U20 Mannschaft Erster Spieltag
Jugendbundesliga Süd - Saison 2025/2026
Aufsteiger: Stuttgarter SF, SV Walldorf
Mannschaftsführer: Ralf Toth
Erster Spieltag: 27.09.2025
SK Freiburg-Zähringen |
1809 | - | SC Untergrombach |
1891 | 4 - 2 |
Karlsruher SF | 1780 | - | SV Walldorf (N) | 1657 | 3½ - 2½ |
SF Göppingen | 1671 | - | Stuttgarter SF (N) | 2035 | 1½ -4½5 |
VfL Leipheim | 1661 | - | OSG Baden-Baden | 1744 | 3½ - 2½ |
Erster Spieltag: Einzelergebnisse
Brett | SK Freiburg-Zähringen |
DWZ | SC Untergrombach |
DWZ | Ergebnis |
|
1 | Skembris, Simon | 2120 | - | Hayen, Andre | 2103 | 1 - 0 |
2 | Miller, Konstantin | 1926 | - | Uyar, Levin | 2046 | 1 - 0 |
3 | Dott, Maximilian | 1734 | - | Gade, Niels | 1869 | 0 - 1 |
4 | Haas, Leandro | 1809 | - | Jung, Niklas | 1802 | 1 - 0 |
5 | Myrku, Roel | 1589 | - | Toth, Luca | 1796 | 0 - 1 |
6 | Sonnenfeld, Linus | 1689 | - | Wettstein, Levin | 1731 | 1 - 0 |
Erster Spieltag: Tabelle
Rang | Mannschaft | Spiele | Punkte | Brettpunkte | DWZ-Schnitt |
1. |
Stuttgarter SF (N) |
1 |
2:0 |
4½ |
2035 |
2. |
SK Freiburg-Zähringen |
1 |
2:0 |
4 |
1809 |
3. | Karlsruher SF | 1 | 2:0 | 3½ | 1780 |
VfL Leipheim | 1 | 2:0 | 3½ | 1661 | |
5. | OSG Baden-Baden | 1 | 0:2 | 2½ | 1744 |
SV Walldorf | 1 | 0:2 | 2½ | 1657 | |
7. |
SC Untergrombach |
1 |
0:2 |
2 |
1891 |
8. |
SF Göppingen |
1 |
0:2 |
1½ |
1671 |
Spielbericht
von Ralf Toth
Im fünften Jahr der Zugehörigkeit zur U20 Jugendbundesliga Süd musste der SC Untergrombach aus Altersgründen nicht nur Topspieler Pascal Nied, sondern auch Rebecca Doll abgeben. Dennoch gibt die Kaderschmiede einen durchaus konkurrenzfähige Auswahl an Jugendspielern her. Die sechs besten sollten es zum Auftakt gegen den SK Freiburg-Zähringen richten, nur Julian Sutter stand nicht zur Verfügung. Der südbadische Traditionsverein pflegt allerdings auch eine erfolgreiche Jugendarbeit, konnte aber nicht ganz in Bestbesetzung antreten. So war man nach der langen Fahrt zunächst guter Dinge, doch es sollte an diesem Tag nicht viel zusammenlaufen beim SCU.
U20 SK Freiburg-Zähringen - SC Untergrombach: Blick in den Turniersaal
Am Spitzenbrett bekam es Untergrombachs Spitzenspieler Andre Hayen (DWZ 2114) mit Freiburgs Simon Skembris (DWZ 2120) zu tun. Ein schwerer Gegner, bei dem das Schach in der Familie liegt: Der Vater ist Großmeister, die Mutter Frauen-Großmeisterin. Hayen wählte mit Weiß gegen den e6-Sizilianer einen eher unüblichen Aufbau mit Doppelfianchetto und zog dann im zwölften Zug den Bauern von g3 nach g4. Die Attacke am Königsflügel war gestartet. Es entstand eine scharfe Stellung mit einem ungewöhnlichen Stellungsbild:
Hayen - Skembris, Stellung nach 23. Ld5?
Weiß wollte den Angriff mit der logischen Idee 24. g6 verstärken, übersah aber den Zwischenzug
23. ... Lg4!
24. Dh4 Lxd4+
25. Sxd4 Dc5!
und alles ist vorbei, denn nun geht zwingend eine Figur verloren. Stark gekontert vom Freiburger und damit war die Führung für die Gastgeber amtlich.
Nicht viel besser lief es an Brett 2. Hier kam Katalanisch aufs Brett und in einer relativ ausgeglichenen Stellung hatte Levin Uyar eine Idee, die sich als kompletter Blackout herausstellte, denn er spielte...
Miller - Uyar, Stellung nach 16. ... Dd5??
Die Antwort 17. Se1 ließ nicht lange auf sich warten. Der Läufer auf b7 und damit die Partie gingen unweigerlich verloren.
Und es kam noch dicker für die Gäste aus Untergrombach. In der Folge musste auch Niklas Jung die Segel streichen. Jung war mit Schwarz im Alapin-Sizilianer gut aus der Eröffnung gekommen, hatte im Mittelspiel bei offenem Feld das Läuferpaar und trieb mutig die Bauern am Königsflügel, an dem Jung die Bauernmehrheit hatte, nach vorn. Mit der korrekten Spielidee im Rücken kam Schwarz allmählich in Vorteil. Im Mittelspiel verlor der schwarze Angriff jedoch nach einigen Abtäuschen an Schwung. Unter dem zunehmenden Druck der Uhr verpasste Niklas Jung eine mehr oder weniger forcierte Remisvariante im Endspiel mit D+L gegen D+L zu gehen und zog statt dessen seinen König aus der Schußlinie, überließ Weiß dabei jedoch einen gedeckten Freibauern und nach dem Tausch der Damen entstand ein verlorenes Läuferendspiel.
Levin Uyar (rechts) musste sich nach einem für ihn höchst ungewöhnlichen Anfall von Schachblindheit geschlagen geben.
Nils Gade konnte im Anschluss auf 3:1 verkürzen, aber der Kampf war bereits gelaufen, denn zu diesem Zeitpunkt kämpfte Levin Wettstein auf verlorenem Posten. Gade sah sich mit Weiß mit dem Najdorf-Sizilianer konfrontiert, schon früh konnte er erheblich Raum gewinnen und spielte methodisch und in Ruhe gegen den schwachen schwarzen Bauern d5. Schwarz hielt jedoch dem Druck stand. Im Mittelspiel wurde dann beiderseitig laviert, wohl auch, um näher an die Zeitkontrolle zu kommen. Inmitten dieser Phase nutzte Gade überragend einen schwachen schwarzen Zug aus, der im ersten Moment gar nicht wie ein Fehler aussah. Jedoch war die geschwächte schwarze Königsstellung nach diesem Fehler reif für den Sturm und Gade zeigte auch den Grund: Im Zug nach der Zeitkontrolle setzte wie aus dem Nichts seinen Gegner matt.
Niels Gade gewann mit Weiß, weil er konsequent die einzige sich bietende Chance nutzte.
Levin Wettstein spielte mit Schwarz gegen das Läuferspiel und übersah schon in der Eröffnung einen Bauernverlust. Danach war guter Rat teuer, denn Weiß nahm das Geschenk mit und wickelte in ein Schwerfigurenendspiel ab. Beide Spieler ließen gute Gelegenheiten zur Verbesserung ihrer Stellung verstreichen. Schwarz ließ zu, dass Weiß seinen Mehrbauern als gedeckten Freibauern bis nach c6 vorstossen konnte. In immer noch verteidigungsfähiger Stellung riss dem Untergrombacher Spieler der Geduldsfaden, er griff bei einem weißen Bauern zu, Weiß konterte taktisch und die Stellung war sofort verloren.
Gewann ungefärdet: Luca Toth mit Weiß.
Einen Punktgewinn beisteuern konnte Luca Toth am fünften Brett. Er wählte die Italienische Eröffnung, kam unspektakulär aus der Eröffnung in eine ausgeglichene Mittelspielstellung, die zu seinen Gunsten kippte, als Schwarz seinen e-Bauern nach e4 vorstieß, wo er von Toth unter Beschuss genommen wurde und verloren ging. Das Springerendspiel mit Mehrbauer spielte der Untergrombach dann sauber zu Ende und besorgte den 2:4-Endstand aus Untergrombacher Sicht.
Der SCU hat gegen einen schlagbaren Gegner einen schwarzen Tag erwischt und startet von einem Abstiegsplatz in die Saison, schöpft aber Hoffnung, da mit Ausnahme des Meisterfavoriten Stuttgarter SF die anderen Teams nicht in der Lage waren, ihre beste Aufstellung an die Bretter zu bringen. Wenig überraschend brachte das nominell stärkste Team der Liga, die OSG Baden-Baden beim weit entfernten Auswärtsspiel in Leipheim nur einen einzigen ihrer sechs besten Spieler an die Bretter. Man kann getrost davon ausgehen, dass das beim kommenden Heimspiel des SCU gegen die Baden-Badener ganz anders aussehen wird. Die Untergrombacher Spieler können aber auch eine gute Baden-Badener Mannschaft schlagen, wenn sie sich auf ihre Stärken besinnen und konzentriert in die Begegnung gehen.