2. Mannschaft Fünfter Spieltag 2019 / 2020 / 2021
Bereichsliga Nord 2 Staffel 3 - Verbandsrunde 2019/2020/2021
Absteiger aus Landesliga: -
Aufsteiger aus Bezirksklasse: SF Eggenstein-Leopoldshafen, SC Karlsdorf
Mannschaftsführer: Markus Krieger
Fünfter Spieltag: 02.02.2020
SK Durlach |
1884 | - | SC Untergrombach II |
1905 | 4 - 4 |
SF Eggenstein-Leop. (N) | 1668 | - | SSV Bruchsal | 1782 | 3½ - 4½ |
Karlsruher SF IV | 1807 | - | SF Zeutern | 1736 | 4 - 4 |
SK Jöhlingen | 1812 | - | SF Wiesental | 1803 | 4½ - 3½ |
SC Karlsdorf (N) | 1732 | - | SF Forst II | 1768 | 3 - 5 |
Fünfter Spieltag: Einzelergebnisse
Brett | SK Durlach |
DWZ | SC Untergrombach II |
DWZ | Ergebnis |
|
1 | Villani, Christian | 1979 | - | FM Kountz, Jochen | 2265 | 1-0 |
2 | Wagner, Bernd | 2040 | - | Krieger, Markus | 2074 | 0-1 |
3 | Oppelt, Wulf | 2033 | - | Weiler, Wolfgang | 1959 | 1-0 |
4 | Ospina Ocampo, Camilo | 1810 | - | Nied, Pascal | 1959 | 0-1 |
5 | Giacomelli, Bernd | 1902 | - | Mangei, Jasmin | 1827 | ½ |
6 | Knöpfle, Andreas | 1737 | - | Toth, Marc | 1697 | 1-0 |
7 | Ospina Ocampo, José | 1685 | - | Toth, Luca | 1678 | ½ |
8 | - | Toth, Ralf | 1780 | - + |
Fünfter Spieltag: Tabelle
Rang | Mannschaft | Spiele | Punkte | Brettpunkte | BW | DWZ-Schnitt |
1 | SK Jöhlingen | 5 | 9:1 | 24 | 112½ | 1802 |
2 | SK Durlach | 5 | 8:2 | 24½ | 106½ | 1877 |
3 | SSV Bruchsal | 5 | 8:2 | 23 | 110½ | 1820 |
4 | SC Untergrombach II | 5 | 7:3 | 22½ | 98 | 1841 |
6 | SF Forst II | 5 | 5:5 | 21 | 87½ | 1746 |
5 | SF Wiesental | 5 | 4:6 | 21 | 94 | 1801 |
7 | Karlsruher SF IV | 5 | 3:7 | 18 | 82 | 1729 |
8 | SF Eggenstein-Leop. (N) | 5 | 3:7 | 15½ | 80 | 1622 |
9 | SC Karlsdorf (N) | 5 | 2:8 | 14½ | 55½ | 1729 |
10 | SF Zeutern | 5 | 1:9 | 9 | 16 | 1720 |
Spielbericht
Untergrombach II holt "nur" Unentschieden bei starken Durlachern
Am fünften Spieltag der Bereichsklasse musste der SCU II beim Meisterschaftsfavoriten SK Durlach antreten. Aufgrund des vorentscheidenden Charakters dieser Begegnung verstärkte FM Jochen Kountz am Spitzenbrett die Mannschaft. Für ihn rutschte Michael Noll in die dritte Mannschaft, ansonsten kamen die gleichen Spieler zum Einsatz wie am letzten Spieltag gegen Eggenstein. Der Kampf begann mit einer für Untergrombach erfreulichen Nachricht: Aufgrund eines erkrankten Spielers musste der SK Durlach das letzte Brett freilassen und Ralf Toth kam zu einem kampflosen Punkt, der noch wichtig werden würde. Nach etwas über drei Stunden bot Durlachs siebtes Brett José Ospina Ocampo (bislang 3,5 aus 4) Remis in der Begegnung gegen Luca Toth (bislang 4 aus 4). Die beiden bislang so erfolgreichen Spieler hatten aber auch gar nichts anbrennen lassen. In der Rubinstein-Variante der Französischen Verteidigung entstand nach 29 Zügen ein Endspiel mit minimalen Vorteilen für den jungen Untergrombacher, der angesichts der Führung das Remis akzeptierte.
Am Spitzenbrett hatte FM Jochen Kountz vor der Partie noch orakelt, ob er am Ende des Tages nicht als der große Verlierer dastehen würde (vielleicht hatte er den Einsatz von FM Dan Florea am zweiten Spieltag in Erinnerung). In der Eröffnung war Kountz lange "im Buch" und hatte eigentlich eine Stellung, dessen Typus er aus zahlreichen Partien und heimischen Analysen kannte. Aber an diesem Sonntag war der Wurm drin, ihm fiel nichts mehr ein und nach ein, zwei ungenauen Zügen ließ er zu, dass seine Dame keine guten Rückzugsfelder mehr hatte, was der Gegner sah und ausnutzte - weiterspielen hätte eine Figur gekostet, so reichte FM Kountz die Hand und die Überraschung des Spieltags war perfekt.
Kurz vor der Zeitkontrolle wurde es dann ein spektakuläres Spitzenspiel, die Ereignisse überschlugen sich im Minutentakt und man wusste gar nicht mehr, an welchem Brett man kiebitzen sollte, um nichts zu verpassen. Mannschaftsführer Markus Krieger war mit mit Schwarz im Spanischen gut aus der Eröffnung gekommen, sodass er leicht besser stand und infolgedessen einen Bauern gewinnen konnte. Dies hatte wie so oft zur Folge, dass der Durlacher Bernd Wagner Gegenspiel erhielt, den Bauern zurückgewann und ein ausgeglichenes Endspiel entstand. In diesem übersah der Durlacher in der Hitze des Gefechts dann eine Gabel mit der Dame, welche Krieger letztlich drei Bauern beschert hätte - Wagner sah es kommen und gab auf.
Am dritten Brett hatte Wolfgang Weiler mit Wulf Oppelt einen starken Gegner. Im Mittelspiel war bei Weiler eine Qualität abhanden gekommen, dann wurde es vor der Zeitkontrolle taktisch, Weiler bekam starkes Gegenspiel, beide Spieler konnten in Zeitnot nicht mehr alle Verwicklungen korrekt berechnen und machten Fehler - leider machte der Untergrombacher den letzten und dieser entscheidet bekanntlich die Partie.
An Brett 6 war Marc Toth gut vorbereitet, er hatte mit dem Gegner Andreas Knöpfle gerechnet und sich gegen dessen Londoner System etwas ausgedacht. Allerdings war sein Damenausfall am Damenflügel in der konkreten Stellung nicht gut und Weiß kam in Vorteil. Als Toth sich am Königsflügel durch eine Ungenauigkeit die Bauernstruktur schwächen ließ schaltete der Durlacher in den Angriffsmodus. Toth kam unter schweren Beschuss und konnte die Stellung nicht mehr halten. Die Schlusskombination von Knöpfle war so sehenswert, dass der Untergrombacher sich diese bis zum Matt auf dem Brett zeigen ließ.
Beim Stand von nun 3,5 zu 2,5 für Durlach liefen noch zwei Partien, die von Pascal Nied und Jasmin Mangei. Untergrombachs stärkster Jugendspieler Pascal Nied hatte ein Endspiel mit gleichfarbigen Läufern, was jedoch klar unentschieden war, obwohl Nied noch Gewinnversuche unternehmen konnte. Er bot nach längerem Rechnen den Läufer zum Abtausch an und der Durlacher akzeptierte nach ebenfalls längerem Rechnen den Abtausch. Das entstandene Bauernendspiel war eigentlich vollkommen ausgeglichen, aber nach einem überraschenden Zug Nieds erschrak der Durlacher so sehr, dass er entnervt die Partie sofort aufgab, nur um in der post mortem Analyse gezeigt zu bekommen, dass die Stellung immer noch remis war. Ein glücklicher, aber ganz wichtiger Sieg von Pascal Nied!
Die Partie von Jasmin Mangei gegen Altmeister Bernd Giacomelli war nach Zugumstellung in der Vorstoß-Variante der französischen Verteidigung gelandet. Dort wurden relativ schnell die Damen und die weiß-feldrigen Läufer abgetauscht, sodass nach schon 20 Zügen ein Springer-Turmendspiel entstanden war. Nach dem Abtausch beider Springer und eines Turms konnte Jasmin Mangei zwei Bauern gewinnen. Das Turmendspiel war trotz zweier Mehrbauern sehr schwierig zu spielen, da beide Spieler einen gedeckten Freibauern auf der dritten bzw. sechsten Reihe hatten. Nach 5,5 Stunden einigten sich die beiden Parteien beim Spielstand von 3,5: 3,5 auf Remis, da jeder mögliche Gewinnversuch auch mit einem Verlust hätte enden können.
Somit endete ein spektakulärer Mannschaftskampf unentschieden, der eigentlich alles geboten hat, was Schach im Mannschaftssport so interessant macht. Durlach (8 Punkte) velor den Aufstiegsplatz an Jöhlingen (9 Punkte), wahrt aber als Zweitplatzierter alle Chancen, weil die beiden Mannschaften am letzten Spieltag aufeinandertreffen. Auch Untergrombach und Bruchsal (8 Punkte) haben noch Aufstiegschancen, wobei die der Untergrombacher mit 7 Punkten am kleinsten sind. Aber noch sind vier Spieltage zu spielen! Schon in zwei Wochen geht es weiter zu Hause gegen KSF IV.