22.03.2025

Doppelspieltag 8 und 9

In Schmiden

SF Deizisau II

2255

-

SC Untergrombach

2275

4½ - 3½

SK Schmiden/Canstatt 2162 - SV Walldorf 2371

2 - 6

In Heilbronn

Heilbronner SV

2323

-

OSG Baden/Baden III

2294

5½ - 2½

SK Schwäbisch Hall 2111 - SC Brombach 2198

3½ - 4½

In Jedesheim

SV Jedesheim

2223

-

SK Ettlingen

2174

4-4

SK Bebenhausen 2184 - Karlsruher SF 2206

2 - 6

Zehnter Spieltag: Einzelergebnisse

Brett

SF Deizisau

ELO  

SC Untergrombach

ELO Ergebnis
1 IM Köllner, Ruben 2499 - IM Ider, Borya 2477

½

2 WGM Klek, Hanna 2296 - FM Dauner, Benedikt 2324

1 - 0

3 FM Dabo-Peranic, Robert 2338 - GM Rogic, Davor 2348

½

4 IM Bronznik, Valerij 2274 - Nied, Pascal 2190

1 - 0

5 Gustain, Marc 2179 - FM Raupp, Thomas 2247

0 - 1

6 Flierl, Pascal 2175 - Doll, Alexander 2194

½

7 CM Köllner, Aaron 2204 - FM Dr. Podat, Vladimir 2250

1 - 0

8 Köllner, Christof 2075 - FM Schneider, Bernd 2165

0 - 1

Zehnter Spieltag: Tabelle

Rang

Mannschaft

Spiele Punkte BP BW ELO-Schnitt

1.

SV Walldorf

10

16:4

49½

232½

2353

2. OSG Baden-Baden III 10 15:5 44 211½

2316

3. SC Brombach 10 14:6 46 216½

2258

4. Heilbronner SV 10 11:9 46½ 202

2307

5. SK Ettlingen 10 11:9 41½ 190

2245

6. SK Schwäbisch Hall 10 11:9 40 177

2234

7. SC Untergrombach 10 10:10 41½ 179½

2253

8. SF Deizisau II 10 10:10 38 179½

2225

9. Karlsruher SF 10 6:14 35½ 142½

2222

10.

SV Jedesheim

10

6:14

35

165½

2244

11.

SK Bebenhausen

10

5:15

35

150

2178

12.

SK Schmiden/Canstatt

10

5:15

27½

113½

2188

Die OSG Baden-Baden III ist nicht aufstiegsberechtigt, da die OSG Baden-Baden II bereits in der zweiten Bundesliga Süd spielt.

Spielbericht

von Ralf Toth

Am letzten Doppelspieltag der Saison reiste der SC Untergrombach entspannt nach Schmiden/Cannstatt, denn der Klassenerhalt wurde bereits am Heimspielwochenende in Untergrombach gesichert. Im Team waren wieder der französische Internationale Meister Borya Ider und der kroatische Großmeister Davor Rogic. Auch FM Thomas Raupp und FM Dr. Vladimir Podat standen wieder zur Verfügung. So ging man guten Mutes in die Begegnung gegen die zweite Mannschaft der Schachfreunde Deizisau, die von IM Ruben Köllner am Spitzenbrett angeführt wurde. Köllner war dem SCU noch in guter Erinnerung durch seinen Platz in der Spitzengruppe beim 41. Open Untergrombach Anfang des Jahres.

Die Begegnung am Spitzenbrett endete ausgekämpft remis. Zur Vermeidung theoretischer Verwicklungen griff Untergrombachs IM Borya Ider zur selten gespielten Larsen-Eröffnung (1. b3). Die Partie ging zügig und unspektakulär in ein ausgeglichenes Endspiel. Im fünfunddreissigsten Zug übersah der taktisch starke Untergrombacher einen Figurengewinn, danach endete die Partie durch Zugwiederholung mit der Punkteteilung. 

Auch die Partie von Alexander Doll endete mit einer Punkteteilung, ging jedoch mit 56 Zügen über die volle Distanz. Doll kam mit Schwarz gut und mit einer ausgeglichenen Stellung aus der Eröffnung. Nach dreißig Zügen war ein absolut ausgeglichenes Turmendspiel auf dem Brett. Weiß gelang durch eine Reihe kluger Springerzüge ein Bauerngewinn und fortan musste Doll seine Stellung verteidigen. Nachdem auch die Springer getauscht waren und nur ein weißer Mehrbauer auf der a-Linie übrig blieb, den Doll aber mit seinem Turm kontrollieren konnte. wurden zwar noch einige Züge gespielt, am Ende stand aber das erwartete Ergebnis zu Buche. 

Im rein kroatischen Duell am dritten Brett von GM Davor Rogic wurde die Spanische Partie gespielt. Beide Spieler folgten sechzehn Züge lang einer Theorievariante, dann wich der Deizisauer Spieler ab. In nicht ausgekämpfter Stellung gaben die beiden etwa gleich starken Landsmänner das Spiel Remis.

Am zweiten Brett unterlag FM Benedikt Dauner gegen die Frauen-Großmeisterin Hannah Klek mit Schwarz. Dauner hatte nach der Eröffnung weniger Raum und hatte nach rund zwanzig Zügen einen schlechten Läufer im Läuferpaar. Klek nutzte ihre Vorteile durch gutes Figurenspiel und beraubte Schwarz wichtiger Felder für die eigenen Figuren. Dauner geriet am Königsflügel unter starken Druck und Weiß belohnte ihr starkes Spiel mit entscheidendem Materialgewinn. 

Auch Pascal Nied verlor sein Spiel mit Schwarz. In der Modernen Variante im Nimzoindisch. Die Eröffnung lief gut, im neunzehnten Zug genügte eine schwarze Ungenauigkeit und die Stellung kippte zugunsten des Deizisauers aufgrund taktischer Zwänge. Nieds Schwindelversuche wurden widerlegt, Weiß führte den Angriff präzise und sehenswert zu Ende. 

Einen Weiß-Sieg steuerte der zuverlässige FM Thomas Raupp am fünften Brett bei. Im  Mittelspiel konnte FM Raupp zuerst die offene c-Linie mit einem Turmpaar besetzen und drang dann schematisch über die vorletzte Reihe in die schwarze Stellung ein. In klar vorteilhafter Stellung nutzte Raupp dann ein gegnerisches Versehen zu einem Figurengewinn und sammelte verdient den vollen Punkt ein.

Überraschend für den SCU kam dann die Niederlage des ansonsten so zuverlässigen FM Dr. Vladimir Podat am siebten Brett. Mit Weiß spielte FM Dr. Podat die gegen die Rossolimo-Varianten in der Sizilianischen Verteidigung, eine gut bekannte und ausanalysierte Eröffnungsvariante. Beim Übergang ins Endspiel ging jedoch ein weißer Bauer verloren und nun musste der Untergrombacher seine Stellung verteidigen und um den halben Punkt kämpfen. Es entstand ein reines Turmendspiel, das durch eine Reihe von äußerst präzisen Zügen des Deizisauer Spielers allmählich in eine schwarze Gewinnstellung kippte und am Ende nicht mehr zu halten war. 

Am achten Brett gewann dafür FM Bernd Schneider seine Partie mit Schwarz. Nach der Eröffnung lavierte FM Schneider in typischer Manier und lauerte auf gegnerische Fehler. Im Mittelspiel war eine äußerst komplizierte Stellung mit etlichen Ungleichgewichten auf dem Brett. Als es in Richtung Zeitkontrolle ging, schaltete der Untergrombacher einen Gang hoch und nahm den gegnerischen Königsflügel unter Beschuss. Weiß zeigte Unsicherheiten und allmählich wurde die Attacke zunehmend unwiderstehlich. Weiß würdigte die starke Attacke, indem er bis zum Matt spielte. Es war die vielleicht beste Partie von FM Bernd Schneider in einer langen Saison, absolut sehenswert und unser Tipp zum Nachspielen. 

Am Ende stand eine äußerst knappe 3,5:4,5 Niederlage zu Buche, die aber nicht weiter weh tat, da ja das entscheidende Ziel bereits gesichert war.

Partien

-
A0122.03.2025