1. Mannschaft Neunter Spieltag
Oberliga Baden - Saison 2023/2024 | Oberliga 2023/2024 im BSV-Ergebnisdienst
Absteiger aus der 2. Schachbundesliga: -
Aufsteiger aus den Verbandsligen: SC Emmendingen | SC Pforzheim | SV Walldorf II
Mannschaftsführer: IM Heinz Fuchs
Neunter Spieltag: 14.04.2024
SC Untergrombach |
2247 |
- |
SC Emmendingen (N) |
2075 |
5 - 3 |
SV Walldorf II (N) | 2111 | - | OSG Baden-Baden III | 2205 | 1½ - 6½ |
SV Hockenheim | 2168 | - | SK Ladenburg | 2047 | 6 - 2 |
SK Ettlingen | 2256 | - | SC Pforzheim (N) | 2014 | 7 - 1 |
Karlsruher SF | 2261 | - | SC Brombach | 1984 | 7½ - ½ |
Neunter Spieltag: Einzelergebnisse
Brett | SC Untergrombach |
ELO | SC Emmendingen |
ELO | Ergebnis | |
1 | IM Ider, Borya | 2482 | - | FM Weidemann, Jörg | 2238 | 1 - 0 |
2 | GM Rogic, Davor | 2414 | - | Bauer, Andreas | 2312 | 0 - 1 |
3 | Nied, Pascal | 2107 | - | Deutschmann, Matthias | 2079 | + - |
4 | Doll, Alexander | 2157 | - | FM Herbrechtsmeier, Christof | 2123 | 1 - 0 |
5 | FM Podat, Vladimir | 2217 | - | Ehret, Thomas | 2041 | ½ |
6 | IM Fuchs, Heinz | 2228 | - | Sorokovski, Jouri | 2021 | ½ |
7 | FM Schneider, Bernd | 2136 | - | Reifsteck, Daniel | 1797 | ½ |
8 | FM Kountz, Jochen | 2233 | - | Haxhiaj, Premtim | 1987 | ½ |
Neunter Spieltag: Tabelle
Rang | Mannschaft |
Spiele | Punkte | BP | BW | ELO-Schnitt |
1 |
OSG Baden-Baden III |
9 |
18:0 |
47 |
220 |
2282 |
2 |
SK Ettlingen |
9 |
13:5 |
41½ |
169½ |
2237 |
3 |
SC Brombach |
9 |
12:6 |
39 |
178 |
2200 |
4 |
SC Untergrombach |
9 |
12:6 |
39 |
168 |
2236 |
5 |
Karlsruher SF |
9 |
10:8 |
42½ |
183 |
2249 |
6 | SV Hockenheim | 9 | 8:10 | 35½ | 174 | 2205 |
7 | SK Ladenburg | 9 | 7:11 | 35 | 166 | 2103 |
8 | SV Walldorf II (N) | 9 | 7:11 | 32 | 145 | 2183 |
9 | SC Emmendingen (N) | 9 | 2:14 | 27½ | 122 | 2139 |
10 |
SC Pforzheim (N) |
9 |
1:17 |
21 |
94½ |
2078 |
Aufsteiger / Absteiger
Der SC Untergrombach ist für die neue dritte Liga (Oberliga Baden-Württemberg) qualifiziert, ebenso wie die OSG Baden-Baden III, der SK Ettlingen und der SC Brombach. Ettlingen darf darüber hinaus an der Qualifikationsrunde zur zweiten Liga Süd teilnehmen, da Baden-Baden III dort nicht spielberechtigt ist. Vermutlich sind die Karlsruher SF zu einem Stichkampf um den Einzug in die Oberliga Baden-Württemberg berechtigt (abhängig vom Ergebnis der Relegationsrunde).
Der SC Pforzheim steigt ab in die Verbandliga.
Spielbericht
Der SC Untergrombach 23/24. Von links: FM Bernd Schneider, IM Heinz Fuchs, FM Jochen Kountz, GM Davor Rogic, FM Dr. Vladimir Podat, Alexander Doll, IM Borya Ider, Pascal Nied. Nicht im Bild: GM Yuri Solodovnichenko, FM Thomas Raupp, Markus Krieger, Rebecca Doll.
Am letzten Spieltag der Oberliga Baden 2023/24 ging es für den SC Untergrombach um nichts Geringeres als die Qualifikation zur neuen dritten Liga, der Oberliga Baden-Württemberg. Zu Gast in der Joß-Fritz-Schule war der SC Emmendingen, auf dem Papier eine klare Angelegenheit. Untergrombach wollte jedoch nichts anbrennen lassen und trat mit dem starken französischen Internationalen Meister Borya Ider und Großmeister Davor Rogic an den Spitzenbrettern an. Als ISR Dr. Holger Moritz die Uhren startete, führte Untergrombach bereits mit 1:0, denn Pascal Nieds Gegner hatte offenbar die Autoschlüssel verlegt und nicht rechtzeitig den Weg nach Untergrombach gefunden.
An den vier letzten Brettern gab es recht unspektuläre Remis, die aber zum Teil dem Spielstärkeunterschied und der kampflosen Führung für Untergrombach geschuldet waren:
Steuerte einen halben Punkt zum Untergrombacher Erfolg bei: FM Jochen Kountz mit Weiß an Brett 8.
Am achten Brett kam eine harmlose Variante im Schottischen Vierspringerspiel aufs Brett. Als Schwarz im elften Zug die ausgetretenen Theoriepfade verließ hätte Weiß mit ambitionierterem Spiel vielleicht Ungleichgewicht zu seinen Gunsten in die Stellung bringen können. Nach dem Damentausch war aber bereits die Luft raus und nach einundzwanzig Zügen akzeptierte FM Kountz das gegnerische Remisgebot.
Über eine Abtauschorgie zum Remis: FM Bernd Schneider holte einen halben Punkt mit Schwarz.
Auch am siebten Brett wurden die Punkte geteilt. Hier hatte es der nach Wertungszahl klar unterlegene Gästespieler darauf angelegt, mit Weiß über zahlreiche forcierte Abtäusche nichts zuzulassen und ohne eigene Gewinnversuche in den Remishafen zu steuern. Legitim und gut gemacht, das musste auch Untergrombachs FM Bernd Schneider neidlos anerkennen.
Fand keinen klaren Gewinnplan: IM Heinz Fuchs willigte mit Weiß ins Remis ein.
Auch Untergrombachs Mannschaftsführer IM Heinz Fuchs bekam es mit einem Gegner zu tun, der Beton anrührte. Aufgrund der Untergrombacher Führung tat der frühe Friedensschluss nach einundzwanzig unspektakulären Zügen auch nicht weiter weh.
FM Dr. Vladimir Podat gab einen Bauern, konnte die Partie aber nicht aus dem Gleichgewicht bringen.
Interessanter war das Unentschieden an Brett 5: FM Dr. Vladimir Podat gab in der Italienischen Partie mit Schwarz einen Bauern, hatte aber dafür Entwicklungsvorsprung und aktiveres Figurenspiel. Die Partie blieb im Gleichgewicht und keiner der beiden Spieler vermochte daran etwas zu ändern. Remis nach 25 Zügen.
Überspielte seinen Gegner gekonnt: IM Borya Ider blieb zum dritten Mal siegreich, diesmal mit Schwarz.
Wesentlich interessanter war die Partie am Spitzenbrett. Wie schon gegen Ettlingen war hier IM Borya Ider am Brett. Der Franzose wählte mit Schwarz passenderweise die französische Verteidigung, Gegen die Vorstoß-Variante wählte Ider einen seltenen Aufbau, gegen den Weiß nicht die passenden Mittel fand. Aufreizend lange verzichtete Schewarz auf die Rochade und ließ sich Zeit mit der Umgruppierung seiner Springer. Weiß wollte energisch mit Bauernvorstößen am Königsflügel gegen den unrochierten schwarzen König vorgehen, dies war jedoch der Stellung nicht angemessen Weiß kam in Nachteil, denn Schwarz nutzte die geöffnete h-Linie, um einen Gegenangriff zu initiieren, der deutlich druckvoller war. Im zweiundzwangisten Zug rochierte IM Ider dann tatsächlich - auf die lange Seite. Die vorgeschobenen weißen Bauern ließen den König exponiert zurück - IM Ider nutzte dies meisterlich aus und kam mit dem Turmpaar auf der h-Linie zu einem schönen Erfolg.
Verhängnisvoller Doppelbauer: GM Davor Rogic unterlag im Endspiel.
Die einzige Untergrombacher Niederlage an diesem Tag setzte es am zweiten Brett, wo GM Davor Rogic zunächst planvoll gegen den rückständigen Bauern in der Sweshnikov-Variante der Sizilianischen Verteidigung vorging. Dabei handelte er sich jedoch einen Doppelbauern ein, der ihm später zum Verhängnis werden sollte. Schwarz spielte clever und geduldig, deckte zunächst alle Drohungen auf der halboffenen d-LInie ab und wurde im Endpiel am Königsflügel aktiv. Große Probleme bereitete der inaktive weiße Läufer auf c2. Stark gespielt von Schwarz und verdient den Punkt eingefahren.
Sieg im Endspiel: Alexander Doll gewann mit Weiß nach langem Ringen.
Die längste Partie des Tages produzierte Alexander Doll an Brett 4 gegen Emmendingens Kapitän FM Herbrechtsmeier. Gegen 1.e4 g6 stellte sich Doll klassisch auf mit einer Bauernkette b2-c3-d4 um den gefährlichen Fianchettoläufer zu neutralisieren. Nach dem Damentausch entstand ein starker weißer Isolani auf d5, der Schwarz wichtigen Raum nahm. Der Isolani wurde zum Freibauern, aber Schwarz verhinderte ein weiteres Vorrücken effektiv. Plötzlich wurde die Partie sehr taktisch und Doll überspannte den Bogen ein wenig. Schwarz übersah die Idee 33. ... Tb7 zum Glück. Danach war die Partie Remis, es wurde aber dennoch weitergespielt. In völlig ausgeglichene Stellung stellte dann Schwarz im 56. Zug eine Figur ein und der Punkt an diesem Brett blieb in Untergrombach.
Am Ende des Tages hieß es 5:3 für Untergrombach und mit dem vierten Platz sichert sich der SCU die Teilnahme an der neuen dritten Liga "Oberliga Baden-Württemberg" in der kommenden Saison. Damit wurde das Saisonziel erreicht und es konnte gefeiert werden.
Ein Prosit auf den sportlichen Erfolg: Der Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg ist gesichert!