Partien der sechsten Runde (A-Open)
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Die Partie am Spitzenbrett zwischen GM Shishkin und GM Meijers hätte man durchaus weiterspielen können, aber keiner suchte hier die Entscheidung und so wurde die Partie in für Schwarz leicht vorteilhafter Stellung Remis gegeben.
An Brett 2 entwickelte siche eine wilde Partie. GM Ikonnikov mit Schwarz musste aufgrund der Tabellensituation etwas riskieren und Jochen Wilhelm (Lorsch) nahm den Fehdehandschuh auf. Eine extrem taktisch geprägte Partie mit völlig unklaren Stellungsbildern endete untypisch remis in einer Stellung, in der der Russe vier Leichtfiguren gegen zwei Leichtfiguren, einen Turm und vier Bauern hatte, beide Könige extrem unsicher standen und der Rechner die Stellung leicht vorteilhaft für Schwarz bewertet. Ikonnikov hatte Probleme mit dem ungewohnten Zeitmodus (kein Inkrement) und willigte notgedrungen in die angebotene Stellungswiederholung mit noch zwei Minuten für elf Züge ein.
IM Ruslan Kurayan (Weiß) und IM Mihail Nekrasov diskutierten die klassische Sizianische Verteidigung. Kurayan gelang es, die Bauernformation am schwarzen Königsflügel aufzusprengen. Diese einzige Schwäche genügte Weiß, um trotz Damentausch in ein gewonnenes Endspiel überzugehen. Schwarz verteidigte zäh, aber gegen die akkurate Technik Kurayans war nichts auszurichten.
Erich Müller (Ladenburg) spielte mit Weiß eigentlich nicht schlecht gegen IM Stets. Nach 30. dxe4 fxe4 31. Td1 Dc7 32. Sd4 hätte Müller leichten Vorteil behalten können. Das gespielte 30. Lxg7 mit der Hoffnung auf Vereinfachung führte direkt ins Verderben: Stets konnte auf der g-Linie eine alles vernichtende Batterie aufstellen, gegen die keine Verteidigung mehr möglich war.
Benedikt Dauner (Forst) spielte mit Schwarz sehr stark gegen FM Dr. Podat. Im Endspiel unterschätzte er jedoch die Kraft der weißen Dame gegen seine zwei Türme. Seine offene Königsstellung wurde ihm zum Verhängnis: Podat jagte den schwarzen Monarchen übers Brett und sammelte dabei Dauners Bauern ein. Die Erfahrung siegte nach 46 Zügen.
In der Partie Jürgen Kettner (Weiß) gegen Sven Herrmann darf die Eröffnungswahl von Schwarz getrost angezweifelt werden. Weiß erlangte großen Raumvorteil, während sich die schwarzen Figuren ängstlich in der Ecke um den eigenen König sammelten. Dieser wanderte auf die andere Seite des Brettes. Als sich schließlich Linien öffneten, war es für Schwarz zu spät. Zu passiv gespielt und gut ausgenutzt von Kettner.
Mit einem Sieg gegen Jürgen Martus (Weiß) könnte Veaceslav Cofmann (Eppingen) in der letzten Runde an den Spitzenbrettern angreifen. Cofmann kam mit leichtem Vorteil aus der Eröffnung und wartetet geduldig, bis Weiß kurz vor der Zeitkontrolle ein Fehler unterlief. Der Rest "war Technik", wie es so schön heisst.
Remis war nicht das Wunschergebnis von FM Hans Wiechert, folglich lehnte er Dr. Roland Keils Antrag im 17. Zug ab. 32. Sxf5! sicherte eine Qualität, zwei Züge früher wäre es der Partiegewinn gewesen. So mühte sich der Untergrombacher mit zwei Türmen gegen Turm und Läufer, später dann mit Turm gegen Läufer, aber zum Sieg reichte es nicht mehr.
Bis zum bitteren Ende kämpften in der längsten Partie des Tages Michael Medvedovski mit Weiß gegen Oliver Prestel (Untergrombach). Prestel versuchte alles, um die Partie zu gewinnen und bekam im Endspiel sogar noch die Gelegenheit dazu (61. a4!), verpasste diese aber und so wurde es dann doch nur Unentschieden.
Michael Fricke (Hockenheim) durfte mit Weiß am Einzeltisch gegen Paul Zimmermann (KSF) antreten. Auch hier war es langer Kampf, aber im Endspiel konnte Zimmermann einen Vorteil erringen, weil er seine Bauernmajorität am Königsflügel in Gang gesetzt hatte und einfach schneller war. Sieg für Zimmermann nach 44 Zügen.