U20 Mannschaft Dritter Spieltag

Jugendbundesliga Süd - Saison 2023/2024

Aufsteiger: SK Freiburg-Zähringen, Vfl Leipheim | Heilbronner SV, SC Brombach

Mannschaftsführer: Ralf Toth

Dritter Spieltag: 16.12.2023

Karlsruher SF

1723 -

SC Untergrombach

1840

2 - 4

SK Freiburg-Zähringen (N) 1776 - SC Ostfildern 1703

½ - 5½

Vfl Leipheim (N) 1503 - SF Heilbronn-Biberach 1484

3 - 3

OSG Baden-Baden 1913 - SK Bebenhausen 1619

5 - 1

Dritter Spieltag: Einzelergebnisse

Brett

Karlsruher SF

DWZ  

SC Untergrombach

DWZ

Ergebnis

1 Scheinmaier, Mark 1882 - Nied, Pascal 2154

½

2 Gülsen, Sinan 1826 - Uyar, Levin 1857

0 - 1

3 Haug, Mara 1802 - Doll, Rebecca 1970

½

4 Hoffmann, Alexander 1810 - Toth, Marc 1711

½

5 Ensslen, Jakob 1511 - Toth, Luca 1704

½

6 Ritterbusch, Rafael 1512 - Jung, Niklas 1649

0 - 1

Dritter Spieltag: Tabelle

Rang Mannschaft Spiele Punkte Brettpunkte DWZ-Schnitt

1

SC Ostfildern

3

6:0

16

1672

2

OSG Baden-Baden

3

6:0

14½

1907

3 SF Heilbronn-Biberach 3 3:3 1566

4

SC Untergrombach

3

2:4

7

1718

 

Karlsruher SF

3

2:4

7

1704

 

SK Freiburg-Zähringen (N)

3

2:4

7

1797

 

VfL Leipheim (N)

3

2:4

7

1502

8

SK Bebenhausen

3

1:5

6

1619

Spielbericht

Nach zwei Niederlagen zum Auftakt in der U20 Jugendbundesliga Süd war der SCU beim Auswärtsspiel in Karlsruhe schon unter Druck, konnte bis auf Andre Hayen jedoch personell aus dem Vollen schöpfen. Die Gastgeber hatten im Gegensatz dazu Probleme mit ihrer Aufstellung und so war Untergrombach nach DWZ-Schnitt klar favorisiert.


Untergrombach (links) gegen die Karlsruher SF, vorne das Spitzenbrett.

Niklas Jung profitierte von einem Figurengewinn in der Eröffnung. Die Figur gab es geschenkt, Jung nahm dankend an und spielte den großen materiellen Vorteil souverön zum Sieg durch. An Brett 1 hatte Pascal Nied die weißen Steine und war auch klar favorisiert. Seine Partie lief eigentlich ganz gut, er spielte aus der Eröffnung (Sizilianisch) heraus gegen den isolierten schwarzen Damenbauern. Diesen Vorteil nahm er mit ins Endspiel und erhöhte Zug um Zug den Druck. Allerdings führte eine einzige kleine Nachlässigkeit dazu, dass Schwarz mit dem Bauern tauschen konnte. es entstand eine völlig symmetrische tote Stellung und die Punkteteilung war die Folge.

Die Partie des Tages lieferte Levin Uyar, der mit Schwarz einen spektakulären Mattangriff ins Ziel brachte. Gespielt wurde eine scharfe Variante in der Spanischen Eröffnung, beide Kontrahenten hatten ihre Hausaufgaben gemacht und folgten lange einer Partie Caruana - Nakamura (2014), ehe dann Weiß die ausgetretenen Pfade verließ. Es entstand ein eher ungewöhnliches Stellungsbild mit einem schwarzen Bauern tief im weißen Lager. Weiß entschied sich fatalerweise, die Bauern vor dem eigenen König nach vorne zu schieben und Uyar entschied die Partie über die weiße Diagnonale:

Gülsen - Uyar, Stellung nach 25. Kf2

Der nächste Zug ist noch leicht zu finden:

25. ... Dg2+
26. Ke3

Wie soll Schwarz den Angriff fortsetzen? Levin Uyar fand eine durchschlagende Lösung.

 

 

 

 

 

 

 

 

Gülsen - Uyar, Stellung nach 26. ... d2!!

Nun führen alle Wege für Weiß ins Verderben. Die Partie endete mit

27. Tf1 (Dxd2 Df3 matt) Tfe8!
28. fxTe8D+ Txe8+
29. Le5 Lc5+
30. Kd3 Le4 matt.

Mit einem Turmopfer beendet Levin Uyar seinen starken Angriff und gewinnt die Partie.

 

 

 

 


Untergrombach (rechts) mit Niklas Jung, dahinter Luca und Marc Toth und den Spitzenbrettern.

Ein weiteres Unentschieden steuerte Luca Toth an Brett 5 bei. Dabei hatte Toth zunächst große Probleme mit der Russischen Verteidigung, rochierte gar lang und kam in der Folge unter starken Druck. Erst ein mutiges Qualitätsopfer brachte die Wende zum Ausgleich. Nach einigen ungenauen weißen Zügen hätte der schwarze Angriff am Königsflügel sogar den Sieg bringen können, aber der Untergrombacher spielte nicht energisch genug und ließ den Gegner in die Zugwiederholung entschlüpfen.

An Brett drei duellierten sich Untergombachs Oberligaspielerin Rebecca Doll und Mara Haug, die Karlsruherin war mit Schwarz erkenntlich darum bemüht, den halben Punkt zu sichern und stellte sich dabei recht geschickt an. Gegen den weißen Maroczy-Aufbau im Sizilianisch stellte sich Schwarz passiv, aber ohne echte Schwächen auf. Im Mittelspiel wurde lange und ergebnislos laviert, Rebecca Doll fand jedoch keine funktionierende Idee und nach einigem weiteren Lavieren und Abtäuschen war die Partie in enem toten Endspiel gelandet, Ergebnis ein unspektakuläres Unentschieden.

Der letzte halbe Punkt kam von Marc Toth, der mal wieder Alexander Hoffmann als Gegner hatte. Hier war jedoch ordentlich was geboten. Toth verteidigte zunächst gegen die Englische Eröffnng des Karlsruhers. Dieser stellte im Mittelspiel die Qualität ein und versuchte in der Folge mit zwei verbundenen Freibauern am Damenflügel für Betrieb zu sorgen. Marc Toth spielte jedoch unter Druck äußerst präzise und verteidigte alle Drohungen, bis er sein materielles Übergewicht in die Waagschale werfen und zu einer glatten Mehrfigur verdichten konnte. Ergebnis war mit Übergang ins Endspiel eine glasklare Gewinnstellung für den Untergrombacher. Leider ließ er gegen den im Trüben fischenden Gegner aktives Gegenspiel zu und ließ diesen noch ins Remis entschlüpfen.

Am Ende des Tages bedeute der 2:4-Auswärtserfolg einen wichtigen Punktgewinn für Untergrombach. Die Mission "Klassenerhalt" kann so im neuen Jahr deutlich entspannter angegangen werden.