2. Mannschaft Sechster Spieltag

Landesliga Nord 2 Staffel 2 - Verbandsrunde 2023/24

Absteiger aus Verbandsliga: SF Forst
Aufsteiger aus Bereichsklasse: SK Durlach, SF Conweiler

Mannschaftsführer: Ralf Toth

Sechster Spieltag: 18.02.2024

SC Untergrombach II

2001 -

SF Neureut

1922

5½ - 2½

SSV Bruchsal 1911 - SF Birkenfeld 1812

6 - 2

SC Ersingen 1785 - SK Sandhausen 1901

4 - 4

SK Durlach (N) 1869 - Karlsruher SF III 1929

3 - 5

SF Conweiler (N) 1799 - SF Forst (A) 1814

3½ - 4½

Sechster Spieltag: Einzelergebnisse

Brett

SC Untergrombach II

DWZ  

SF Neureut

DWZ

Ergebnis

1 FM Wiechert, Hans 2136 - Bartsch, Steffen 1893

1 - 0

2 FM Schneider, Bernd 2126 - Feger, Andreas 2059

1 - 0

3 Doll, Stefan 2095 - Pemsel, Alexander 1934

½

4 FM Dr. Sieglen, Joachim 2084 - Rügert, Jonathan 1993

1 - 0

5 Zjajo, Almir 1987 - Hass, Roman 1849

½

6 Hayen, Andre 2022 - Wengert, Ulrich 1895

1 - 0

7 Uyar, Levin 1864 - Wäsch, Timo 1868

½

8 Jung, Niklas 1687 - Dasselaar, Hendrik 1883

0 - 1

Sechster Spieltag: Tabelle

Rang Mannschaft Spiele Punkte Brettpunkte BW DWZ-Schnitt

1.

SSV Bruchsal

6

9:3

29

132

1936

2. SC Untergrombach II 6 8:4 32 146½ 1962
3. SK Sandhausen 6 8:4 26 122½ 1927
4. SF Forst (A) 6 8:4 25½ 111 1846
5. SC Ersingen 6 7:5 28 133 1832
6. SF Neureut 6 6:6 21 80½ 1871
7. SK Durlach (N) 6 5:7 21 98½ 1883
8. Karlsruher SF III 6 5:7 20½ 95½ 1850

9.

SF Birkenfeld

6

3:9

21½

101

1844

10.

SF Conweiler (N)

6

1:11

14½

58½

1794

Die Auf- und Abstiegsregeln in der Landesliga Nord ergeben sich aus den höheren Ligen. Der Meister steigt sicher auf. Die beiden letztplatzierten Mannschaften steigen ab. Wenn in die beiden Landesligen Nord nur eine oder gar keine Mannschaft absteigt, erhöht sich die Anzahl der Aufsteiger entsprechend. An jedem Spieltag sind die Auf- und Abstiegsplätze farblich markiert.

Spielbericht

Von Ralf Toth

Im Heimspiel gegen die SF Neureut gelang dem SC Untergrombach ein glatter Sieg. Grund dafür war eine starke Antrittsmoral auf Untergrombacher Seite und darüber hinaus waren die Spieler in der Lage, ihr Potential abzurufen. Neureut war gewarnt und kam nahezu in Bestbesetzung.


Andre Hayen brachte seine Mannschaft mit einem schnellen Sieg in Führung.

Es war gerade mal eine Stunde gespielt, da brachte Andre Hayen am sechsten Brett die Heimmannschaft mit 1:0 in Führung. Gegen eine fragwürdige Eröffnung (1. e4 g6 2. d4 Lg7) gewann Hayen nach sieben Zügen einen Bauern ohne, dass Schwarz irgendeine Form von Kompensation gehabt hätte. Nach einem frühen Damentausch unterließ Schwarz die notwendige Rochade und es kam folgende Stellung aufs Brett:

Hayen - Wengert, Stellung nach 13. ... h5?

Andre Hayen rechnete an dieser Stelle eine Weile und fand den tödlichen Schlag

14. Sxa7 !! Txa7
15. Lxb6 Td7
16. Txd7!

Und Schwarz gab auf, denn nach 16. ... Lxd7 Lxa6 hat Weiß drei Bauern mehr und 16. ... Kxd7 scheitert an 17. Lb5+ Ke6 18. Sg5+ Kd5 19. c4 matt.

Eine starke Leistung von Andre Hayen, der anschließend völlig verdient den freien Sonntag genießen konnte.

 

 

 

 

Der Mannschaftskampf entschied sich dann nach etwas über drei Stunden, als innerhalb kürzester Zeit die vier Spitzenbretter beendet wurden.


FM Hans Wiechert gewann das Spitzenbrett mit Schwarz in überzeugender Manier.

Das Spitzenbrett ging überzeugend an FM Hans Wiechert. Nachdem Weiß im Mittelspiel eine Schwächung seiner Bauernstruktur zuließ, nahm der schwarze Druck unaufhörlich zu. Beseelt vom Willen zum Sieg ließ FM Wiechert den Gegner nicht mehr vom Haken und nachdem die schwarze Dame am weißen Damenflügel eindringen konnte, gab der Neureuter Spieler auf.


FM Dr. Joachim Sieglen (Weiß) nahm das gegnerische Figurengeschenk dankend an.

Eine schwere Aufgabe hatte FM Dr. Joachim Sieglen am vierten Brett zu meistern, ihm gegenüber saß der talentierte junge Erwachsene Jonathan Rügert. Im angenommenen Damengambit bekam Weiß den charakteristischen isolierten Damenbauern. Unter Druck entschied sich Weiß, diesen zu geben und der Neureuter kam in Vorteil. Allerdings übersah Rügert eine Finte des Untergrombacher Meisterspielers, dieser erzwang mit einem Doppelangriff zweizügig den Verlust einer Figur. Schwarz gab sogar die Dame für einen Turm, danach wurden noch einige belanglose Züge gemacht und FM Dr. Sieglen sammelte den Punkt zum 3:0 ein.


FM Bernd Schneider nutzte den Anzugsvorteil mit Weiß und gewann.

Auch der dritte FIDE-Meister auf Untergrombacher Seite gewann. In der Rossolimo-Variante der Sizilianischen Verteidigung plante FM Schneider von langer Hand einen Bauerngewinn und bekam noch dazu einen gedeckten Freibauern auf d5. Schwarz war in der Folge unter extremen Druck und Weiß musste noch einen Weg finden, seine Gewinnstellung zu verwerten. Da Schwarz komplett passiv stand und ohne Chance auf eigenes Gegenspiel, verbesserte der Untergrombacher zunächst Zug um Zug seine Stellung, bevor er zum entscheidenden Bauernsturm am Königsflügel ansetzte. Ein Klasse-Sieg von FM Bernd Schneider und das 4:0 aus Untergrombacher Sicht.


Sicherte den Mannschaftssieg ab: Stefan Doll mit Schwarz.

Am dritten Brett kam Stefan Doll mit den schwarzen Steinen zunächst unter Druck und spielte lange Zeit mit einem Bauern weniger. Als er im späten Mittelspiel den Bauern zurückerobern konnte und das Blatt sich am Wenden war, kam ein gegnerisches Remisanggebot. Doll ließ die Zeit runterlaufen und nahm unmittelbar nach dem 4:0 mit Blick auf die verbliebenen drei Stelllungen an. Ein höchst mannschaftsdienlicher und vorbildlicher Einsatz von Stefan Doll! Nun war der Sieg unter Dach und Fach und auf Untergrombacher Seite konnte man aufatmen, denn Levin Uyar, Almir Zjajo und Niklas Jung standen zu diesem Zeitpunkt unter starkem Druck bzw. verwalteten Verluststellungen.


Almir Zjajo (Schwarz) war mit Remis gut bedient.

Riesiges Glück hatte Almir Zjajo, dass er am Ende einen halben Punkt mitnehmen konnte. Zjajo griff in der Eröffnung zum Wolga-Gambit, bekam in der Folge aber nicht das erwünschte Gegenspiel und verpasste ein entlastendes Qualitätsopfer. Das Qualitätsopfer kam später, aber da hatte Weiß mit zwei verbundenen Freibauern am Dameflügel bereits Gewinnstellung erlangt. Dennoch bot die Stellung Schwindelchancen, da noch die Schwerfiguren auf dem Brett waren. Am Ende waren die Züge des Neureuter Spielers zu ungenau und er ließ Zjajo ins Remis entwischen.


Levin Uyar (Schwarz) hielt eine zweischneidige Stellung unter starkem Zeitdruck im Gleichgewicht.

Levin Uyar hielt seine optisch schlechtere Stellung objektiv lange im Gleichgewicht, litt jedoch unter verbesserungsfähigem Zeitmanagement. Der grandiose Taktiker Uyar wandelte jedoch auch unter massivstem Zeitdruck traumwandlerisch sicher auf des Messers Schneide und hielt die Stellung in äußerst brisanter Stellung stets im Gleichgewicht. Eine einzige Gegelenheit bot sich Weiß im achtunddreissigsten Zug, die aber schwer zu sehen war und verpasst wurde. Remis die logische Folge.


Niklas Jung musste sich mit Weiß dem starken Spiel von Hendrik Dasselaar geschlagen geben.

Am achten Brett bekam Niklas Jung seine Einsatzchance. Der talentierte Jugendspieler durfte bislang noch nicht in der Landesliga auflaufen, obwohl er das Zeug dazu ohne jeden Zweifel hat. Schuld daran hat die bislang starke Antrittsmoral der vor ihm gesetzten Spieler. Gegen Neureut hatte Jung das Pech, gegen einen deutlich stärkeren Gegner antreten zu müssen. Der Untergrombacher machte seine Sache lange sehr gut, kam im Mittelspiel aber zunehmend unter Druck und musste nach einigen ungenaue Zügen eine zunehmend schwierigere Stellung verwalten. Sein Gegner verwertete leider tadellos die sich bietenden Chancen und so endete die Partie in der einzigen Untergrombacher NIederlage an diesem Tag.

Mit dem Endergebnis von 5½ - 2½ fällt der Sieg vielleicht einen Tick zu hoch aus, war aber an sich durchaus verdient. Der SC Untergrombach 2 hat mit nun acht Mannschaftspunkten mit den Abstiegsplätzen nichts mehr zu tun und kann an den verbliebenen drei Spieltagen entspannt aufspielen. Am siebten Spieltag steht das Spitzenspiel der Liga in Sandhausen an, wo der Tabellenzweite Untergrombach gegen den Tabellendritten antritt.