2. Mannschaft Zweiter Spieltag
Landesliga Nord 2 Staffel 2 - Verbandsrunde 2024/25
Absteiger aus Verbandsliga: -
Aufsteiger aus Bereichsklasse: SV Pfinztal, SV Calw, SC Niefern-Öschelbronn
Mannschaftsführer: Ralf Toth
Zweiter Spieltag: 20.10.2024
SK Durlach |
1888 | - | SC Untergrombach II |
1991 | 1½ - 6½ |
SF Neureut | 1818 | - | Karlsruher SF III | 1868 | 4 - 4 |
SC Ersingen | 1855 | - | SV Pfinztal (N) | 1812 | 5 - 3 |
SK Sandhausen | 1790 | - | SF Forst | 1880 | 2 - 6 |
SC Niefern-Öschelbronn (N) | 1896 | - | SV Calw (N) | 1729 | 5½ - 2½ |
Zweiter Spieltag: Einzelergebnisse
Brett | SK Durlach |
DWZ | SC Untergrombach II |
DWZ | Ergebnis |
|
1 | Oppelt, Wulf | 2083 | - | FM Wiechert, Hans | 2156 | 0 - 1 |
2 | Villani, Cristian | 1925 | - | Hayen, Andre | 2024 | 0 - 1 |
3 | Wagner, Bernd | 2039 | - | FM Kountz, Jochen | 2124 | 0 - 1 |
4 | Giacomelli, Bernd | 1955 | - | Doll, Stefan | 2114 | ½ |
5 | Dr. Kleifges, Matthias | 1921 | - | Simon, Florian | ½ |
|
6 | Chevts, Vitali | 1895 | - | Bopp, Sven | 1897 | ½ |
7 | Ospina Ocampo, José | 1736 | - | Toth, Marc | 1805 | 0 - 1 |
8 | Possiel, Markus | 1547 | - | Hayen, Kay | 1816 | 0 - 1 |
Zweiter Spieltag: Tabelle
Rang | Mannschaft | Spiele | Punkte | Brettpunkte | BW | DWZ-Schnitt |
1. |
SC Untergrombach II |
2 |
4:0 |
11½ |
51½ |
2042 |
2. |
SF Forst |
2 |
4:0 |
10½ |
43 |
1892 |
3. | SC Ersingen | 2 | 4:0 | 10 | 45 | 1835 |
4. | SC Niefern-Öschelbronn (N) | 2 | 2:2 | 9 | 41½ | 1896 |
5. | SK Sandhausen | 2 | 2:2 | 6½ | 29½ | 1799 |
6. | SK Durlach | 2 | 2:2 | 6 | 26½ | 1854 |
7. | SF Neureut | 2 | 1:3 | 7 | 33½ | 1806 |
8. | Karlsruher SF III | 2 | 1:3 | 7 | 30½ | 1895 |
9. |
SV Pfinztal (N) |
2 |
0:4 |
6½ |
31½ |
1811 |
10. |
SV Calw (N) |
2 |
0:4 |
6 |
28½ |
1662 |
Die Auf- und Abstiegsregeln in der Landesliga Nord ergeben sich aus den höheren Ligen. Der Meister steigt sicher auf. Die beiden letztplatzierten Mannschaften steigen ab. Wenn in die beiden Landesligen Nord nur eine oder gar keine Mannschaft absteigt, erhöht sich die Anzahl der Aufsteiger entsprechend. An jedem Spieltag sind die Auf- und Abstiegsplätze farblich markiert.
Spielbericht
Von Ralf Toth und Hans Wiechert
Am zweiten Spieltag der Landesliga musste der SC Untergrombach beim SK Durlach antreten. Alexander Doll und FM Bernd Schneider standen diesmal aufgrund von Einsätzen in der ersten Mannschaft nicht zur Verfügung, Levin Uyar und Rebecca Doll fehlten aus privaten Gründen. Dafür kam Neuzugang Florian Simon zu seinem ersten Einsatz, Sven Bopp, Marc Toth und Kay Hayen rückten aus der dritten Mannschaft auf. Die Mannschaftsführung übernahm FM Jochen Kountz.
Die Führung zum 0:1 besorgte Marc Toth am siebten Brett. In der Rubinstein-Variante der Französischen Verteidigung wurde ausgiebig das Thema des rückständigen Bauern auf e6 diskutiert. Weiß erhöhte planmäßig den Druck auf der halboffenen e-Linie und konnte im richtigen Augenblick mit dem Bauernvorstoß nach d5 die schwarze Stellung knacken. In Summe war es ein schön herausgespielter und ungefährdeter Sieg.
Einen halben Punkt steuerte Florian Simon zum Gesamtergebnis bei. Er kam ordentlich aus der Eröffnung und konnte mit einem geschickten Schach die gegnerische Rochade verhindern, was in der Folge Schwarz vor einige Probleme stellte. Im neunzehnten Zug tat sich eine Gewinnvariante auf, die vermutlich aber nur der Rechner erkennt, Weiß wählte eine andere Abwicklung, blieb aber am Drücker. Schwarz verteidigte aktiv und nach dem Tausch der Schwerfiguren war ein ungleichfarbiges Läuferendspiel entstanden, man einigte sich folgerichtig auf Remis. In dieser Partie hatte nur Weiß Siegchancen und das war ein sehr gelungener Einstand für Florian Simon in der Landesliga.
Ein weiteres Remis kam von Sven Bopp. Auf dem Papier war es ein Duell zweier gleich starker Gegner. Weiß entschied sich für den Colle-Aufbau, gegen den Schwarz relativ leicht zum Ausgleich kommen kann. Es entstand eine symmetrische Stellung, beide Spieler zielten mit Läuferpaar und Dame vom Damenflügel aus auf den gegnerischen Königsflügel. Als Schwarz im Mittelspiel zuließ, dass Weiß auch noch seinen Springer nach f5 bringen konnte, wurde es allmählich gefährlich. Weiß tauschte jedoch diesen gefährlichen Springer ohne Not ab und es war wieder eine ausgeglichene Stellung entstanden. Sven Bopp nahm sich vor, im nächsten Zug Remis anzubieten. Der nächste Zug von Weiß war h4, um den schwarzen Springer auf g5 zu vertreiben. Hier bot sich nun die Gelegenheit, mit einem Springeropfer auf f3 die Partie zu entscheiden. Auf der weißen Uhr war aber zu wenig Zeit und der Untergrombacher war ohnehin froh, gerade aus einer prekären Situation entkommen zu sein, so blieb er bei seinem ursprünglichen Plan und bot Remis, was angenommen wurde.
Kay Hayen erhöhte auf 3:1. Gespielt wurde Damenindisch, Schwarz gelang es früh, einen Springer auf e4 festzusetzen. Beide Spieler übersahen dabei eine taktische Abwicklung, die Schwarz einen Bauern gekostet hätte. Als die Chance vorüber war, übernahm Schwarz das Kommando mit druckvollen Bauernvorstößen gegen die weiße Königsstellung. Dort waren etliche Löcher auf den weißen Feldern vorhanden und der weißfeldrige Läufer gestattet sich fatalerweise einen Ausflug an den Damenflügel, statt bei der Verteidigung des eigenen Monarchen zu helfen. Schwarz zog seinen Angriff planvoll auf und dieser schlug voll durch. In bereits totaler Gewinnstellung servierte Hayen zum Dessert eine sehr nette Kombination, bei der Weiß einen Turm verliert und nicht zurückschlagen kann, weil Schwarz sonst zu einem arabischen Matt kommt. Ein schöner Sieg von Kay Hayen und ein wichtiger Punkt für die Mannschaft!
Dessen Sohn Andre Hayen besorgte kurz darauf mit einem Schwarz-Sieg das 4:1. Hayen kam in der Meraner Variante des Damengambits exzellent aus der Eröffnung heraus und gewann früh einen Bauern. Nun wollte Weiß den Bauern mit einem taktischen Trick inklusive Läuferopfer auf h7 mit anschließendem Doppelangriff zurückgewinnen, übersah dabei aber, dass der angegriffene Springer in das Schach ziehen und dort auch gehalten werden konnte, allerdings übersah auch Schwarz diese Option und verpasste so die ganz frühe Entscheidung. Im Mittelspiel war die Partie wieder ausgeglichen und Schwarz musste einen neuen Anlauf nehmen. Kurioserweise übersahen beide Spieler im Schwerfigurenendspiel einen einfachen Turmgewinn für Schwarz, die gewählte Abwicklung mit Mehrbauer für Andre Hayen genügte letztlich auch, es war aber noch ein wenig Arbeit nötig. Am Ende behielt der Untergrombacher also trotz zweier auf dem Silbertablett präsentierten verpassten Großchancen die Oberhand.
Den Siegpunkt besorgte - wie schon am ersten Spieltag - FM Jochen Kountz, der im klassischen System der Sizilianischen Verteidigung eine der weniger scharfen Varianten wählte, so dass die Partie lange in Remisbreite verlief. Allerdings konnte FM Kountz seinen Gegner immer wieder vor positionelle Probleme stellen, deren Lösung viel Zeit kosteten. Ab dem zwanzigsten Zug häuften sich die schwarzen Ungenauigkeiten und der Spielstärkeunterschied wurde auch auf dem Brett deutlich. Weiß heimste nacheinander zwei Bauern ein und Schwarz resignierte. Eine ansprechende Vorstellung vom Untergrombacher Mannschaftsführer!
In der Partie von Stefan Doll war bis ins Mittelspiel eine ausgeglichene Stellung auf dem Brett. Dann aber ging ein weißer Bauer verloren, Schwarz verpasste es jedoch, diesen zu halten und es ging in ein Endspiel mit Turm und gleichfarbigen Läufern. Schwarz hatte einen Freibauern auf a3, Weiß einen auf c6, jedoch war der schwarze König dem gegnerischen Freibauern wesentlich näher und Schwarz hatte gute praktische Gewinnchancen. Bei näherrückender Zeitkontrolle genügte ein ungenauer schwarzer Zug und alles kippte wieder ins Gleichgewicht. Die Partie wurde bis zum bitteren Ende ausgefochten, aber mehr als Remis war nicht drin.
Am Spitzenbrett traf der frischgebackene Bezirksmeister FM Hans Wiechert auf Wulf Oppelt. Damit wiederholte sich das Vorjahresduell, das nach einem wilden Hauen und Stechen - der geneigte Internetsurfer erinnert sich - mit der Punkteteilung endete. Diesmal hatte Wiechert jedoch die weißen Steine. Nach einigen Theoriezügen opferte der Pforzheimer Notar einen Bauern, erhielt jedoch nicht genug Kompensation dafür. Im Mittelspiel mit Damen auf dem Brett riss Wiechert den gegnerischen Königsflügel auf und erlangte eine unmittelbare Gewinnstellung. In beidseitiger Zeitnot fand der Anziehende jedoch nicht den sofortigen Ausknipser und wickelte stattdessen in ein Turmendspiel mit zwei Mehrbauern ab, wobei der eine davon jedoch ein Doppelbauer war. Im Folgenden fanden beide Spieler nicht immer die besten Züge, so hätte Oppelt laut Engine in einem Moment mit seinem Turm auf die letzte Reihe zurückziehen und so noch nachhaltigen Widerstand leisten können, was jedoch für einen Menschen sehr kontraintuitiv und in einer praktischen Partie - noch dazu mit wenig Bedenkzeit - kaum zu finden ist. Schließlich gelang es Wiechert, seinen Damenflügelrandbauern weit vorzustoßen und diesen gegen den gegnerischen Königsflügelrandbauern taktisch abzutauschen, wonach nur noch der weiße b-Bauer verblieb. Dieser entschied letztlich die Partie, da der gegnerische König vom weißen Turm abgeschnitten worden war und somit nicht mehr zu Hilfe eilen konnte. Fazit: Alles in allem trotz zwischenzeitlicher Ungenauigkeiten ein verdienter Sieg für den Spitzenspieler der SCU-Reserve.
Am Ende des Tages war der 6,5:1,5-Auswärtssieg nicht nur in der Höhe verdient, sondern hätte tatsächlich noch deutlich höher ausfallen können. Da hat Untergrombachs Reserve in Durlach schon ganz andere (bittere) Tage erlebt, am zweiten Spieltag der Saison 24/25 präsentierte sich der SCU 2 im Stile einer Spitzenmannschaft. So darf es gerne weitergehen, am dritten Spieltag steht der starke Aufsteiger Niefern-Öschelbronn mit FM Kratochwil am Spitzenbrett auf dem Programm, eine Mannschaft, die man ernst nehmen muss, daher wird der SCU bei der Aufstellung keine Kompromisse eingehen.