U20 Mannschaft Zweiter Spieltag
Jugendbundesliga Süd - Saison 2024/2025
Aufsteiger: SF Göppingen, SC Brombach
Mannschaftsführer: Ralf Toth
Zweiter Spieltag: 19.10.2024
SC Untergrombach |
1875 | - | SF Göppingen (N) |
1709 | 3½ - 2½ |
Karlsruher SF | 1838 | - | SC Ostfildern | 1562 | 5 - 1 |
VfL Leipheim | 1597 | - | OSG Baden-Baden | 1417 | 5 - 1 |
SK Freiburg-Zähringen | 1922 | - | SC Brombach (N) | 1944 | 2 - 4 |
Zweiter Spieltag: Einzelergebnisse
Brett | SC Untergrombach |
DWZ | SF Göppingen |
DWZ | Ergebnis |
|
1 | Nied, Pascal | 2162 | - | Cilo, Selimhan | 1953 | ½ |
2 | Hayen, Andre | 2024 | - | Heilig, Tim | 1896 | 1 - 0 |
3 | Doll, Rebecca | 1975 | - | Schedel, Loris | 1817 | 1 - 0 |
4 | Toth, Marc | 1805 | - | Kittel, Lennart | 1765 | 0 - 1 |
5 | Toth, Luca | 1675 | - | Fabry, Laurin | 1761 | 0 - 1 |
6 | Burkhardt, Tim | 1610 | - | Cilo, Seyyid | 1342 | 1 - 0 |
Zweiter Spieltag: Tabelle
Rang | Mannschaft | Spiele | Punkte | Brettpunkte | DWZ-Schnitt |
1. |
SC Brombach (N) |
2 |
4:0 |
9 |
1924 |
2. |
Karlsruher SF |
2 |
2:2 |
2½ |
1784 |
3. | VfL Leipheim | 2 | 2:2 | 7 | 1642 |
4. | SF Göppingen (N) | 2 | 2:2 | 6½ | 1700 |
OSG Baden-Baden | 2 | 2:2 | 6½ | 1676 | |
6. | SK Freiburg-Zähringen | 2 | 2:2 | 5½ | 1895 |
7. |
SC Untergrombach |
2 |
2:2 |
4½ |
1836 |
8. |
SC Ostfildern |
2 |
0:4 |
1½ |
1490 |
Spielbericht
von Ralf Toth
Nach der Auftaktniederlage gegen den starken Aufsteiger SC Brombach musste der SCU seine Saisonziele korrigieren und im Heimspiel gegen den anderen Aufsteiger aus Göppingen wurde ein Heimsieg und zwei Punkte für den Klassenerhalt angepeilt. Spitzenspieler Pascal Nied stand dem Team wieder zur Verfügung und an Brett 5 und 6 bekamen Luca Toth und Tim Burkhardt ihre Chance. Die Göppinger waren sogar noch vor dem Gastgeber am Spielort, ganz anders als so manche andere Mannschaft und sammelten dadurch und durch ihr freundliches Auftreten kräftig Sympathiepunkte. Die Gäste waren gut aufgestellt, nur an Brett 6 fehlte (noch) ein wenig die Spielstärke für die Liga.
Nach nicht einmal zwei Stunden Spielzeit geriet Untergrombach durch die Niederlage von Luca Toth am fünften Brett mit 0:1 in Rückstand. In der Wiener Partie kam eine selten gespielte Variante aufs Brett. Schwarz fand eine schöne Variante für einen Bauerngewinn, verrechnete sich dann aber krass und musste mit der Erkenntnis, dass eine ganze Figur verloren geht, bereits im zwölften Zug aufgeben.
Luca Toth (Schwarz) verrechnete sich in einer Taktikvariante.
Anderthalb Stunden später egalisierte Andre Hayen den Rückstand. Sein Gegner opferte in der Skandinavischen Verteidigung mit Schwarz einen Bauern für Angriff, das ist mindestens mutig gegen einen Gegner mit 150 DWZ-Punkten mehr. In der Folge kamen beide Spieler einige Zeit nicht zur Rochade und durch einen ungenauen Zug von Weiß erlangte Schwarz tatsächlich Kompensation für das Material. Schwarz spielte bedingungslos auf Königsangriff, Weiß fand nicht das richtige Rezept und profitierte davon, dass auch Schwarz nicht immer die beste Fortsetzung seines Angriffs fand. Dennoch stand Schwarz im Mittelspiel aufgrund der guten Angriffsmöglichkeiten klar besser, objektiv sogar auf Gewinn. In zunehmend knapper Bedenkzeit häuften sich dann die Fehler: Der schwarze Angriff verpuffte, nun griff Weiß seinerseits den schwarzen König an. In klar vorteilhafter Endspielstellung (D+T gegen D+T) stellte Weiß dann einen ganzen Turm ein, Schwarz fand mit wenigen Sekunden auf der Uhr jedoch den nötigen Doppelangriff nicht und ging drei Züge selbst matt.
Im Grunde war es in dieser spektakulären Partie ab dem vierten Zug klar, dass Remis keine Option war, am Ende hatte Andre Hayen die Nase vorne, das Spiel hätte aber auch genauso gut verloren gehen können.
Lieferten sich ein wildes Gefecht: Andre Hayen (Weiß) gegen Tim Heilig.
Nach zwei Stunden brachte Tim Burkhardt seine Mannschaft in Führung. Für ihn war es der allererste Einsatz in der Jugendbundesliga und durch die Art und Weise, wie er seinen Pflichtsieg unter Dach und Fach brachte, aber auch durch die gezeigten Leistungen in der Verbandsrunde und im Training hat er sich für weitere Einsätze empfohlen. Die 250 Punkte DWZ-Differenz waren lange Zeit nicht zu spüren, Burkhardts Gegner war gut vorbereitet und spielte in der Modernen Steinitz-Verteidigung der Spanischen Partie mit Schwarz eine aggressive Variante mit dem Ziel Angriff am Königsflügel. Tim Burkhardt blieb aber gewohnt cool, berechnete alle Optionen richtig und forcierte mit stoischer Ruhe einen Bauerngewinn am Damenflügel. Die wilden, aber nicht ungefährlichen Angriffsversuche seines Gegners konterte der Untergrombacher aus und ging in ein Endspiel mit Mehrbauer. Die Partie entschied sich dann etwa im dreissigsten Zug, als ein weiterer schwacher scharzer Bauer zu fallen drohte und im Zuge der Verteidigungsmaßnahmen Schwarz ein Grundreihenmattmotiv übersah, was eine Figur kostete. Die restlichen Züge waren belanglos und Burkhardt konnte einen Sieg zum Einstand feiern.
Tim Burkhardt gewann mit Weiß bei seiner Premiere in der Jugendbundesliga.
Einen ganz wichtigen und beruhigenden Sieg zur 3:1-Führung fuhr dann Rebecca Doll ein. auch hier war eine Gambit-Variante im Zweispringerspiel auf dem Brett, die bei den Gästen offenbar zum Pflichtprogramm gehört. Allerdings wich Weiß im achten Zug von der Theorie ab, diesen Umstand konnte Rebecca Doll verwerten und bekam leichten Vorteil. Nach vierzehn Zügen hatte Weiß bereits zwei Bauern weniger und keinerlei Kompensation, denn die schwarze Stellung war sehr sicher. Der Rest war - wie es so schön heißt - Technik. Rebecca Doll ließ nichts mehr anbrennen und gewann absolut souverän und in völlig überzeugender Manier.
Rebecca Doll ist ein sehr wichtiger Baustein in der der Untergrombacher U20-Mannschaft.
Die Niederlage von Marc Toth hatte sich bereits früh abgezeichnet. Er spielte eine Variante in der Wiener Partie, die er mit seinem Heimtrainer GM Rogic vorbereitet hatte, vergaß dann aber die gelernten Züge und stand schon nach zehn Zügen auf Verlust, weil sein König in der Brettmitte gefangen war und zum Angriffsziel wurde. Diese Chance ergriff der Gegner und auch wenn fast fünfig Züge gespielt wurde, ist damit die Geschichte der Partie bereits erzählt.
Marc Toth (Weiß) griff in der Eröffnung fehl und verlor.
Der Heimsieg stand zu diesem Zeitpunkt aber außer Frage, denn am Spitzenbrett war eine tote Stellung entstanden. Pascal Nied wählte mit Schwarz die Anti-Meraner Variante im Damengambit. Beide Protagonisten folgten zunächst der Partie Kozul - Saric (2014), wichen dann aber im elften Zug auf neue und ungespielte Pfade aus. Entstanden war eine nahezu symmetrische Stellung mit erheblicher Spannung im Zentrum. Schwarz bekam im Mittelspiel Druck und kam in leichten Vorteil. es war aber nicht genug, so dass nach einigen Abtäuschen ein völlig ausgeglichenes Schwerfigurenendspiel entstanden war, was noch eine Weile "geknetet" wurde, aber am Ende trennte man sich folgerichtig mit Unentschieden. Es war eine Partie auf ansprechendem Niveau ohne wirkliche Fehler auf beiden Seiten.
Pascal Nied (Schwarz) brachte mit seinem Remis den Heimsieg unter Dach und Fach.
Mit dem wichtigen Sieg verschafft sich der SC Untergrombach Luft im Abstiegskampf, auch wenn man auf dem vorletzten Tabellenplatz bleibt, so hat man doch das etwas leichtere Restprogramm als mancher Konkurrent, weil das Spiel gegen den Titelaspiranten Brombach bereits absolviert wurde. Ob der Klassenerhalt geschafft werden kann, hängt im Wesentlichen davon ab, ob auch in den weiteren Begegnungen die etablierten Top-SpielerInnen der Mannschaft zur Verfügung stehen. Am dritten Spieltag (9.11.) geht es zur OSG Baden-Baden, die gegen Leipheim krass unter die Räder kam und gar zwei Bretter unbesetzt ließ, was bei einem Kader von 20 Spielern schon sehr verwundert.