U8

Wie schon in NIefern waren wir in der U8 mit Jonathan Wenzel und David Rössler vertreten.

Für den noch fünfjährigen David geht es erst einmal darum, möglichst viel gegnerisches Material einzusammeln. Dass das Ziel beim Schach aber "Mattsetzen" heißt, wird er bald noch lernen. Wer so früh Turniererfahrung sammelt, der muss einfach gut werden. Im Training werden wir jetzt verstärkt darauf achten, dass er ein wenig besser auf die eigenen Figuren aufpasst, dann wird es auch bald mit den Siegen klappen.

David Rössler (5 Jahre) am Start in der U8.

Jonathan Wenzel hat sich im Vergleich zum Schnellschach in Niefern bereits um einen halben Punkt gesteigert. In welche Richtung es bei ihm geht, wird klar, wenn man sieht, dass er der einzige Teilnehmer war, der der Turniersiegerin einen halben Punkt abnehmen konnte. Jonathan und Schach, das ist ganz offensichtlich eine Liebesbeziehung, die noch  besondere Früchte hervorbringen wird. Die Wettkampferfahrung nimmt er jetzt mit in die Mannschaftskampfe in der Einsteigerklasse und dort wird sie ihm sehr nützlich sein.

Jonathan Wenzel steigerte sich in seinem zweiten Turnier auf 50%.

Endstand U8

U10

In der U10 war Levin Uyar erneut Titelkandidat und diesmal ließ sich das Top-Talent nicht lumpen. In jeder Partie blieb er hochkonzentriert und gewann alle sieben Begegnungen. Nur eine Partie gab es, in der er zunächst eine Figur gegen zwei Bauern geben musste und schlechter stand. Aber auch da bekam er die Kurve. Was soll man noch sagen, wenn ein Spieler mit 100% sein Turnier gewinnt? Besser geht es nicht. Und Levin ist gerade erst in die U10 gewechselt, da kommt ein "Hochwechseln" in die U12 noch nicht in Frage. Wir sind schon gespannt auf sein Abschneiden im Bezirk und auf den Badischen Meisterschaften.

Wenn es spannend wird, muss man auch mal am Brett stehen: Levin Uyar dominierte die U10.

Enno Mandel ist gewissermaßen ein Phänomen für seinen Trainer, im Training gewinnt er gegen den gesamten C-Kader, in der Turniersituation kann er das noch nicht so umsetzen. Offensichtlich verleitet ihn die Aufregung zu überschnellem Spiel und er kann seine ganzen Stärken dadurch nicht mehr abrufen. Hier hilft nur eines: Spielen, spielen, spielen, möglichst viele Turniere. Dann kommt alles weitere von alleine. Im Training werden wir noch einmal alle "Trickservarianten" in der Eröffnung durchgehen, damit ihn seine Gegner nicht so schnell aufs Glatteis führen können. Die Mehrzahl von Ennos Partien waren bereits in der Eröffnung entschieden.

Braucht noch mehr Turniererfahrung: Enno Mandel vom SC Untergrombach in der U12.

Endstand U10

U12

In der Altersklasse U12 waren Luca Toth und Raphael Rössler am Start. Die beiden wurden gleich in der ersten Runde gegeneinander gelost mit dem besseren Ende für den Favoriten Luca Toth. Raphael Rössler sammelte im weiteren Verlauf des Turniers drei Punkte ein und lag damit einmal mehr im Rahmen seiner Erwartungen. Was bei ihm Freude macht, ist, dass er seine Bedenkzeit gut ausnutzt und dadurch allzu leichte Fehler vermeiden kann. Seine Partien waren immer ausgekämpft.

Luca Toth musste nach zwei Auftaktsiegen in Runde drei eine Niederlage gegen L. Huang hinnehmen und hatte da fast schon alle Chancen auf einen Sieg verspielt. Er kämpfte sich wieder zurück und konnte in einer guten Partie gegen D. Shapiro vom Gastgeber Eppingen überzeugen und im Endspiel den Punkt einsammeln. Nach einem weiteren Remis war der Turniersieg außer Reichweite, für eine Treppchenplatzierung hätte er in der letzten Runde Turniersieger T. Ullmann besiegen müssen, ging aber verdient unter und fiel auf Rang 5 zurück - viel Arbeit steht für seinen Trainer Stefan Doll an, besonders im Fokus stehen aktuell seine Eröffnungsvarianten.

Vereinsduell in der U12 in Runde 1: Raphael Rössler mit Schwarz gegen Luca Toth.

Endstand U12

U14

In der U14 war Marc Toth an Setzlistenrang 1, hatte aber besonders mit dem späteren Turniersieger N. Wildermuth einen sehr starken Gegner, aber auch Hagenmeyer, Kang und Shapiro waren gefährliche Gegner. Nach drei Siegen zum Auftakt hatte der Untergrombacher in der Partie gegen Wildermuth zu passiv gespielt und geriet unter die Räder. Nach einem weiteren Sieg reichte es gegen N. Shapiro nur zum Remis und zum Abschluss setzte es noch einmal eine Klatsche gegen den Kornwestheimer Kang in einer extrem spannenden Partie auf des Messers Schneide (für beide Seiten) hatte Kang das bessere Ende für sich. Für Marc Toth blieb nur der undankbare vierte Platz, aber wichtiger sind die Erkenntnisse in Bezug auf die gewählten Eröffnungsvarianten. Toll war, dass Marc gegen Kang mal richtig offensiv aufgetreten ist, da war nichts von vorsichtigem positionellen Schach, es war ein Kampf mit offenem Visier.

Schnellschach ist nicht sein Lieblingsformat - Marc Toth hat gerne mehr Zeit zum Nachdenken.

Die eigentlich größte Sensation aus Untergrombacher Sicht (der Durchmarsch von Levin Uyar kam nicht ganz unerwartet...) war erneut das Abschneiden von Hannah Kling. In der U14 hängen die Trauben schon deutlich höher und Schach-Einsteiger haben hier eigentlich keine Chance auf Punkte. Was macht Hannah Kling? Sie holt sich vier Punkte, davon ein Remis in Gewinnstellung. Ein Sieg und die zugehörige Erkenntnis trieb dem Trainer die Freudentränen in die Augen: Hannah hat bereits das taktische Verständnis um eine tolle Mattkombination aufs Brett zu zaubern - langsam und überlegt herausgespielt. Was sich hier abzeichnet ist, dass hier eine Spielerin heranreift, die in Windeseile die "verlorenen Jahre" aufholen will und auf dem besten Weg dazu ist. Es wird nicht mehr lange dauern, dann kommen die ersten Pokale auf den Siegerehrungen!

Hannah Kling hat viel aufzuholen und hat in Eppingen einen riesigen Schritt nach vorne gemacht.

Endstand U14

U16/U25

Die Altersklassen U16 und U25 wurden zusammengefasst und das Feld war richtig gut. Wer jetzt dachte, für den Untergrombacher Simon Kling geht es nur darum, nicht Letzter zu werden, der wurde mal so richtig eines Besseren belehrt. Simon hat selbst gegen 1900er lange hervorragend mitgehalten. Es gab keine wilden Opfervarianten mehr zu sehen. Immer noch Angriffsschach (das wird sich nicht mehr ändern), aber klug vorgetragen. Es scheint, Simon hat eine wichtige Lektion verinnerlicht. Und sogleich wurde er belohnt! Nach zwei Niederlagen gegen stärkere Gegner, holte er drei Punkte in Folge und nach einer erneuten Niederlage gewann er auch noch die letzte Runde. Vier ausgespielte Siege in diesem Feld sind eine wahrhaft respektable Leistung. Wir sind gespannt auf die nächsten Partien und Turniere des Spielers!

Gereift: Simon Kling punktete mit klug vorgetragenem Angriffsschach.

Endstand U16/U25

Leider hat der Ausrichter keine nach Altersklassen getrennten Tabellen bereitgestellt.

Fazit

Herausragend war die Leistung von Levin Uyar, der diesmal voll konzentriert war und die maximale Ausbeute holte. Ganz stark war die Leistung von Hannah Kling in der U14 mit zwei Remisen und einem Sieg (dazu ein kampfloser Punkt) stand am Ende der achte Platz in ihrem zweiten Turnier. Ihr Bruder Simon Kling durfte sich über einen Pokal in der stark besetzten U16-Klasse freuen. Alle Spieler konnten wieder neue Erfahrungen sammeln und bekamen Tipps und Kurzanalysen durch ihre Betreuer. Der Besuch des Eppinger Jugendopens hat sich mal wieder bestens bezahlt gemacht!

Links: U10-Sieger Levin Uyar. Rechts: Drittplatzierter in der U14 Simon Kling.

Das Turnier wurde routiniert organisiert und die Schiedsrichter waren stets auf der Höhe und hatten alles im Griff. So konnte der Zeitplan gut eingehalten werden. In der neuen Halle spielt es sich wirklich sehr angenehm. Die Ergebnisse waren schnell im Internet verfügbar. Verbesserungswürdig sind die Schachuhren - nächstes Jahr sollten elektronische Uhren an den Brettern stehen, die alten Garde-Uhren vom Verband will wirklich niemand mehr sehen. Beim Essensangebot sowohl in der Qualität wie auch der Menge und den Preisen liegt das Turnier an der unteren Grenze im Vergleich zu anderen Angeboten (Heilbronn-Biberach z.B. setzt hier Maßstäbe).

Auch dieses Jahr war es uns wieder eine Ehre und ein Vergnügen, das Eppinger Schnellschachturnier zu besuchen. Keine Frage, dass wir auch im kommenden Jahr wieder am Start sein werden. Vielleicht holen wir ja mal den Pokal der größten Gruppe, diesmal haben nur vier Spieler gefehlt.