Niefern Jugendopen 2015

Der Schach-Club Niefern-Öschelbronn reiht sich dankenswerterweise ein in die Liste der Vereine aus der Region, die ein Jugendopen veranstalten. Es gibt sogar eine ganze Serie von Jugend-Schnellschachturnieren, alle nach dem gleichen Strickmuster, 7 Runden Schweizer System mit 20 Minuten Bedenkzeit. Das ist ein handliches Format, denn der Tag endet meist gegen 16 Uhr in den Altersklassen, die der SC Untergrombach besetzt (U8 bis U14). 

Während im vergangenen Jahr Marc Toth als Einziger auf diesem Turnier die Untergrombacher Farben vertrat, waren in diesem Jahr gleich sechs Untergrombacher Kinder am Start, angesichts schwacher 90 Gesamtteilnehmer ein ganz beachtliches Kontingent. 

Es traten an: Luca Toth (U8), Marc Toth und Neuzugang Niels Pfeifer (U10), Simon Kling, Tim Burger, Rebecca Doll (alle U12).

Niels Pfeifer (links) und Tim Burger blitzen sich gut gelaunt warm

Unerklärlich war die niedrige Teilnehmerzahl von nur 90 Kindern. Das ist beinahe historischer Tiefstand bei dieser Veranstaltung, bei der es zuletzt eigentlich bestens lief. Einen Teil dazu trugen die KSF bei, die dieses Jahr nur zwei Teilnehmer mehr als der SCU aufboten. Verwunderlich, angesichts gewohnt zweistelliger Teilnehmerzahlen. 

Hier hätten noch weit mehr als die gestarteten 90 Teilnehmer hineingepasst

In der U12 überzeugte Eigengewächs Tim Burger mit Gesamtrang 8 von 19 Teilnehmern. Er holte vier Punkte und wurde drittbester DWZ-loser Spieler seiner Altersklasse. Auch ein ordentliches Ergebnis holte Simon Kling mit drei Punkten und Gesamtrang 13. Beide müssen noch an ihrer Zeiteinteilung arbeiten. Sie zeigen gute Aktionen auf dem Brett, mit noch mehr Zeit als den noch üblichen fünf Minuten pro Partie werden sie ihre Spielstärke enorm steigern können. 

Tim Burger spielte ein gutes Turnier

Mit dabei war erfreulicherweise auch ein Mädchen, Rebecca Doll wagte sich ins "Haifischbecken" und durfte Lehrgeld bezahlen, was nicht einfach sein mag, aber sie weiter bringen wird. Sie holte zwei Punkte und durfte unter anderem im vereinsinternen Duell mit Tim Burger antreten.

Rebecca Doll setzt eine Untergrombacher Tradition fort. Kein Zweifel, dass sie mal richtig gut wird.  Sie hatte schwere Gegner, hier zum Beispiel das Forster Talent Rafael Yurten.


Im Duell mit Vereinskamerad Tim Burger hatte sie diesmal noch das Nachsehen

Am Ende des Tages ein erfreuliches Ergebnis für den SC Untergrombach. Alle drei Spieler haben ihr Talent gezeigt und erhalten im Training bei unserem Bundesligaspieler Veaceslav Cofman die notwendigen weiteren Impulse.

Abschlusstabelle U12

Nr.TeilnehmerELONWZ1234567PunkteBuchhSoBerg
1. Koll,Linus   1462 14w1 12s1 5w1 2s1 4w1 13s1 6w1 7.0 27.0 27.00
2. Geltz,Noah   1439 8s1 10w1 6s1 1w0 3s1 5w1 4s1 6.0 32.0 25.00
3. Gerold,Robin   1099 18w1 4s0 14w1 13s1 2w0 10s1 5s1 5.0 25.0 14.50
4. Verscht,Matteo     11s1 3w1 10s½ 6w1 1s0 15w1 2w0 4.5 31.5 16.75
5. Hutter,Felix   1186 9s1 17w1 1s0 12w1 11s1 2s0 3w0 4.0 29.5 11.50
6. Yurten,Rafael   1338 19w1 13s1 2w0 4s0 7w1 12s1 1s0 4.0 28.5 11.00
7. Molliqaj,Ardit     10s0 8w0 + 9w1 6s0 11w1 13s1 4.0 23.5 12.00
8. Burger,Tim     2w0 7s1 12w0 19s1 13w0 14s1 15w1 4.0 22.5 10.50
9. Förster,Fabio     5w0 14s0 19w1 7s0 17w1 18s1 12w1 4.0 17.5 7.50
10. Gerspach,David   785 7w1 2s0 4w½ 16s1 12s0 3w0 18w1 3.5 25.5 9.25
11. Hagenmeyer,Jannis   743 4w0 18s1 16w½ 14s1 5w0 7s0 + 3.5 20.5 7.50
12. Matovinovic,Katar   798 15s1 1w0 8s1 5s0 10w1 6w0 9s0 3.0 29.5 10.50
13. Kling,Simon   784 16s1 6w0 17s1 3w0 8s1 1w0 7w0 3.0 27.0 7.50
14. Weik,Lasse   703 1s0 9w1 3s0 11w0 + 8w0 17s1 3.0 26.5 7.50
15. Mohr,Leonard     12w0 19s0 18w1 17s1 16w1 4s0 8s0 3.0 18.0 5.00
16. Schmidt,Maurice     13w0 + 11s½ 10w0 15s0 17w0 19s1 2.5 18.0 5.50
17. Wernik,Kevin     + 5s0 13w0 15w0 9s0 16s1 14w0 2.0 21.5 5.00
18. Gabrisch,Laura     3s0 11w0 15s0 + 19w1 9w0 10s0 2.0 21.5 3.00
19. Doll,Rebecca     6s0 15w1 9s0 8w0 18s0 + 16w0 2.0 20.0 4.50

Quelle: Veranstalter (SC Niefern-Öschelbronn): Endstand



Simon Kling ist sich sicher: "e5 auf e4, das kann nicht schlecht sein!"

Noch erfreulicher lief es in der U10, hier war Marc Toth zum zweiten Mal am Start (Vorjahr: Rang 17). Er zeigte, was ein Jahr Schachtraining an Unterschied macht und belegt diesmal den fünften Rang, punktgleich mit dem drittplatzierten. Ein schöner Erfolg für Marc, der wie immer oft einer der letzten am Brett war, was ein gutes Zeichen ist. Er kann sich schon die Zeit nehmen, die er braucht und ist daher deutlich besser geworden.

Marc oder Brett 1 hatten immer die längsten Partien.

Toll war auch die Leistung von Neuzugang Niels Pfeifer, der gleich mal zwei Punkte in seinem ersten Turnier einsammelte und dazu viel Erfahrung mitnehmen konnte. Er war stets gut gelaunt und optimistisch, was gute Grundvoraussetzungen für die nächsten Schritte sind.

Abschlusstabelle U10

Nr.TeilnehmerELONWZ1234567PunkteBuchhSoBerg
1. Afonso,Phil   1031 13s1 10w1 3s1 2w1 6s1 4w½ 9s1 6.5 30.5 28.00
2. Täubler,Moritz   1025 17s1 7w1 5s1 1s0 8w1 3w1 4s½ 5.5 32.5 23.50
3. Hagenmeyer,Felix   931 19w1 12s1 1w0 8s1 7w1 2s0 6s1 5.0 30.0 18.00
4. Rupp,David   881 7s0 19w1 13s1 10w1 9s1 1s½ 2w½ 5.0 29.5 19.50
5. Toth,Marc   781 14w1 18s1 2w0 6w0 11s1 7s1 8w1 5.0 27.5 18.00
6. Knopf,Max   1076 11w1 8s0 12w1 5s1 1w0 15s1 3w0 4.0 31.0 15.50
7. Mendesevic,Juro     4w1 2s0 16w1 18s1 3s0 5w0 15w1 4.0 29.5 14.00
8. Ensslinger,Colin   779 24s1 6w1 9s1 3w0 2s0 10w1 5s0 4.0 28.0 12.50
9. Voß,Odo   1030 20w1 16s1 8w0 15s1 4w0 14s1 1w0 4.0 27.0 11.50
10. Matovinovic,Micha   749 23w1 1s0 11w1 4s0 19w1 8s0 13w1 4.0 26.5 11.00
11. Bender,Kelvin     6s0 24w1 10s0 21w1 5w0 16s1 14w1 4.0 22.0 9.00
12. Weik,Mira   693 21s1 3w0 6s0 17w1 14w0 19s½ 20w1 3.5 22.5 9.25
13. Braun,Tom     1w0 23s1 4w0 14s0 21w1 22w1 10s0 3.0 24.5 6.00
14. Molliqaj,Albion     5s0 15s0 23w1 13w1 12s1 9w0 11s0 3.0 24.0 8.00
15. Gerold,Fabian   745 18s0 14w1 17s1 9w0 22s1 6w0 7s0 3.0 23.0 8.00
16. Kratt,Nils   736 22w1 9w0 7s0 19s0 18w1 11w0 23s1 3.0 21.0 6.50
17. Gabrisch,Kalvin     2w0 22s1 15w0 12s0 23w1 20s0 19w1 3.0 20.5 6.00
18. Pepi,Luana     15w1 5w0 21s½ 7w0 16s0 24s½ 22w1 3.0 20.0 6.50
19. Gehring,Silas     3s0 4s0 20w1 16w1 10s0 12w½ 17s0 2.5 26.0 7.25
20. Frei Martinez,Ana     9s0 21w½ 19s0 22s0 24w1 17w1 12s0 2.5 18.0 4.75
21. Regelmann,Leslie     12w0 20s½ 18w½ 11s0 13s0 23w½ 24s1 2.5 18.0 4.00
22. Pfeifer,Niels     16s0 17w0 24s1 20w1 15w0 13s0 18s0 2.0 18.0 3.00
23. Okur,Alim-Arda     10s0 13w0 14s0 24w1 17s0 21s½ 16w0 1.5 19.0 1.75
24. Oelschläger,Joel     8w0 11s0 22w0 23s0 20s0 18w½ 21w0 0.5 19.5 1.50

Quelle: Veranstalter (SC Niefern-Öschelbronn): Endstand

In der U8 war Luca mit 2 aus 4 vielversprechend und hoffnungsvoll gestartet. In Runde 5 setzte er den späteren Turniersieger matt, dieser schlug die mattsetzende Dame mit einem Bauern in einem irregulären Zug. Ein daneben stehender Schiedsrichter sah den Vorgang leider nicht. Auf mein Protest hin befragt er die beiden Spieler und weil Luca sich unsicher war, entschied er weiterzuspielen. Leider eine krasse Fehlentscheidung, Luca war völlig fassungslos, verlor die Partie und dann die Lust am Weiterspielen und beendete das Turnier nach der fünften Runde. Der Schiedsrichter handelte weisungsgemäß, die Umstehenden nicht zu beachten, aber er hat auch einen Entschiedungsspielraum und hätte die richtige Entscheidung finden können. Am Ende hatte sich Luca aber wieder gefangen und hat vor, hier nächstes Jahr wieder zu starten und dann mal so richtig Punkte einzusameln.

Leide abrupt gestoppt: Luca wurde durch eine Schiedsrichter-Fehlentscheidung aus der Bahn geworfen.

Am Ende des Tages war es eine routiniert durchgeführte Veranstaltung, diesmal für uns vorteilhaft mit weniger Teilnehmern, was eine etwas entspanntere Atmosphäre bedeutete, leider kein so schönes Wetter wie letztes Jahr. Die Bewirtung entsprach dem üblichen (Mindest-)Standard bei derlei Veranstaltungen, also Würstchen, belegte Brötchen und Kuchen, als Zusatz gab es Waffeln. Die Preise waren angemessen. Die Kirnbachhalle ist eine moderne, helle Halle und wird fächerartig bestuhlt, was einen interessanten Effekt gibt und sich als recht praktisch erweist. 

Eine Sache, die der Veranstalter unbedingt verbessern muss, ist Toilettenreinigung. Man kann bei einem Schachturnier mit so vielen Teilnehmern, gerade wenn es Kinder sind, die Toilette nicht den ganzen Tag sich selbst überlassen. Das ist zwar eine unangenehme Wahrheit, im Interesse aller Beteiligter sollte der Veranstalter da nächstes Jahr nachbessern. 

Dennoch war es ein Turnier, in dem die positiven Erinnerungen überwiegen. Wir werden sicher nächstes Jahr wiederkommen, dann noch zahl- und erfolgreicher als heute.