2. Mannschaft Vierter Spieltag

Landesliga Nord 2 Staffel 2 - Verbandsrunde 2023/24

Absteiger aus Verbandsliga: SF Forst
Aufsteiger aus Bereichsklasse: SK Durlach, SF Conweiler

Mannschaftsführer: Ralf Toth

Vierter Spieltag: 10.12.2023

SC Untergrombach II

1916 -

SF Forst (A)

1857

3½ - 4½

SF Birkenfeld 1850 - SF Neureut 1828

3½ - 4½

SC Ersingen 1904 - Karlsruher SF III 1855

5½ - 2½

SSV Bruchsal 1911 - SK Sandhausen 1945

4 - 4

SK Durlach (N) 1870 - SF Conweiler (N) 1803

4 - 4

Vierter Spieltag: Einzelergebnisse

Brett

SC Untergrombach II

DWZ  

SF Forst

DWZ

Ergebnis

1 FM Wiechert, Hans 2084 - Dauner, Julian 2136

0 - 1

2 FM Kountz, Jochen 2176 - Dr. Löffler, Harald 1956

½

3 Doll, Stefan 2115 - Wiederspahn, Markus 1897

½

4 Hayen, Andre 1963 - Fohler, Martin 1912

1 - 0

5 Uyar, Levin 1857 - Dauner, Karl 1805

0 - 1

6 Toth, Marc 1711 - Hoffmann, Steffen 1742

½

7 Toth, Luca 1704 - Kesselring, Andre 1737

0 - 1

8 Noll, Michael 1717 - Bolz, Franz 1671

1 - 0

Vierter Spieltag: Tabelle

Rang Mannschaft Spiele Punkte Brettpunkte BW DWZ-Schnitt

1.

SC Ersingen

4

6:2

21

98

1854

2. SK Sandhausen 4 5:3 17½ 82½ 1933
3. SSV Bruchsal 4 5:3 17 76 1938
4. SK Durlach (N) 4 5:3 16 74½ 1884
5. SC Untergrombach II 4 4:4 20 90 1941
6. SF Forst (A) 4 4:4 15 65 1852
7. SF Neureut 4 4:4 13½ 55½ 1858
8. SF Birkenfeld 4 3:5 16 78½ 1856

9.

Karlsruher SF III

4

3:5

14

64½

1874

10.

SF Conweiler (N)

4

1:7

9

34½

1793

Spielbericht

Von Ralf Toth

Nach dem Kantersieg gegen Conweiler am dritten Spieltag stand für Untergrombach 2 in der Landesiga Nord das Heimspiel gegen Verbandsligaabsteiger SF Forst an. Dass die erfolgreich in der Oberliga eingesetzte Rebecca Doll fehlen würde, war klar. Dann aber fiel mit FM Dr. Joachim Sieglen (private Gründe) eine tragende Säule der Mannschaft aus und auch Almir Zjajo stand nicht zur Verfügung. Obwohl der Untergrombach dennoch nach DWZ leicht favorisiert war, war mit Spielbeginn klar, dass hier zwei gleichwertige Mannschaften antraten, denn Forst stellte sehr ordentlich auf und hielt gut dagegen.


Die Spitzenbretter im Kampf SC Untergrombach 2 gegen SF Forst (Bild: Timo Wettstein).

Luca Toth musste aufgrund von kurzffristigen Ausfällen in der dritten Mannschaft trotz Krankheit ans Brett. Man merkte seinem Spiel auch an, dass er nicht bei 100 Prozent war. Sein Gegner brachte das Evans-Gambit aufs Brett, eine scharfe Eröffnung, die keine Fehler verzeiht. Ein unlogischer Damenzug im zehnten Zug genügt, um die Partie aus dem Gleichgewicht zu bringen. Die schwarze Stellung wankte gewaltig und als es Weiß gelang, Linien gegen den unrochierten schwarzen König zu öffnen, war der Ofen schnell aus.

Den Ausgleich besorgte Andre Hayen in einer stark vorgetragenen Partie. Im Richter-Rauser-Angriff wählte Schwarz einen dubiosen Aufbau mit weit vorgestoßenen Bauern am Königsflüge (wohin eigentich rochiert werden sollte). Hayen rochierte logischerweise lang und schnappte sich den rückständigen Bauern auf d6. Schwarz tauschte die Damen, wollte Druck rausnehmen, aber ohne Rochade keine Chance. Weiß verdoppelte die Türme auf der einzigen offenen Linie und stürmte dann gekonnt mit Türmen und Leichtfiguren die löchrige schwarze Festung. Dessen verzweifelte Rettungsversuche endeten mit einem glatten Turm weniger, Ausgleich für den SCU.

Allerdings gingen die Gäste durch ein Sieg am Spitzenbrett umgehend wieder in Führung. Mit Schwarz machte Untergrombachs Nummer 1 FM Hans Wiechert seine Sache lange sehr gut, hielt gegen den starken Julian Dauner die Partie bis weit ins Endspiel ausgeglichen. Im dreißgsten Zug genügte ein einziger Fehlgriff in kniffliger Stellung und Weiß bekam zwei unaufhaltsame Freibauern, welche die Partie entschieden.

Aber wieder konnte Untergrombach ausgleichen und dieser Punkt hatte sich schon sehr lang abgezeichnet. Am achten Brett hatte Michael Noll diese Saison seinen ersten Einsatz in der Landesliga. Es hatte sich schon herumgesprochen, dass Nolls Gegner gerne (bzw. eigentlich ausschließlich) scharfe bis ultrascharfe Gambits spielt, was ja auch immer für interessantes Geschehen auf dem Brett sorgte. So waren die ersten Züge (1. f4 e5?! 2. fxe5 d6?!) keine Überraschung, was dann folgte allerdings schon. Schwarz opferte im achten Zug eine ganze Figur für einen Scheinangriff, im Mittelspiel ging eine zweite Figur verloren und dennoch wurde bis nach der Zeitkontrolle gespielt, weil Schwarz mit zwei verbundenen Freibauern vormarschierte. Auch das war nur ein Bluff und letztlich wurde Michael Noll dieser Sieg förmlich aufgezwungen. Schwarz hatte den Bogen früh gewaltig überspannt.


Michael Noll siegte mit Weiß problemlos und besorgte den Ausgleich zum 2:2. (Bild: Timo Wettstein)

Die Geschichte der Partie an Brett 3 ist schnell erzählt: Weiß wollte nie ein anderes Ergebnis als Remis, was auch früh angeboten wurde. Stefan Doll wollte gewinnen und spielte bis nach der Zeitkontrolle, alleine, der Förster machte einfach keine Fehler und tauschte mehr und mehr Material ab und kam so zum gewünschten Ergebnis. Stefan Doll blieb in dieser Partie ohne einzige echte Chance, das Geschehen aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Der Mannschaftskampf kippte dann mit der Niederlage von Levin Uyar gegen Karl Dauner. Dabei lief für Uyar mit Schwarz alles gut, er meisterte die nicht ganz ungefährliche Eröffnung hervorragend, obwohl er zeitweise zwei Bauern im Rückstand war, war immer ales im Lot. Im Mittelspiel jedoch, statt einfaches Schach zu spielen und den zweiten Bauern einfach zurückzunehmen, versuchte der junge Untergrombacher "schön" zu spielen und machte einen vermeintlich eleganten Zug, der den Bauern noch erfolgreicher zurückgewinnen sollte. Nun schaute Dauner aber einmal ganz tief in die Stellung und spielte nach über einer Stunde Nachdenken den Gewinnzug, dem ein schönes taktisches Element mit einem Grundreihenmattmotiv zugrunde lag. Uyar kämpfte auf verlorenem Posten weiter und spielte die Partie in Anerkennung der taktischen Leistung des Gegners bis zum Matt zu Ende.

Den Vogel schossen dann die Kontrahenten am zweiten Brett ab. Beide Spieler waren von Beginn an auf Krawall gebürstet und ließen es ordentlich krachen. Thematisiert wurde der Sosin-Angriff in der Siziliansichen Verteidigung. Weiß steckte nach dreizehn Zügen eine ganze Figur ins Geschäft, dafür war der schwarze Turm nach erzwungenem Kf8 auf h8 in der Ecke gefangen. Im Mittelspiel folgt dann eine Sequenz, wo Angriff um Angriff mit Gegenangriff beantwortet wurde. Ein Wunder, dass die Spieler bei all dem Pulverdampf über dem Brett überhaupt noch klar sehen konnten. Selbst nach dem Damentausch gingen die spektakulären Attacken weiter. Weiß stand komplett auf Gewinn, erlag dann aber einer "Matt-Fata Morgana" und ließ Schwarz ins Dauerschach entschlüpfen. Und weil die Partie so schön war, haben wir sie dem geneigten Leser am Ende zum Nachspielen angefügt.


Dass das Brett überlebt hat, grenzt an ein Wunder. FM Jochen Kountz (Weiß) zündelte gewaltig. (Bild: Timo Wettstein)

Nun hing alles an der letzten Partie, hier spielte Marc Toth mit Weiß und hatte minimalen Vorteil im Endspiel. Dass es soweit kam, darüber konnte sich Toth freuen, denn nach gegenläufigen Rochaden war der weiße Mehrbauer nichts wert und der schwarze Angriff schneller und durchschlagender. In kritischer Stellung hatte der Untergrombacher großes Glück, dass Schwarz den Gewinnzug ausließ. Danach kam eher Weiß in Vorteil, aber mit zunehmenden Abtäuschen und Übergang ins Endspiel verflüchtigte sich dieser Vorteil. Toth musste aufrgund des Stands im Mannschaftskampf weiterspielen.


Marc Toth (Weiß) und Steffen Hoffmann spielten die letzte Partie. (Bild: Timo Wettstein)

Allzu spannend wurde es aber nicht mehr, auch wenn das folgende Bild dies suggeriert. Weiß hatte zwar einen Bauern mehr, aber es gab keine Gewinnwege mehr.


Beim Stand von 3:4 läuft die letzte Partie des Kampfes... (Bild: Timo Wettstein)

Am Ende des Tages unterlag Untergrombach denkbar knapp und man möchte sich gar nicht ausmalen, wie der Kampf mit dem Einsatz von FM Dr. Sieglen gelaufen wäre. Mit nunmehr 4:4 Punkten verabschiedet sich Untergrombach aus dem Kampf um die Aufstiegsplätze und muss jetzt von Spiel zu Spiel schauen und noch zwei Siege einsammeln, um den Klassenerhalt zu sichern. Im neue Jahr am 22. Januar ist dazu Gelegenheit im Auswärtsspiel bei den abstiegsbedrohten KSF 3.

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