Hans-Thoma-Cup 2015 Einzelmeisterschaft für Grundschüler

Ausgerichtet von den Karlsruher Schachfreunden fand der Hans-Thoma-Cup 2015 im Hanns-Löw-Saal in Karlsruhe statt. Das Turnier war eine Einzelmeisterschaft für Grundschüler, die am letzten Schultag vor den Ferien für die Teilnahme am Turnier vom Unterreicht freigestellt waren. Das Motto "Schach statt Schule" zog offensichtlich und so waren 75 Kinder, darunter fünf Untergrombacher am Start: Luca Toth (1. Klasse), Marc Toth (4. Klasse), Tim Burger (4. Klasse), Niels Pfeifer (4. Klasse) und Aaron Scherer (2. Klasse) - alle SC Untergrombach. Naturgemäß traten etliche vereinslose Kinder an, die jedoch Mitglieder in Schulschach-AGs waren. Insgesamt war das Teilnehmerfeld jedoch deutlich schwächer besetzt, als bei den üblichen Schnellschachturnieren. 

Der Saal war gut gefüllt, 75 der 100 zu vergebenden Plätze waren besetzt.

Im Rahmen der Veranstaltung fand auch eine kleine Ehrung statt, die mit-ausrichtende Hans-Thoma Schule wurde zur Schachschule ausgezeichnet, was unter anderem Martin Lenz (Sportbürgermeister der Stadt Karlsruhe) einen Besuch und eine kleine Rede wert war. 

Schaut man auf die vertretenen Schachvereine, so zeigt sich deutlich, welche Klubs derzeit eine aktive Jugendarbeit fördern:

Die Jugendarbeit der KSF ist geradezu legendär, in jeder Hinsicht vorbildlich und folgerichtig wird der Klub mit Preisen und Ehrungen überhäuft. Eine großartige Sache, die im Sinne des Schachsports unbedingt Nachahmer finden sollte. 

Für die Untergrombacher Talente ging es darum, die zuletzt gezeigten guten Leistungen zu bestätigen und weitere Erfahrungen zu sammeln. 

Registrierte erfreut starke Leistungen seiner Schützlinge: B-Trainer Veaceslav Cofman (hier mit Marc Toth)

Für unser "Nesthäkchen" Luca Toth war es ein Turnier mit Licht und Schatten, am Ende standen drei Siege und vier Niederlagen für ihn in der Tabelle, es reichte zumindest für den vierten Platz unter allen Erstklässlern. Kein schlechtes Ergebnis und er hat ja noch viel Zeit, um sich zu verbessern.

Noch in der ersten Klasse, aber schon seit über einem Jahr dabei: Luca Toth 

Unser Neuzugang Niels Pfeifer erreichte mit 3,5 Punkten exakt 50%, für einen Neuling im Schach-Club wie ihn ist das eine sehr beachtliche Leistung. Besonders erfreulich war, dass er nach der ersten, schnell heruntergespielten Partie den Rat seiner Trainer befolgte und sich in den nächsten Partien deutlich mehr Zeit ließ, was die Fehlerquote auch erheblich senkte. Die 3,5 Punkte sind ein sehr schönes Ergebnis, auf das er weiter aufbauen kann.

Stets zuversichtlich: Niels Pfeifer (vierte Klasse)

Ein echtes Talent ist der zweite Neuzugang Aaron Scherer, der ruhig und mit Bedacht spielt. Getreu dem Motto "in der Ruhe liegt die Kraft" erspielte der Zweitklässler für seine Verhältnisse geradezu sensationelle vier Punkte und beeindruckte seine Trainer mit dem Ergebnis schwer. Für nicht einmal zwei Monate Training im Schachklub spielt er erstaunlich abgezockt. An ihm werden wir noch viel Freude haben!

Das Maskottchen half, aber die 4 Punkte hat er sich ganz alleine erspielt: Aaron Scherer (2. Klasse)

Unser Jugendspieler Tim Burger (vierte Klasse) ist eigentlich schon ein alter Hase, er ist seit dem ersten Tag im Vereins-Jugendtraining und hat schon etliche Jugendturniere auf dem Buckel. Erfahrung zahlt sich aus und nach einem kurzen Schwächeanfall in der zweiten Runde schaltete er den Turbo ein und kam am Ende auf 5,5 aus 7 Punkte, was den fünften Platz bedeutet. Unter 75 Teilnehmern ist das ein ganz starkes Ergebnis.

Tim Burger im Endspiel gegen einen Vertreter der KSF: Die Partie endete wie die Stellung vermuten lässt - mit einem Remis.

Ebenfalls 5,5 Punke, aber mit deutlich besserer Zweitwertung erreichte Marc Toth und damit landete er völlig verdient auf dem Treppchen, der dritte Platz im Gesamtfeld bedeutete auch den lange ersehnten ersten Pokal. Nach ganz starkem Beginn (vier aus vier) traf er in der fünften Runde auf den Neureuter Tim Uhlmann, wurde nach und nach überspielt, kam in Zeitnot und startete einen letzten, verzweifelten Mattangriff.

In der entscheidenden Phase einer spektakulären Partie: Marc "Iceman" Toth

Nach und nach tickten die Sekunden herunter, doch Marc ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Unbeirrt, mit einem Turm weniger, griff er wacker die gegnerische Königsstellung an. Mit 20 Sekunden auf der Uhr ging es in die entscheidene Phase. Er trieb den gegnerischen König quer übers Brett und es schien nur eine Frage von wenigen Zügen bis zum Matt zu sein. Aber die Uhr war unbarmherzig, sie zeigte eine letzte Sekunde für Marc, Uhlmann zog den König, Marc die Dame, die Zeit war abgelaufen. Der Neureuter freute sich schon über seinen Sieg, da schauten alle auf die Stellung und realisierten, dass soeben der weiße König mattgesetzt wurde. Zwei kreidebleiche Untergrombacher Trainer konnten ihr Glück kaum fassen und Marc fragte unschuldig: "Habe ich jetzt gewonnen?" Ja! Und es ging in der sechsten Runde gegen den einzig verbliebenen anderen Spieler mit 5 aus 5: Hendrik Hänselmann von den KSF.

Diese Partie entschied das Turnier: Marc Toth (SC Untergrombach) gegen Hendrik Hänselmann (KSF)

Marc gab zwar alles, aber am Ende war es ein deutlicher Klassenunterschied zwischen beiden Spielern: Hänselmann gewann verdient die Partie und am Ende auch das Turnier mit 7 aus 7. Marc holte in der letzten Runde Remis gegen den Neureuter Justus Braun, was für den dritten Rang reichte.

In Summe ein äußerst erfreuliches Turnierergebnis für den SC Untergrombach. Die Jugendarbeit zahlt sich aus, es entwickeln sich einige hoffnungsvolle Talente, die uns zuversichtlich in die Zukunft schauen lassen.

Das Turnier selbst lief absolut störungsfrei über die Bühne. Kritikpunkte gab es keine. Hier war ein äußerst routiniertes Team am Werk, insbesondere hervorzuheben war die Qualität der Schiedsrichter und Schiedsrichterentscheidungen. Klare Ansagen und faire Regelauslegungen sorgten für eine angenehme Atmosphäre. Positiv abheben konnte sich das Turnier auch durch die extrem schnelle Bereitstellung der Ergebnisse im Internet nach Turnierende. Genau so muss ein Jugendschnellschachturnier organisiert sein und ablaufen. Chapeau den Organisatoren! Wir kommen gerne wieder...

Abschlusstabelle

Quelle: Veranstalter (KSF)