U20 Mannschaft Siebter Spieltag

Jugendbundesliga Süd - Saison 2024/2025

Aufsteiger: SF Göppingen, SC Brombach

Mannschaftsführer: Ralf Toth

Siebter Spieltag: 05.04.2025

SC Untergrombach

1872 -

SK Freiburg-Zähringen

1799

3 - 3

OSG Baden-Baden 1807 - Karlsruher SF 1881

2 - 4

SC Ostfildern 1437 - SF Göppingen (N) 1771

1 - 5

VfL Leipheim 1689 - SC Brombach (N) 1903

2 - 4

Siebter Spieltag: Einzelergebnisse

Brett

SC Untergrombach

DWZ  

SK Freiburg-Zähringen

DWZ

Ergebnis

1 Hayen, Andre 2024 - Lauterbach, Kolja 1982

0 - 1

2 Uyar, Levin 1981 - Ciuloi, Victor 1958

1 - 0

3 Doll, Rebecca 1975 - Langner, Robin 2019

0 - 1

4 Toth, Marc 1805 - Hördt, Benjamin 1607

½

5 Gade, Niels 1772 - Dott, Maximilian 1676

½

6 Toth, Luca 1675 - Trimpin, Fynn 1435

1 - 0

Siebter Spieltag: Tabelle

Rang Mannschaft Spiele Punkte Brettpunkte DWZ-Schnitt

1.

SF Göppingen (N)

7

10:4

25½

1744

2.

SC Brombach (N)

7

9:5

25

1891

3. OSG Baden-Baden 7 8:6 24 1837
4. SC Untergrombach 7 7:7 22½ 1878
5. Karlsruher SF 7 7:7 21½ 1767
6. SK Freiburg-Zähringen 7 7:7 20 1818

7.

VfL Leipheim

7

6:8

22½

1685

8.

SC Ostfildern

7

2:12

7

1417

Spielbericht

von Ralf Toth

Am letzten Spieltag der Jugendbundesliga Süd (U20 Baden-Württemberg) ging es für den SC Untergrombach darum, den Klassenerhalt mit einem Punktgewinn gegen die Gäste aus Freiburg in trockene Tücher zu packen. Allerdings musste man auf das Spitzenbrett Pascal Nied verzichten. Dafür erhielt Luca Toth am sechsten Brett den Vorzug aufgrund sehr guter Leistungen in der Verbandsrunde. Bei den Gästen vom SK Freiburg-Zähringen fehlten die nominelle Nummer Eins (Skembris) und Drei (Miller), aber dennoch war ein gefährlicher Gegner am Start. Dem SCU genügte ein Unentschieden, bei einer Niederlage würden die Ergebnisse aus anderen Begegnungen bedeutsam werden, dies galt umso mehr für die Gäste. Das ein oder andere Zwischenergebnis wurde auch durchgestochen, die KSF starteten sogar einen Live-Ticker, der nach kurzer Zeit wieder gelöscht wurde. Untergrombach wollte von Anfang an die drei Punkte, um aus eigener Kraft alles klar machen zu können. 

Die Begegnung startete auch hervorragend: Luca Toth gewann seine Weiß-Partie. Gespielt wurde die Hauptvariante der Italienischen Partie. Hier konnte Toth im Mittelspiel durch eine kleine Taktik einen Bauern gewinnen und war fortan am Drücker. Als es in Richtung Zeitkontrolle ging, packte der Untergrombacher nochmal einen kleinen taktischen Schlag aus und gewann noch einen zweiten Bauern. Mit zwei gesunden Mehrbauern war der Rest der Partie nur noch Technik und der SCU hatte den ersten von drei angestrebten Punkten in der Tasche. 


Brachte seine Mannschaft mit einer soliden Leistung in Führung: Luca Toth mit Weiß. 

Doch die Gäste, für die es auch um den Klassenerhalt ging, schlugen umgehend zurück. Am zweiten Brett wählte Weiß Katalanisch gegen die mit Schwarz verteidigende Rebecca Doll. In einem komplizierten und scharfen Spiel hatte Schwarz einen gedeckten Freibauern auf der b-Linie, Weiß einen auf der d-Linie. Schwarz verfügte zwar über das Läuferpaar, das aber durch den weißen Raumvorteil kaim zur Geltung kam. Im Mittelspiel war daher die weiße Stellung zu bevorzugen. Als weiteres Handicap für Doll kam der durch die scharfe Stellung verursachte hohe Zeitverbrauch zur Geltung. Nach etwa fünfundzwanzig Zügen dominierte Weiß trotz materiellem Gleichgewicht die Stellung. Ein Blick aufs Brett zeigt, dass es nicht gut um Schwarz bestellt sein konnte: Alle schwarzen Figuren stehen auf der Grundreihe.

Langner - Doll, Stellung nach 25. ... Se8

Die Stellung ist bereits aufgabereif für Schwarz. Rebecca Doll kämpfte noch tapfer bis zur Zeitkontrolle und warf dann das Handtuch. Es war eine Glanzpartie vom Freiburger Mannschaftsführer Robin Langner, der verdient den Punkt zum 1:1-Ausgleich einsammelte. 


Kam mit Schwarz gegen einen bestens aufgelegten Gegner unter die Räder: Rebecca Doll. 

Und es blieb spannend, denn an den weiteren Brettern war noch unklar, wie die Endergebnisse lauten würden. Für den SCU begann nach der Niederlage von Andre Hayen am Spitzenbrett das große Zittern. Hayen hatte ebenfalls Schwarz, seine als Caro-Kann angelegte Eröffnung transponierte ins Altindische. Die a-Linie öffnete sich und dort spielte sich auch der weitere Verlauf der Partie ab. Weiß genoß Raumvorteil und brachte einen Freibauern bis nach b6, wo er dem Untergrombacher größte Probleme bereitete. Weiß wickelte in ein Endspiel mit Turm und Leichtfigur ab, in der Weiß über die klar aktiveren Figuren verfügte. In einem bereits kaum noch zu verteidigenden Endspiel verlor Weiß dann den eingesperrte Läufer und gab direkt auf. Freiburg führte 1:2!


Kein Glück mit Altindisch: Andre Hayen verlor das Spitzenbrett.

In einer kritischen Phase das Matches endete eine weitere verrückte Partie: Marc Toth bekam mit Weiß die Najdorf-Variante in der Sizilianischen Verteidigung serviert. Toth spielte stark und hatte nach siebzehn Zügen die Gelegenheit, durch eine nicht unauffindbare Taktik die Partie in seinem Sinne zu entscheiden, übersah jedoch die Gelegenheit. In der Folge stand Weiß nach einem mutigen Qualitätsopfer erneut auf Gewinn, nach einer Ungenauigkeit in scharfer Stellung (beide Könige standen sehr unsicher) fand Schwarz einen Weg, ins Dauerschach zu gehen - in einer objektiv für Schwarz gewonnenen Stellung. Gut möglich, dass der Freiburger nach dem einseitigen Partieverlauf einfach nur froh über den halben Punkt war. 


Remis nach einem wilden Spiel: Marc Toth steuerte mit Weiß einen halben Punkt zum Geesamtergebnis bei. 

Zu diesem Zeitpunkt schöpften die Gastgeber trotz des Rückstands wieder Hoffnung, denn die Partie von Levin Uyar war zu diesem Zeitpunkt klar gewonnen und die Stellung am Brett von Niels Gade sah hoffnungsvoll aus. Uyar gelang es, in der Abtauschvariante der Caro-Kann-Verteidigung einen unwiderstehlichen Königsangriff zu initiieren, nachdem Schwarz sich an einem vergifteten Bauern gütlich getan hatte. Zwar konnte Schwarz den Angriff abwehren, aber zum Preis von zu hohem Materialverlust. Uyar verzichtete auf jegliche Experimente und brachte den Punkt sicher und verdient zum 2,5:2,5 nach Hause. 


Levin Uyar bot einen vergifteten Bauern und gewann die Partie sehenswert, nachdem Schwarz zugriff. 

Nach dem bis dahin dramatisch verlaufenen Mannschaftskampf schoß Niels Gade mit seiner Partie den Vogel ab. Mit Schwarz wählte er die Ungarische Variante in der Sizilianischen Verteidigung gegen einen extrem krawallig aufgelegten Gegner. Weiß attackierte mit allen verfügbaren Kräften die schwarze Stellung und Gade verteidigte hartnäckig. Während der Freiburger die gesamte Partie über am Drücker war, kippte die Partie direkt nach der Zeitkontrolle: Im Damenendspiel konnte die schwarze Dame die gegnerische Stellung infiltrieren und einen Bauern einsammeln. Es kam zu einem klassischen Wettrennen zwischen schwarzen h-Bauern und weißem a-Bauern. Beide verwandelten gleichzeitig und nun waren gleich vier Damen auf dem Brett! Nach dem 51. Zug versank der Schweizer in Untergrombacher Diensten in langes Nachdenken, wohl roch er seine Chance, sah aber auch das weiße Potential und angesichts der Bedeutung nahm er das Remisangebot an. Ein verrückter Mannschaftskampf endete 3:3 und Untergrombach hatte unabhängig vom Ausgang der anderene Partien den Klassenerhalt aus eigener Kraft geschafft!


Behielt stets kühlen Kopf auch in schwieriger Lage: Niels Gade (Schwarz) war der Mann des Tages und sicherte seinen Klub den Klassenerhalt. 

Nach einem enorm spannenden Tag waren beide Teams gerettet, da Leipheim zu Hause starken Brombachern unterlag. Dies musste gefeiert werden und bei sommerliche Temperaturen waren alle SpielerInnen zu einem erfrischenden italienischen Eis und guten Gesprächen am Weingartener Wartturm eingeladen.


Ende gut, alles gut!

Der SC Untergrombach beendet die Saison auf Rang vier. Bis zum Schluß mussten neben dem designierten Absteiger Ostfildern gleich vier Teams um den Klassenerhalt bangen. Nun beginnen die Planungen für die fünfte Saison in der höchsten Jugendklasse.