1. Mannschaft Erster Spieltag Saison 2023 / 2024

Oberliga Baden - Saison 2023/2024| Oberliga 2023/2024 im BSV-Ergebnisdienst

Absteiger aus der 2. Schachbundesliga: -
Aufsteiger aus den Verbandsligen: SC Emmendingen | SC Pforzheim | SV Walldorf II

Mannschaftsführer: IM Heinz Fuchs

Erster Spieltag: 17.09.2023

SC Brombach

2178

-

SC Untergrombach

2242

4½ - 3½

SC Emmendingen (N) 2252 - OSG Baden-Baden III 2338

2 - 6

SC Pforzheim (N) 2126 - Karlsruher SF 2256

2 - 6

SK Ladenburg 2104 - SK Ettlingen 2226

3 - 5

SV Walldorf II (N) 2226 - SV Hockenheim 2277

5 - 3

Erster Spieltag: Einzelergebnisse

Brett

SC Brombach

ELO  

SC Untergrombach

ELO Ergebnis
1 IM Brunner, Nicolas 2426 - GM Rogic, Davor 2430

½

2 IM Georgiadis, Ioannis 2483 - Nied, Pascal 2245

1 - 0

3 Haag, Gregor 2337 - Doll, Alexander 2193

1 - 0

4 FM Jaeggi, Dorian 2334 - FM Dr. Podat, Vladimir 2235

½

5 Dr. Schwierskott, Marc 2155 - FM Raupp, Thomas 2241

½

6 Hecht, Jonas 1999 - IM Fuchs, Heinz 2255

1 - 0

7 Paul, Mathias 2060 - FM Schneider, Bernd 2164

0 - 1

8 Weiß, David 1631 - Krieger, Markus 2168

0 - 1

Erster Spieltag: Tabelle

Rang

Mannschaft

Spiele Punkte BP BW ELO-Schnitt

1

Karlsruher SF

1

2:0

6

25½

2256

2

OSG Baden-Baden III

1

2:0

6

24

2338

3

SK Ettlingen

1

2:0

5

19½

2226

4

SV Walldorf II (N)

1

2:0

5

18½

2226

5

SC Brombach

1

2:0

24½

2178

6 SC Untergrombach 1 0:2 11½

2242

7 SV Hockenheim 1 0:2 3 17½

2277

8 SK Ladenburg 1 0:2 3 16½

2104

9 SC Emmendingen (N) 1 0:2 2 12

2252

10

SC Pforzheim (N)

1

0:2

2

10½

2126

Die Auf- und Abstiegsregeln in der Saison 2023/24 sind kompliziert aufgrund der Einführung der neuen dritten Liga zur Spielzeit 24/25. Von der Turnierleitung kam folgende Information:

1. Die Anzahl der Aufsteiger in die BW-Liga ergibt sich aus den Ergebnissen der 2. Bundesliga und der Relegationsspiele zur 2. Bundesliga. Der Meister der Oberliga nimmt an den Relegationsspielen teil und hat damit die Chance, sich für die neue zweigleisige 2. Bundesliga zu qualifizieren. Insgesamt werden 3-5 Mannschaften aufsteigen können, wobei  die Anzahl 3 relativ unwahrscheinlich ist und der 5.Platzierte nur über ein eventuell anzusetzendes Entscheidungsspiel gegen den 5. aus Württemberg aufsteigen kann.

2. Der TOA hat die Anzahl der Absteiger aus der Oberliga für die Saison 23/24 auf fest 1 festgelegt.

Spielbericht

von Ralf Toth

Zum Auftakt der neuen Saison ging es für den SC Untergrombach mal wieder nach Südbaden zum SC Brombach. Zwar konnte man den Vergleich mit den Brombachern am letzten Spieltag der Vorsaison erfolgreich gestalten, traditionell gibt es bei den Auswärtsspielen für den SCU aber wenig zu holen: Zuletzt konnte man in der Saison 18/19 ein Unentschieden erreichen, die anderen Begegnungen gingen verloren. Diesmal war man beim SC Untergrombach guter Dinge, hatte mit Alexander Doll an Brett 3 einen Rückkehrer an Bord, aus Kroatien war Großmeister Rogic angereist und aus Liechtenstein Markus Krieger. Brombach stellte mehr oder weniger erwartungsgmäß auf. Auf dem Papier war der SCU leicht favorisiert und der Kampf startete verheißungsvoll. Am Spitzenbrett egalisierte Davor Rogic den früheren Untergrombacher IM Nicolas Brunner, beide Spieler wählten eine Abwicklung in der Najdorf-Variante der Sizialianischen Verteidigung, die in eine Zugwiederholung mündete.

Ein weiteres Unentschieden folgte nur kurz darauf an Brett 4. Diese Partie war umkämpft, nachdem Untergrombachs FM Dr. Vladimir Podat ein Remisgebot im elften Zug ablehnte. Die Partie verließ jedoch nie die Remisbreite und als sich die folgenden Siege von Bernd Schneider und Markus Krieger abzeichneten, willigten FM Jaeggi und FM Dr. Podat ins Remis durch Zugwiederholung ein.

Beim Stand von 1:1 folgten dann zwei Siege für den SC Untergrombach. Markus Krieger war extra aus Liechtenstein angereist, um seine Mannschaft zu unterstützen und bekam es mit U20-Spieler David Weiß zu tun. Dieser servierte die Reti-Eröffnung und nach achtzehn Zügen war folgende Stellung auf dem Brett:

Weiß - Krieger, Stellung nach 18. Sc5?

In fataler Unterschätzung der brachialen Gewalt des schwarzen Angriffs, hatte Weiß hier zuletzt Sc5 gespielt. Nun folgt der Sturm der weißen Königsstellung, von Krieger meisterhaft vorgetragen:

18. ... fxg3 19. hxg3 Txf2! Der Turm besiegelt das Schicksal des weißen Monarchen. Er kann natürlich nicht genommen werden: 20. Kxf2?? Le3+ 21. Kf3 Df6+ 22. Ke4 Lf5+ 23. Kd5 Se7 matt - aufs offene Feld hinausgetrieben und mattgesetzt zu werden, wollte Weiß verständlicherweise vermeiden, so wurde mit 20. Lc1 fortgesetzt. Nach 20. ... Lxc1 21. Taxc1 Dg5!! war guter Rat teuer. Weiß hatte auf den rettenden Zug 22. Se4 vertraut. Jedoch ...

(siehe Stellung im zweiten Diagramm)

22. ... De3!! Der Punkt. Weiß gab auf, weil das Matt nicht mehr abzuwenden ist.

Wenig später legte FM Bernd Schneider nach, der einen sehr überzeugenden Sieg vortrug. Mit Weiß erkämpfte sich Schneider großen Raumvorteil im Scheveninger System der Sizilianischen Verteidigung. Unter dem zunehmenden Druck brach die schwarze Stellung überraschend schnell zusammen und der SCU führte mit 1:3.

Allerdings begann sich nun das Blatt zu wenden. FM Thomas Raupp hatte in der Flohr-Variante der Caro-Kann-Verteidigung eine Gewinnstellung erreicht, allerdings war die korrekte Fortsetzung schwer zu sehen. Die zweitbeste Fortsetzung führte jedoch unweigerlich zu einer ausgeglichenen Stellung und so war eine gute Chance auf Punkte vertan. Jedoch: Es blieben noch drei Partien, die Youngster Pascal Nied und Alexander Doll waren schon stark unter Druck geraten, aber am Brett von Kapitän IM Heinz Fuchs schien noch alles möglich.

An Brett 2 hatte Pascal Nied den starken IM Ioannis Georgiadis zum Gegner. Nachdem Nied mit Schwarz sehr ordentlich aus der Eröffnung gekommen war, geriet im Mittelspiel auf Abwege, als er, statt einen naheliegenden natürlichen Zug zu machen, einen mysteriös anmutenden (vermeintlich cleveren) Zug machte. Danach kippte die Partie, der erfahrene IM nutzte diese kleine Schwäche sofort aus und es wurde zunehmend schwieriger für Schwarz. Beide Spieler mussten gefährliche taktische Abwicklungen berechnen, der Brombacher gab eine Qualität für drei verbundene Freibauern und die Partie war gelaufen.

Alexander Doll hatte am dritten Brett den Richter-Rauser-Angriff ausgepackt und in eine verrückte Abwicklung eingelenkt, in der er zulässt, dass seine eigene Dame in der Ecke eingesperrt wird:

Verrückt ist auch, dass diese Stellung von der Engine nach als "völlig ausgeglichen" eingeschätzt wird. Weiß brauchte nun sehr präzise Züge, um die eigene Dame zu befreien. Dies gelang schließlich auch, jedoch um den Preis eines Bauern. In dem Springerendspiel mit versprengten Bauern wog dieser Bauer zu schwer und Doll konnte die Stellung nicht mehr halten.

Nun kam es auf den Mannschaftsführer IM Heinz Fuchs an, der als letzter Spieler noch kämpfte. Fuchs hatte in der Paulsen-Variante der Sizilianischen Verteidigung lange Zeit komfortables Spiel, kam aber zunehmend in Zeitnot und im Schwerfigurenendspiel mit zunehmender knapper Bedenkzeit unterliefen beiden Spielern Fehler, Fuchs servierte mehrfach die Stellung auf dem Silbertablett und der Brombacher verweigerte ebenso konsequent die Annahme des Geschenks. Logische Konsequenz: Nach der Zeitkontrolle war im 44. Zug eine völlig ausgeglichene Stellung erreicht, was Hoffnung auf einen Punktgewinn in der Fremde nährte. Allerdings war die Stellung nur deshalb ausgegelichen, weil Schwarz ein Dauerschach finden musste, was ein Turmopfer beinhaltete, wobei die ganze Zeit der schwarze König einen Zug vor dem Matt stand. Eine Aufgabe also, die keine Fehler duldete. Leider übersah der Untergrombacher einen vierzügige Mattkmobination und damit war die Partie und der Mannschaftskampf entschieden.

In Runde 2 hat die Mannschaft Gelegenheit zur Wiedergutmachung im Auswärtskampf beim Aufsteiger aus Pforzheim.

Partien

-
17.09.2023