Sparkassencup Kuppenheim 2016

Erst zum zweiten Mal fand in Kuppenheim ein Schnellschachturnier statt. Im letzten Jahr hatten wir das Turnier noch gar nicht auf dem Schirm, diesmal wurde offensiver geworben und wir waren mit vier Kindern in der Wörtelhalle am Start: Luca Toth und Aaron Scherer starteten in der U8, Marc Toth in der U10 und Rebecca Doll in der U12. Die vier Untergrombacher Kids wurden vom Trainerteam Veaceslav Cofman, Ralf Toth und Stefan Doll betreut. Insgesamt waren 44 Teilnehmer in Kuppenheim am Start, das werden nächstes Jahr sicherlich noch mehr werden.

Die U8 und U10 wurden mangels Masse in ein siebenrundiges Turnier nach Schweizer System zusammengelegt, die U12 spielte ein Rundenturnier über neun Runden wodurch sich naturgemäß immer wieder kleinere Verzögerungen ergaben, was aber für die Kinder kein Problem war.

Viel Platz erzeugte eine entspannte Atmosphäre: Wörtelhalle in Kuppenheim

In der U12 war der klare Favorit Rafael Yurten, der sich mit 8 aus 8 die Butter nicht vorm Brot nehmen ließ. Direkt dahinter landete jedoch ein Mädchen und zwar eines aus Untergrombach! Rebecca Doll bewies mit diesem Turnier, dass die zuletzt gezeigten Leistungen keine Eintagsfliege, sondern das Ergebnis harter Trainingsarbeit zu Hause mit Vater Stefan Doll und im Jugendtraining des Clubs waren. Wer ihr am Brett zusieht, erkennt schnell das vorhandene Talent. Wir sind gespannt auf Rebeccas weitere Entwicklung!


Endstand in der U12

In der U10 waren die beiden Top-Favoriten der DEM-Teilnehmer Hendrik Hänselmann (KSF) und Marc Toth (SC Untergrombach), Außenseiterchancen hatte Shiro Ganjali vom SK Gernsbach. Während Marc in Runde zwei in klarer Gewinnstellung und beiderseitig weniger Zeit lieber in ein Remis einwilligte, unterlag in der gleichen Runde sensationell Hendrik Hänselmann gegen den Untergrombacher U8er Luca Toth. Luca hatte zwar früh in der Partie einen taktischen Schlag übersehen und eine Figur eingebüßt, spielte aber in der Folge sehr exakt und verteidigte sich extrem zäh. immer wieder konnte er seinen Gegner vor Probleme stellen, die dieser nicht ohne weiteres lösen konnte. So fiel in besserer Stellung sein Blättchen und Luca hatte den Topfavoriten der höheren Altersklasse geschlagen! Nach drei Runden war Luca sogar auf Platz 1 der Tabelle mit 3 aus 3 und so kam es in Runde 4 zum Spitzenspiel und Untergrombacher Bruderduell:

Nein, kein schnelles Remis: Die Partie wurde ausgekämpft und zwar bis zum Äußersten. In der Stellung kann Schwarz natürlich den weißen Turm nicht schlagen, weil er sonst auf g5 matt gesetzt wird.

Nachdem Marc sich einen Vorteil erspielen konnte, fand Luca plötzlich eine schöne kleine Kombination und lehnte trotzig das Remisangebot vom großen Bruder ab - schließlich hatte man ja zwei Mehrbauern. Mit dem Mut der Verzweiflung griff Marc am Königsflügel an und Luca ließ sich dazu hinreißen, seine Bauernstruktur zu öffnen und so kam es wie es kommen musste - Marc gewann das Ding am Ende doch noch und übernahm die Tabellenführung.

Und was machte derweil der dritte im Bunde, Aaron Scherer? Er zeigte in jeder Partie seinen unbedingten Killerinstinkt und opferte gnadenlos eigene Figuren für den Mattangriff. Und so setzte er einen Gegner nach dem anderen in teilweise kürzester Zeit matt. Ganz stark war seine Partie gegen den Gernsbacher Ganjali: Während seine Trainer mit einer schnellen Niederlage für Aaron rechneten, zeigte der seine ganze Klasse und Unbekümmertheit und fegte den Gernsbacher in weniger als 5 Minuten vom Brett!

Aaron Scherer meldet seinen Sieg, während sein Gegner konsterniert das Mattbild begutachtet. Die materielle Überlegenheit von Schwarz nutzt halt nicht viel bei einem Grundreihenmatt.

In der vierten Runde kam es zur Entscheidung um den Turniersieg: Marc Toth gegen Hendrik Hänselmann. Beide absolut ähnliche Spielertypen, die das Risiko scheuen und einen sicheren Aufbau bevorzugen. Das Zeitmanagement war diesmal bei beiden gut und die Partie blieb bis zum Ende in Remisreichweite. So einigten sich die Spieler auf Remis. In den beiden letzten Runden hatte Marc keine gefährlichen Gegner mehr und so konnten Marc und Luca jeweils ihren ersten Turniersieg feiern - Luca in der U8 (Platz zwei: Aaron Scherer) und Marc in der U10.

Endstand in der U8 und U10 (gelb markiert)

Dies war das erfolgreichste Jugendturnier aus Untergrombacher Sicht in den letzten zwei Jahren. Vier Spieler, zwei erste und zwei zweite Plätze, jeder ging  mit einem Pokal und einer Medaille nach Hause. Was kann man sich als Trainer noch mehr wünschen?

Das Turnier war von den Kuppenheimern um Michael Lorenz hervorragend organisiert. Der Turnierleiter überzeugte mit seiner ruhigen und sachlichen Art. Ein Pluspunkt ist definitiv, dass sich direkt neben der Halle die Sportanlagen befinden, so dass die Kinder sich gefahrlos nach Herzenslust austoben konnten. Die kulinarische Verpflegung entsprach zwar nur dem absoluten Mindeststandard auf diesen Turniern (Würstchen, belegte Brote, Kuchen), dafür gab es einen feinen Star Wars Kuchen, der bei den Kids gut ankam. Klasse war natürlich, dass der Veranstalter die Sparkasse Kuppenheim als Sponsor gewinnen konnte, so gab es für jeden Pokalgewinner auch noch ein schönes Spiel dazu. Am Ende der Veranstaltung tauchte dann noch Hartmut Metz mit seinem Fotoapparat auf, so dass es sicher noch einen schönen Artikel im Badischen Tagblatt geben wird.

Kuppenheim ist ein Turnier, was allen schachbegeisterten Kindern empfohlen werden muss. Wir können nur hoffen, dass nächstes Jahr eine größere Teilnehmerzahl zu vermelden sein wird und werden versuchen, unseren Teil dazu beizusteuern.