Nichts für Ungeduldige und Nervenschwache war das letzte Saisonspiel 2008/2009 in der zweiten Bundesliga Süd zwischen den Tabellennachbarn SCU und den Gästen aus der Neckarstadt. Durch den freiwilligen Rückzug des bayrischen Erstligisten Tegernsee aus der ersten Liga ab der kommenden Spielzeit ergab sich der glückliche Umstand, dass es aus der Zweitliga Süd einen Absteiger weniger geben würde. So war die Ausgangssituation klar, dass Untergrombach aufgrund der deutlich schlechteren Brettpunktedifferenz nur ein Sieg zum Klassenerhalt würde verhelfen können, den Gästen würde dagegen bereits ein Unentschieden genügen. Bereits im Vorfeld hatte der SCU einen herben Rückschlag erleiden müssen, denn auf dem Weg nach Untergrombach hatte unser bosnischer internationaler Meister (IM) Muhamed Boric einen Autounfall und konnte daher die Reise nicht mehr fortsetzen. Hektisch musste daher noch ein Ersatzmann gesucht und am späten Samstagabend glücklicherweise auch noch gefunden werden. Auch an den Brettern begann das Duell denkbar schlecht, denn Bernd Schneider griff bereits in der Eröffnung fatal daneben und musste bereits nach 80 Minuten (!) die Waffen strecken. Oliver Melzer kam sodann über ein Remis nicht hinaus, der Ausgleich gelang jedoch dann dem kroatischen Großmeister Davor Rogic, der mit einer erneut sensationellen Vorstellung am Spitzenbrett die Untergrombacher Hoffnungsfunken weiter lodern ließ und sich als absoluter Glücksgriff erwies. Nachdem Jochen Kountz in Zeitnot den Faden und somit das Spiel verlor verdüsterte sich der Horizont erneut; daran konnte auch der Sieg von Dan Florea und damit der erneute Ausgleich nichts ändern. In dieser Phase konnte der Vereinsvorsitzende unseren russischen IM Oleg Spirin überzeugen, seine Partie am zweiten Brett trotz maximal mikroskopischer Gewinnaussichten weiter zu spielen und bewies damit ein glückliches Händchen: Mit unendlicher Geduld und milimeterweise konnte er seine Stellung nach und nach verbessern und in ein gewonnenes Endspiel überleiten, so dass Rolf Schlindwein und Torsten Gamer ihre Partien im Vertrauen auf ihren Mannschaftskollegen ihre Partien mit jeweils einem Remis beendeten. Spirin machte es beim Stande von 3,5 - 3,5 aber noch einmal sehr spannend, denn die filigrane Partieführung hatte Kraft und Zeit gekostet, seine Bedenkzeit drohte abzulaufen und das große Zittern um das Brett herum begann. Mit nur noch einer Minute Restbedenkzeit konnte er aber nach fast exakt sechs Stunden das Spiel doch noch für sich entscheiden und damit dem SCU ein weiteres Jahr Zweitligazugehörigkeit sichern.
Am kommenden Sonntag geht es für die Mannschaften zwei bis fünf in die letzte Runde der lfd. Saison. Nach ihrem überzeugenden 6 - 2 Sieg gegen die zweite Vertretung der Karlsruher Schachfreunde ist die Zweite in der Verbandsliga nur noch in theoretischer Abstiegsgefahr. In der letzten Begegnung gegen Hockenheim II muß lediglich noch ein Brettpunkt erzielt werden und das sollte wohl locker möglich sein. In Karlsruhe gewannen Andreas Graf, Almir Zjajo, Hartmut Kohl, Jens Jonitz und Stefan Schork; Stefan Doll und Dan Florea remisierten. Wiesental war dagegen kein gutes Pflaster für unsere Mannschaften drei und vier, denn beide Teams mußten gegen Vertretungen dieses Vereines die Segel streichen. Mit 2,5 - 5,5 unterlag nach die Dritte nach teilweise schwacher Vorstellung (und Siegen von Andreas Burger und Sven Holler sowie einer Punkteteilung von Bernhard Kling) und büßte die Tabellenführung ein. Die Meisterschaft kann allerdings immer noch aus eigener Kraft durch einen Sieg gegen Graben in der Schlußrunde erreicht, was allerdings extrem schwer sein wird. Immerhin an der Tabellenspitze blieb die Vierte trotz einer 3 - 5 Niederlage (hier Siege von Jonas Burkhard und Fabian Fritz sowie Remisen durch Heinz Lechner und Birgit Spitz), muß aber nun am letzten Spieltag gegen den Vorletzten Ettlingen überzeugend gewinnen, um die Meisterschaft nicht noch zu verspielen.
Nach zwei bitteren Niederlagen gegen Heidelberg - Handschuhsheim und Neuhausen steht der SCU vor dem letzten Spieltag der Bundesligasaison auf einem Abstiegsplatz. Nur ein Sieg gegen den Tabellennachbarn Kirchheim am kommenden Sonntag kann noch den Klassenerhalt sichern, allerdings muß man selbst dann noch hoffen, daß die Mannschaft von Mainz nicht den Tabellenführer Baden-Baden bezwingen wird, was nach der Papierform allerdings als wenig wahrscheinlich gelten kann. Gegen Heidelberg hatte man auf die Titelträger aus dem Ausland verzichten müssen und war mit einer „ Notmannschaft “ an die Bretter gegangen. Diese schlug sich jedoch bei der 3 - 5 Niederlage mehr als achtbar und hätte mit etwas mehr Glück - das leider in dieser Saison bislang Mangelware ist - fast noch ein Mannschaftsremis erzielen können. So blieb es hier beim einzigen Einzelsieg von Dan Florea sowie vier Punkteteilungen von Jochen Kountz, Oliver Melzer, Torsten Gamer und Bernd Schneider. Viel vorgenommen hatte man sich dagegen in Neuhausen und war in der stärksten Untergrombacher Aufstellung aller Zeiten (!) in die Begegnung gegangen. Das Konzept schien auch aufzugehen, als an Brett eins der für den SCU startende Großmeister Davor Rogic mit einer glänzenden Leistung seine Partie gewinnen konnte und Oleg Spirin und Muhamed Boric mit Schwarz gegen den amtierenden Badischen Meister bzw. einen bislang noch unbesiegten bulgarischen IM sichere Punkteteilungen erreichen konnten. Gleiches war zuvor Jochen Kountz gelungen und auch Andreas Balzar konnte seine schwarze Serie beenden und endlich ´mal wieder einen Sieg nach Hause bringen. Keine Chance hatte dagegen Rolf Schlindwein gegen einen weiteren bulgarischen Shooting Star und zum Entsetzen der Untergrombacher wurden an den Brettern sieben und acht chancenreiche Partien teilweise unverständlich durch Zeitüberschreitung verloren und damit die 3,5 - 4,5 Niederlage perfekt gemacht.
Auch nach dem siebten Saisonspieltag haben die Untergrombacher Mannschaften drei und vier die Tabellenführung in ihren (Kreis-) Klassen A bzw. B erfolgreich verteidigt und ihre Meisterschaftsambitionen nachdrücklich unterstrichen. Mit einem ungefährdeten 5,5-2,5 Erfolg kehrte die Dritte vom Gastspiel in Hambrücken zurück. Nach schnellen Siegen von Heiko Schleicher, Leander Hirschberg und Sven Holler sowie einem Remis von Martin Spitz lag man schnell deutlich und verdient in Führung. Alexander Wachter und Markus Krieger am Spitzenbrett ließen den Rest der Mannschaft dann zwar noch lange warten , konnten beide am Ende aber auch noch ihre Partien gewinnen. Mit einem 5 - 3 schickte die Vierte die Gäste von Forst III geschlagen wieder nach Hause. Hier gewannen Joscha Schmitt-Schott, Heinz Lechner, Jasmin Mangei und Pascal Ripp ihre Begegnungen, Karl und Britta Mangei steuerten jeweils einen halben Punkt zum Gesamterfolg bei. Geschlagen geben mußte sich allerdings die Fünfte gegen die vierte Vertretung von Forst. Hier konnte lediglich Lukas Kern für Untergrombach den Ehrenpunkt erzielen.
Bei den diesjährigen Badischen Mannschaftsblitzmeisterschaften konnte der SCU leider nicht in optimaler Besetzung auflaufen. Dennoch konnte mit dem siebten Platz unter 22 Mannschaften ein achtbares Ergebnis erzielt werden. Wäre es nur nach den erspielten Brettpunkten gegangen, wäre man sogar auf dem fünften Rang gelandet. Einmal mehr das beste Ergebnis erzielte am Spitzenbrett Blitzspezialist Heinz Fuchs mit 17 von 21 möglichen Punkten. Aber auch Stefan Schork mit 14,5, Bernd Schneider mit 13,5 und Oliver Melzer mit 13 Punkten blieben noch klar über der 50 % Marge. Neuer Badischer Meister wurde die Vertretung von Freiburg - Zähringen.
Am sechsten Saisonspieltag eroberte die dritte Mannschaft nach einem Ausrutscher des bisherigen Spitzenreiters und einem eigenen 5 - 3 Erfolg gegen die zweite Mannschaft aus Zeutern etwas überraschend die Tabellenführung in der Kreisliga A. Einzelerfolge von Alexander Wachter, Steffen Wollscheid und (an seinem Geburtstag) Harry Schmitt sowie Punkteteilungen von Bernhard Kling, Leander Hirschberg, Heiko Schleicher und Michael Noll stellten den Mannschaftserfolg sicher. Nunmehr liegt die Dritte einen Punkt vor dem Ligafavoriten Graben. Auf dieses Team trifft man erst am letzten Saisonspieltag, so dass die Spannung hier bis zur letzten Sekunde anhalten dürfte. Erst auf dem zweiten Tabellenplatz liegt noch die vierte Mannschaft des SCU, hat jedoch bei Punktgleichheit bislang ein Spiel weniger als die härteste Konkurrenz. Jüngster Streich war ein 5 - 3 Auswärtserfolg gegen Zeutern 3. Hierbei konnten Joscha Schmitt-Schott, Birgit Spitz, Fabian Fritz und Linda Fuchs ihre Begegnungen gewinnen während die Altmeister Karl Mangei und Heinz Lechner remisierten.
Am fünften Spieltag der zweiten Schachbundesliga gelang dem SCU endlich der so sehnlichst erwartete erste Saisonsieg. In einer spannenden und hochdramatischen Begegnung gab man in der bayerischen Landeshauptstadt den ebenfalls abstiegs-bedrohten Gastgebern mit dem knappstmöglichen Sieg das Nachsehen. Damit wahrte der SCU seine noch geringen Chancen auf den Klassenerhalt. Es deutet sich aber jetzt schon an, daß es eine bis zum letzten Spieltag offene und spannende Millimeterentscheidung geben wird, wer zusammen mit der abgeschlagenen Mannschaft aus Bad Mergentheim die Eliteklasse verlassen muß. In München gelangen Heinz Fuchs, Muhamed Boric und Rolf Schlindwein ebenfalls ihre ersten Saisonsiege, die natürlich den Grundstein für den Mannschaftserfolg bildeten. Ein sehr schönes Unentschieden erkämpfte sich Ersatzmann Stefan Schork gegen den bisherigen Münchener Top-Scorer, weitere halbe Punkte erzielten Oleg Spirin am Spitzenbrett und Torsten Gamer. Am kommenden Sonntag, 01.02., trifft die Erste im nächsten Heimspiel auf die Reserve des amtierenden deutschen Mannschaftsmeisters Baden-Baden. Diese liegt z.Zt. an der Tabellenspitze der zweiten Liga, so daß uns erneut eine ganz schwere Hürde erwartet. Es bleibt zu hoffen, daß der Gegner evtl. nicht in Bestbesetzung antritt, zumal sie ohnehin auch im Falle der Meisterschaft nicht auch noch in die erste Liga aufsteigen dürften. Spielbeginn im Pfarrsaal der Hofkirche in Bruchsal ist wie immer um 11.00 Uhr.
Auch nach über einem Vierteljahrhundert kann ein Traditionsturnier noch wachsen, diese erfreuliche Erfahrung machte der SCU bei der Durchführung des 26. Open. Mit 186 Teilnehmern wurde der immerhin auch schon über zehn Jahre alte bisherige Teilnehmerrekord übertroffen. 114 TeilnehmerInnen starteten im B - Turnier, das A - Turnier sah 72 Teilnehmer. Nach fünf arbeitsreichen Tagen konnten die Organisatoren zufrieden eine sportlich und ablauftechnisch sehr gute Bilanz ziehen, der SCU hat wieder einmal bewiesen, dass er auch eine derartige Teilnehmerzahl trotz auftretender technischer Probleme in der Mehrzweckhalle bewältigen kann. Die Rekordbeteiligung ermöglichte es dem SCU auch einen Rekordpreisfonds von erstmals über 4 000,- Euro ausschütten zu können! Opensieger 2009 wurde der moldawische Großmeister Dimitry Svetushkin mit einem halben Punkt Vorsprung vor Großmeister Bagaturov aus Georgien und dem internationalen Meister und früheren Untergrombacher Spitzenspieler Ulrich Schulze. Das Blitzturnier, das mit 70 Teilnehmern aufwarten konnte und von der Klasse der Akteure jede badische Meisterschaft in den Schatten stellt, konnte ebenfalls von Svetushkin gewonnen werden. Sehr erfreulich hier der zweite Platz des Untergrombacher Urgesteins Heinz Fuchs, der sich bei Punktgleichheit mit dem Großmeister lediglich aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs mit dem Silberrang begnügen musste, dabei aber noch zwei weitere Großmeister auf die Plätze verwies. Der SCU bedankt sich noch einmal bei allen Helfern und Besuchern unserer Veranstaltung für die Unterstützung. Nur dadurch besteht die Chance, die Position als nominell erfolgreichster da als einziger in der Bundesliga startender Sportverein der Stadt Bruchsal zu erhalten.
Die zweite Mannschaft des SCU bleibt auch nach dem vierten Spieltag in der oberen Tabellenhälfte der Verbandsliga Nordbaden und befindet sich dadurch bei nicht so starkem Restprogramm weiterhin auf einem guten Weg in Richtung erneuter Klassen-erhalt. Gegen die stark einzuschätzende Vertretung aus Walldorf konnte ein 4 - 4 Unentschieden erkämpft werden. Oliver Melzer, Hartmut Kohl, Almir Zjajo und Jens Jonitz konnten hierbei ihre Begegnungen gewinnen. Gegen die Mannschaft von Slavija Karlsruhe musste dann allerdings mit 2,5 - 5,5 die erste Saisonniederlage quittiert werden. Hierbei gelang leider kein Einzelsieg, lediglich fünf Punkteilungen durch Remis konnten von Kohl, Zjajo, Jonitz, Stefan Schork sowie Valerian Hirschberg errungen werden. Ausgeschieden ist man dagegen im Viertelfinale des Bezirksmannschaftspokals, wobei hier bewusst mit Nachwuchskräften ins Rennen gegangen worden war. Beim Gegner - Schachfreunde Karlsruhe - hatte man jedoch mit einer ganz anderen Untergrombacher Aufstellung gerechnet und schickte gegen uns daher vier Cracks ins Rennen, die noch bis vor wenigen Monaten das Herz der dortigen Zweitligamannschaft gebildet hatten. So unterlag unsere Truppe natürlich chancenlos mit 0 - 4. Als Zweitligist hat der SCU dennoch das Recht, im Frühjahr im Pokalwettbewerb auf badischer Ebene erneut seine Chance zu suchen.
Nach der Neuorganisation im Jugendbereich hatten sich einige der ehemaligen Jugendspieler vom SCU verabschiedet, so dass die Zahl der aktiven Mannschaften in dieser Verbandsrunde nur noch fünf statt bislang sieben beträgt. Die neue fünfte Mannschaft bilden nunmehr ausschließlich sehr junge Spieler, die bislang kaum in der Verbandsrunde zum Einsatz gekommen waren, auf die der SCU aber umso mehr in der Zukunft bauen will. Dass aller Anfang schwer ist wurde gleich am ersten Spieltag spürbar, als man gegen Hambrücken glatt mit 0-5 verlor. Am nächsten Spieltag ging es gegen die erste Mannschaft des reaktivierten und fast ausschließlich aus ehemaligen Untergrombachern bestehenden Bruchsaler Schachclub. Zwar musste man auch hier mit 1,5-3,5 eine Niederlage hinnehmen, gleichzeitig stellten sich aber mit dem Sieg des erst neunjährigen Lennart Lindenfelser und dem Unentschieden von Christian Zanner die ersten ersehnten Erfolgserlebnisse ein. Und am dritten Spieltag, gegen die zweite Vertretung aus Bruchsal, gelang dann sogar noch mit 4-1 der erste Mannschaftserfolg. Linda Fuchs, Pascal Ripp, Christian Zanner und erneut Lennart Lindenfelser konnten sich in die Siegerlisten eintragen und damit demonstrieren, dass das Konzept unseres neuen Jugendleiters Stefan Schork langsam aber sicher aufzugehen scheint. Weiter so, Jungs und Mädels!
Der SC Untergrombach kommt in diesem Jahr in der zweiten Schachbundesliga einfach nicht richtig in Fahrt und musste sich auch am zweiten Spieltag gegen die Gäste aus Mainz, einem direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt, mit einem erneuten 4 - 4 Unentschieden begnügen. Die Begegnung begann kurios, denn der Mainzer Spieler am ersten Brett erschien wegen Verkehrsproblemen erst eine Minute nach Ablauf der zulässigen Wartezeit und musste daher dem erstmals für Untergrombach aufgebotenen kroatischen Großmeister Davor Rogic kampflos den Sieg überlassen. An den Brettern drei und acht endeten die Duelle von Muhamed Boric bzw. Bernd Schneider relativ bald und unspektakulär jeweils mit einem Remis, zumal sich bei vier der noch laufenden Partien die Untergrombacher Akteure bereits positionellen oder gar materiellen Vorteil erarbeitet hatten. Doch dann flatterten bei den Gastgebern einmal mehr die Nerven. Rolf Schlindwein musste gegen die Betonverteidigung des in Mainzer Diensten stehenden lettischen Großmeisters Lanka mit einem weiteren Remis zufrieden sein, Heinz Fuchs konnte seinen materiellen Vorteil nicht nutzen und musste am Ende gar um das Unentschieden und einen weiteren halben Punkt froh sein. Bei Andreas Balzar und Torsten Gamer setzte sich leider der Negativtrend der letzten Saison fort, so dass man plötzlich mit 3-4 vor einer Niederlage stand. Es blieb in einer taktisch und positionell klug geführten Partie Jochen Kountz vorbehalten, mit seinem Sieg dem SCU zumindest das zweite Mannschaftsremis zu retten. Um die Chancen auf den Klassenerhalt zu wahren muss nunmehr alles daran gesetzt werden, um am nächsten Spieltag beim Tabellenschlusslicht Böblingen endlich doppelt zu punkten.
Die zweite Mannschaft des SCU landete gegen den Abstiegskandidaten Nr.1, die zweite Vertretung aus Ladenburg, einen in dieser Höhe unerwarteten 7 - 1 Kantersieg und übernahm damit sensationellerweise nach dem zweiten Spieltag die Tabellenführung in der Verbandsliga Nordbaden. Die Gäste leisteten tapfer Widerstand, mit zunehmender Spieldauer aber kippte dann doch eine Begegnung nach der anderen. Stefan Doll, Stefan Schork, Hartmut Kohl, Almir Zjajo, Jens Jonitz und Andreas Graf hießen die Tagessieger, Valerian Hirschberg und Markus Krieger remisierten. Nicht mit Ruhm bekleckerte sich dagegen die Dritte bei ihrem Gastspiel in Oberhausen und musste am Ende froh sein, mit dem 4 - 4 Unentschieden zumindest etwas zählbares mit nach Hause zu bringen. Nach der Führung durch den Sieg von Heiko Schleicher und den zwei Punkteteilungen von Andreas Burger und Ismet Causevic an den Spitzenbrettern wurden vorübergehend nur noch Fahrkarten geschossen. Erst als alles verloren schien konnten Harry Schmitt und Martin Spitz ihre Begegnungen gewinnen und so zumindest einen Mannschaftspunkt sicherstellen. Im Spiel der Vierten gegen Kraichtal 2 traten beide Teams nur mit sieben Spielern an. Gegen die überforderten Gäste gab es am Ende nach Siegen von Britta Mangei, Birgit Spitz, Jasmin Mangei, Heinz Lechner, Benjamin Dörich und Fabian Fritz sowie einem Remis von Karl Mangei einen überzeugenden 6,5 - 0,5 Erfolg.
Mit einem 4-4 Unentschieden beim Gastspiel in Bad Mergentheim startete der SC Untergrombach in die neue Saison der zweiten Schachbundesliga Süd. Angesichts der Aufstellungsprobleme der Gastgeber und nach dem Spielverlauf muss der SCU allerdings das bittere Fazit ziehen, dass mit dieser Wiederholung des Vorjahresergebnisses klar ein Punkt verloren statt gewonnen wurde.
Rolf Schlindwein war am zweiten Brett gegen einen russischen Großmeister von Beginn an völlig chancenlos. Gleichzeitig jedoch stand Dan Florea bereits nach wenigen Zügen eindeutig auf Gewinn und auch der russische internationale Meister Oleg Spirin schien bei seinem ersten Einsatz für den SCU am Spitzenbrett schon bald klar auf der Siegerstraße zu sein. Mit dieser vermeintlichen Sicherheit im Rücken einigten sich Heinz Fuchs, Muhamed Boric und Jochen Kountz nach relativ kurzer Spieldauer mit ihren Kontrahenten jeweils auf eine Punkteteilung. Doch dann schien sich die Gunst der Schachgöttin vom SCU abzuwenden. Spirin ließ zunächst seine Vorteile aus den Händen gleiten und verlor sogar noch völlig unnötig durch Fehler bei fast abgelaufener Bedenkzeit und auch Oliver Melzer fand aus dem gleichen Grund am Ende nicht die richtigen gewinnbringenden Züge und erreichte ebenfalls nur ein Unentschieden. Am Ende musste das nach 15jähriger Aktivität für Eppingen zurückgekehrte Untergrombacher Urgestein Bernd Schneider seine ganze Routine in die Waagschale werfen, um an diesem verkorksten Spieltag zumindest noch einen Mannschaftspunkt zu retten.
Mit zwei deutlichen Siegen starteten die Mannschaften zwei und drei des SCU in die diesjährige Verbandsrunde. Die Zweite musste in der Verbandsliga beim Aufsteiger Pfinztal antreten und brachte einen 5,5 - 2,5 Erfolg mit nach Hause. Stefan Doll, Oliver Melzer, Almir Zjajo, Jungtalent Andreas Graf und Altmeister Hartmut Kohl konnten Ihre Begegnungen gewinnen, während Markus Krieger ein Unentschieden zum Gesamtsieg beisteuerte. Noch etwas höher mit 6,5 - 1,5 gewann die Dritte ihre Auftaktbegegnung gegen die zweite Mannschaft aus Karlsdorf. Dieser Sieg darf aber nicht überbewertet werden, da dies eine der schwächsten Mannschaften in dieser Klasse gewesen sein dürfte. Harry Schmitt und Heiko Schleicher wurde der Sieg gleich kampflos überlassen, im weiteren Verlauf gewannen auch Sven Holler, Andreas Burger, Martin Spitz und Mannschaftsführer Bernhard Kling, während Routinier Ismet Causevic am Spitzenbrett ein Remis erzielen konnte.
Für immer Abschied nehmen musste der SCU von Karl Kußmann, einem der prägendsten Köpfe der ersten Jahrzehnte seiner Vereinsgeschichte. Zwischen 1956 und 1969 war der Verstorbene insgesamt zehn Jahre Vereinsvorsitzender und blieb auch nach seinem Ausscheiden aus der Vorstandschaft noch bis 1990 aktiver Spieler. Für Karl Kußmann war das Schachspiel nicht nur Zeitvertreib sondern auch ein Herzensangelegenheit, weswegen er sich bis ins hohe Alter und trotz nachlassender Gesundheit immer wieder am weiteren Geschehen im Verein interessiert zeigte. Der SCU ist ihm für seine Lebensleistung zu großem Dank verpflichtet und wird ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.