U20 Mannschaft Erster Spieltag

Jugendbundesliga Süd - Saison 2023/2024

Aufsteiger: SK Freiburg-Zähringen, Vfl Leipheim | Heilbronner SV, SC Brombach

Mannschaftsführer: Ralf Toth

Erster Spieltag: 07.10.2023

SC Ostfildern

1610 -

SC Untergrombach

1640

4½ - 1½

Karlsruher SF 1684 - SF Heilbronn-Biberach 1585

5 - 1

SK Freiburg-Zähringen (N) 1839 - SK Bebenhausen 1600

4 - 2

Vfl Leipheim (N) 1503 - OSG Baden-Baden 1882

1 - 5

Erster Spieltag: Einzelergebnisse

Brett

SC Ostfildern

DWZ  

SC Untergrombach (N)

DWZ

Ergebnis

1 Chugunov, Ivan 1915 - Hayen, Andre 1930

1 - 0

2 Grube, Olaf 1689 - Toth, Marc 1727

½

3 Walter, Romeo 1642 - Jung, Niklas 1649

1 - 0

4 Erhardt, Daniel 1658 - Kling, Simon 1599

½

5 Jozsa, Tamas 1406 - Wettstein, Levin 1552

½

6 Hornung, Ruben 1352 - Kling, Hannah 1380

1 - 0

Erster Spieltag: Tabelle

Rang Mannschaft Spiele Punkte Brettpunkte DWZ-Schnitt

1

Karlsruher SF

1

2:0

5

1684

OSG Baden-Baden

1

2:0

5

1882

3 SC Ostfildern 1 2:0 1610
4 SK Freiburg-Zähringen (N) 1 2:0 4 1839
5 SK Bebenhausen 1 0:2 2 1600
6 SC Untergrombach 1 0:2 1640

7

VfL Leipheim (N)

1

0:2

1

1503

SF Heilbronn-Biberach

1

0:2

1

1585

Spielbericht

Der Auftakt zur Saison 2023/24 in der U20-Jugendbundesliga Süd stand für den SC Untergrombach unter keinem guten Stern. Im dritten Jahr der Klassenzugehörigkeit verfügt man zwar über einen Kader, der konkurrenzfähig ist und um die Qualifikationsplätze zur Deutschen Vereinsmeisterschaft kämpfen könnte, dies nutzt jedoch nichts, wenn man die besten Spieler nicht ans Brett bekommt. Schulische Pflichtveranstaltungen und Krankheitsfälle führten zum Ausfall von insgesamt vier Stammspielerinnen. Die gute Nachricht daran war, dass die Talente Levin Wettstein und Hannah Kling zu ihrer Premiere in der Jugendbundesliga Süd kamen. Auf dem Papier war der SCU sogar leichter Favorit mit einem DWZ-Schnitt von 1640 gegen 1610.

Das erste Ergebnis war ein Unentschieden am zweiten Brett, Marc Toth hielt mit Schwarz gegen Olaf Grube in der Abtauschvariante der Caro-Kann-Verteidigung seinen Laden zusammen, gab einen Bauern für die Kontrolle der einzigen offenen Linie. Seine Gewinnversuche konterte Grube aus, so dass beide Seiten keinen Vorteil mehr erzielen konnten und die Partie durch Zugwiederholung remis gegeben wurde.


Durch seine solide Spielweise ist Marc Toth schwer zu bezwingen. Hier mit Schwarz an Brett 2 gegen Ostfildern.

Am Spitzenbrett duellierten sich Andre Hayen mit Weiß gegen Ivan Chugunov, da auch Ostfildern ohne seine nominelle Nummer Eins spielen musste. Hayen wählte den Aufbau mit g3 und Lg2 im Scheveninger System gegen die Sizilianische Verteidigung, gefolgt von dem Vorstoß f4, den Schwarz mit Abweichung von den bislang gespielten Großmeisterpartien scharf mit h5 beantwortete. In der Folge hatte Weiß Vorteil, die Stellung erforderte aber beidseitig höchst präzises Spiel. Mit einem übervorsichtigen Läuferrückzug verlor Weiß die Initiative und Schwarz kam zunehmend in Vorteil. Der Druck auf die weiße Königsstellung wuchs immer weiter und ein letzter verzweifelter Versuch, mit der weißen Dame ins schwarze Lager einzudringen, wurde ausgekontert. Die Partie endete in klar gewonnener Stellung mit einer kleinen Taktik und Hayen war geschlagen.

Andre Hayen unterlag mit Weiß am Spitzenbrett in einer scharf geführten Partie.

Auch an Brett 3 wurde die Abtauschvariante in der Caro-Kann-Verteidigung diskutiert. Niklas Jung gewann zunächst Raum am Damenflügel, dann wurde bei vollem Brett taktisch gespielt, Drohungen und Gegendrohungen aufgestellt. In einer Abwicklung konnte Weiß einen Bauern gewinnen und Jung griff zu. Allerdings war der Mehrbauer wertlos, da rückständig und nicht zu halten. Der Untergrombacher organisierte die Verteidigung und klammerte sich an den Bauern, während Schwarz Zug um Zug den Druck erhöhte. Der entscheidende Fehler geschah in objektiv ausgeglichener Stellung:

Jung - Walter, Stellung nach 30. ... Da4

Niklas Jung schlug den Läufer 31. Txb4? und das lief in folgende Taktik, die von Romeo Walter schön berechnet wurde: 31. ... Dxb4! 32. cxb4 Txc1+ 33. Kh2 Th1!! und die Dame geht verloren 34. Kxh1 Sxf2 und "Game Over".

 

Trügerischer Mehrbauer: Niklas Jung (Weiß) übersah eine Taktik und verlor.

Der erste Nachrücker im Team der Untergrombacher war Simon Kling, ihn haben die Ausfälle an den höheren Brettern gleich an Brett 4 gespült, wo er auch noch mit Schwarz antreten musste. Gegen die Englische Eröffnung von Weiß baute sich Kling klug auf und egalisierte den weißen Anzugsvorteil früh. Ein, zwei Ungenauigkeiten fanden sich im schwarzen Spiel, die Weiß aber zum Glück nicht entdeckte. Umgekehrte servierte Weiß im 26. Zug mit einem groben Patzer die Partie auf dem Silbertablett, diesmal übersah der Untergrombacher die Siegchance. Anschließend kam es zu einigen Abtäuschen und in einer voll ausgekämpften Partie kam es nach 52 Zügen in toter Stellung zu Remis durch Zugwiederholung, das ist ein gutes Ergebnis nach einer ordentlichen Leistung von Simon Kling.


Hielt dem weißen Druck stand: Simon Kling an Brett 4.

Ihre Premiere in der Jugendbundesliga Süd feierte Hannah Kling an Brett 6. Mit Schwarz wählte sie gegen das weiße Alapin-System in der Sizilianischen Verteidigung einen Aufbau nach Art des Scheveninger Systems, was auch zunächst gut funktionierte. Im Mittelspiel ließ sie einen gegnerischen Bauernvorstoß zu, der ihr einen schwer zu verteidigenden isolierten Doppelbauern einbrachte. Weiß konzentrierte sich zunächst darauf, die Bauernschwäche unter Beschuß zu nehmen. Dies gelang auch, wobei die schwarze Stellung weiterhin unter Druck war. Mit zunehmend knapper werdender Zeit ging bei Schwarz eine Figur verloren und die Partie war endgültig gelaufen. Auch wenn der Punkt verloren ging, war es keine schlechte Leistung von Hannah Kling, die gut gekämpft und alles gegeben hat.


Hannah Kling feierte ihre Premiere in der Jugendbundesliga Süd.

Ebenfalls eine Premiere feierte der erst zehnjährige Levin Wettstein, er kam am fünften Brett zum Einsatz und war nach DWZ auch gleich klarer Favorit. Auch hier wurde Caro-Kann gespielt, Wettstein versuchte früh, die Partie durch gegenläufige Rochade aus dem Gleichgewicht zu bringen. Nach einem frühen Damentausch war ein wenig die Luft raus und bereits im 27. Zug waren alle Figuren getauscht und nur noch Bauern auf dem Brett. Allerdings wurde die Partie jetzt erst richtig spannend. Beide Spieler hatten Bauern auf beiden Flügeln, doch Wettstein konnte als erster am Damenflügel eindringen. Nun kam es zu einem Wettrennen zwischen den beiden Königen, Schwarz räumte am Konigsflügel ab, doch der Untergrombacher holte sich zu erst die Dame. Nun war der Gewinnweg zu finden, dies war aber nicht so leicht und am Ende sicherten Schwarz zwei weit vorgerückte verbundene Freibauern das Unentschieden.


Levin Wettstein konnte bei seinem ersten EInsatz in der Jugendbundesliga überzeugen.

Am Ende des Tages stand eine 1,5:4,5-Auswärtsniederlage zu Buche, jegliche Chancen auf eine mögliche Qualifikation zur DVM sind damit zunichte, mehr noch, nun muss die Mannschaft erst einmal den Klassenerhalt sichern und nun folgen die schweren Spiele gegen die starken badischen Vertreter in der Liga. Am 2. Dezember geht es weiter mit dem Heimspiel gegen die OSG Baden-Baden.